Mythos Dominanz - vgt

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Mythos Dominanz

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (30.04.2014)

Wien, 30.04.2014

...ein Konzept mit Folgen

...ein Konzept mit Folgen

Jahrzehntelang herrschte das Konzept der hierarchischen Rangordnung vor, wenn es um das hündische Sozialverhalten ging. Dieses beruhte auf der Beobachtung von Wölfen in Gefangenschaft. Dabei wurden willkürlich zusammengewürfelte Wölfe, oft mehrere gleichgeschlechtliche Artgenossen, in kleinen Gehegen gehalten, ohne die Möglichkeit zu jagen, sich von der Gruppe zurückzuziehen oder die Gruppe zu verlassen. Dass es unter solchen Umständen zu heftigen Auseinandersetzungen mitunter auch mit Todesfolge kam, ist nicht sehr verwunderlich. Und dass in Folge solcher Auseinandersetzungen eine Art Rangordnung entsteht, ebenso wenig.

Diese Ergebnisse wurden später auf Hunde übertragen und schlussendlich auf die Mensch-Hund-Beziehung. Die Tatsache, dass Hunde ein anderes Sozialverhalten als Wölfe zeigen und dass Hunde mit Menschen eine andere Beziehung als zu Artgenossen haben, wurde einfach ignoriert. Der Mensch und der Hund leben, so wurde angenommen, in einem Rudel, wo der Ranghöchste das Sagen habe. Um den höchsten Rang zu erklimmen, seien verschiedenste, teilweise absurde Maßnahmen zu treffen, um den Hund unter Kontrolle zu halten.

Jahre später hatte man die technologische Möglichkeit, Wölfe auch in freier Natur zu beobachten, wo sich jedoch ein vollkommen anderes Bild ergab. In der Natur besteht ein Wolfsrudel in der Regel nur aus den Elterntieren und deren Nachwuchs. Die Eltern sind keinesfalls autoritäre Individuen, die ihren Rang erkämpfen und erhalten müssen, sondern schlichtweg liebevolle Eltern, die für die Gruppe verantwortlich sind. Kein Jungtier wird von den Eltern zu irgendeiner Handlung gezwungen, jegliche Kooperation geschieht freiwillig. Die Jungtiere genießen in der Regel viele Freiheiten, falls ein Tier es dann doch zu weit treibt, die Grenze eines Elterntieres überschreitet oder es den erwachsenen Tieren zu wild wird, dann zeigt das Elterntier das mehrfach mittels feiner Kommunikation an. Erst dann wird geknurrt und dann abgeschnappt oder die Schnauze des Jungtieres vorsichtig in den Fang genommen. Das Ganze erfolgt also niemals plötzlich oder unberechenbar.

Kein Jungtier will die Eltern ,,stürzen" oder gar irgendeinen Rang erklimmen... wenn die Jungtiere geschlechtsreif werden, verlassen sie einfach freiwillig die Gruppe, um sich auf die Suche nach einem eigenen Partner oder einer Partnerin zu machen. Das alte Bild vom dominanten Wolf kann man auf jeden Fall vergessen - und vom dominanten Hund also auch. Gehorsam spielt bei Wölfen oder Hunden keine Rolle. Kein Wolf oder Hund verlangt von einem anderen Artgenossen ,,Sitz", ,,Fuß" oder ,,Komm".

Wenn man also seinem Hund ein Signal beibringen will, dann muss man sich bewusst sein, dass dies nichts Natürliches ist und ,,Ungehorsam" schon gar nichts mit Rangordnung zu tun hat! Hunde können verschiedenste Tricks lernen, dafür ist Druck oder Zwang nicht notwendig und teilweise kontraproduktiv. Man denke nur an Arbeitshunde wie Lawinensuchhunde - hier würde ein Training über Strafe die Leistung der Hunde beträchtlich verringern.

Petra Frey

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