Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (24.10.2014)
Kaumberg, am 24.10.2014Anzeige gegen Jagdgatter Josef Pröll wegen Hochwassergefährdung
Video zeigt: durch hohe Wilddichte im Gatter wurde Waldboden zerstört und kann kein Wasser mehr speichern - 50 Mill l/Stunde fließen ins Tal, Auffangbecken wird nötig
Wegen Tierquälerei und Waldverwüstung wurde der nö Landesjägermeister Josef Pröll zusammen mit Alfons Mensdorff-Pouilly aufgrund deren Massenabschüsse von Wildschweinen in einem Jagdgatter in Kaumberg in NÖ schon angezeigt. Ein Jagdkollege hat sogar innerhalb der Landesjägerschaft ein Disziplinarverfahren gegen Josef Pröll eingeleitet. Doch dieser steckt den Kopf in den Sand und reagiert nicht. Nun schritt der Ökojagdverband zur nächsten Anzeige, diesmal aufgrund von § 180 Strafgesetzbuch ,,Vorsätzlicher Beeinträchtigung der Umwelt", siehe Martin Balluchs Blog mit dem genauen Wortlaut.
Für die Jagd werden im Gatter sehr hohe Wilddichten herangezüchtet und dadurch der Waldboden komplett zerstört. Da der Humus vollständig fehlt, fließt bei Regen das gesamte Wasser ins Tal ab, anstatt im Boden zu versickern. Bei 250 ha Größe sind das 50 Millionen Liter pro Stunde, die zum Hochwasser im Tal direkt beitragen. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen muss nun mit Steuergeldern ein eigenes Hochwasserauffangbecken unterhalb des Gatters gebaut werden. Bei Anfrage an die Landesregierung mit Landeshauptmann Erwin Pröll, dem Onkel des betroffenen Landesjägermeisters Josef Pröll, wurde mitgeteilt, dass das Gatter aber deshalb nicht beanstandet werde. Deshalb die Anzeige.
Ein neues Video dokumentiert die Situation im Gatter bei Regen - ein einziger Bach! - und im Vergleich dazu den umliegenden Wald zur selben Zeit ohne erkennbarem Oberflächenwasser: http://youtu.be/RmZZeV5Zclk
Hier handelt es sich um das Jagdgatter in Kaumberg, bzgl. dem vom VGT und dem Ökojagdverband mehrere Anzeigen gegen die BetreiberInnen eingebracht wurden. In diesem Gatter jagten bis jetzt unter anderem Landesjägermeister Josef Pröll, Altlandesjägermeister Christian Konrad und Alfons Mensdorff-Pouilly. Dort werden künstlich Wildstände hochgezüchtet. Der Waldboden ist dadurch völlig zerstört und Wasser fließt auch schon bei leichtem Regen sofort ab, anstatt vom Boden absorbiert zu werden. Innerhalb des Zaunes ist kein Humus mehr vorhanden. Außerhalb des Zaunes ist der Waldboden grün und Wasser wird im Boden gespeichert. Innerhalb und außerhalb des Zaunes handelt es sich um denselben Waldbestand. Talwärts von diesem Gatter ist vom Land Niederösterreich zur Entschärfung ein Hochwasserrückhaltebecken geplant. Über Schäden, die durch die Jagd entstehen, wird von der Politik und den Behörden einfach hinweggesehen und die entstandenen Kosten haben die SteuerzahlerInnen zu tragen. Und das, nur um einer Elite von JägerInnen, wie Landesjägermeister Josef Pröll, eine nicht mehr zeitgemäße Jagd zu ermöglichen. Bemerkenswert ist die Tatsache, das Josef Pröll als ehemaliger Minister für Forst und Umwelt die ökologischen Schäden, die in diesem Gatter vorhanden sind, bei seiner Jagdausübung nicht erkennt.
VGT-Obmann Martin Balluch ist erbost: ,,Josef Pröll glaubt offensichtlich, dass er sich mit der Rückendeckung seines Onkels als Landeshauptmann alles erlauben kann! Doch ist nicht nur die Mehrheit der Menschen über sein Verhalten entsetzt, es ist auch in vieler Hinsicht rechtswidrig. Wie kommen die SteuerzahlerInnen dazu, mit Millionen Euro ein Auffangbecken zu finanzieren, nur damit Josef Pröll seine Jagdleidenschaft auf massenhaft gezüchtete Wildschweine befriedigen kann. Wir erwarten, dass die Behörde endlich etwas unternimmt und diesem Spuk ein Ende setzt. Und die Politik müsste sofort handeln und die Jagd auf gezüchtete Tiere, insbesondere in Gattern, endlich verbieten."