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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (28.10.2014)

Wien, am 28.10.2014

Martinigänse aus Massentierhaltung

Das Martiniganslessen am 11. November hat in Österreich eine lange Tradition. Tausende ÖsterreicherInnen lassen es sich an diesem Tag schmecken. Doch woher kommen die Gänse eigentlich und wie haben sie gelebt?

Glückliche Gans aus Österreich? Fehlanzeige!

Die heimische Landwirtschaft kann lediglich 17 Prozent des Bedarfs an Gänsefleisch in Österreich decken und die Nachfrage steigt stetig. Über 80 Prozent der konsumierten Martinigänse kommen aus osteuropäischen Mastbetrieben in Ungarn oder Polen.

In Österreich ist für die Gänse, Freilandhaltung verpflichtend mit zusätzlichen speziellen Auflagen. Da Gänse Wasservögel sind, muss auch eine entsprechende Bade- oder Duschvorrichtung vorhanden sein. Dementsprechend teurer sind einheimische Gänse, verglichen mit jenen, die aus Intensivtierhaltung importiert wurden. Gänse aus Österreich kosten zwischen 10 und 12 Euro/kg. Jene aus Ungarn sind schon ab 3,50 Euro per Kilo erhältlich.

Kein Auslauf, kein Trinkwasser, keine Einstreu...

Gänse deren Fleisch nach Österreich importiert wird, werden innerhalb kürzester Zeit unter katastrophalen Bedingungen aufgezogen. Sie werden auf engstem Raum in Bodenhaltung oder in Drahtgitterkäfigen gehalten ohne Wasserzugang. Für die Wasservögel, die auf jeden Fall Zugang zu einer Bademöglichkeit benötigen, ist das ganz besonders qualvoll. Darüber hinaus werden die Tiere nicht ,,nur" gemästet, sondern mehrfach genutzt.

Neben dem furchtbaren Mästen werden die Gänse auch mehrmals in ihrem Leben gerupft. Die begehrten weichen Daunenfedern wachsen nach und werden den Vögeln im Akkord brutal ausgerissen. Die Tiere bleiben nach so einem Rupf schwer verletzt und traumatisiert zurück. Der Lebendrupf ist zwar in Österreich verboten, jedoch nicht der Import dieser Waren. Weitere Informationen zur Daunenproduktion sowie Alternativen finden sich in diesem Artikel.

Martinigänse aus der Stopfleberproduktion

Die Gänsestopfleber gilt vielerorts als Delikatesse. Bei der Stopflebererzeugung wird den Gänsen drei Mal täglich maschinell Maisbrei im Übermaß durch Zwang in den Magen gepresst. Durch die dauerhafte schmerzhafte Überfütterung, bei der es sogar vorkommt, dass den Gänsen der Magen platzt, erkrankt die Leber und nimmt stark an Volumen zu. Diese erkrankte Fettleber wird dann von Menschen als Delikatesse verspeist. Das übrige Fleisch der toten und kranken Gänse gelangt als Martinigansl in die Supermärkte bzw. in die Gastronomie. Hinzu kommt, dass das Gänsefleisch im Handel oder in der Gastronomie oftmals nicht ausreichend gekennzeichnet ist und KonsumentInnen über die Haltungsbedingungen sowie die Herkunft im Unklaren bleiben.

Was kann ich tun?

  • Billiges Fleisch aus konventioneller Haltung meiden.

  • Gerade in der Gastronomie ist die Herkunft des Fleisches für KonsumentInnen oft nicht nachvollziehbar. Wir empfehlen daher köstliche Fleischalternativen auszuprobieren. So gibt es z.B. beim Gasthaus Schillinger ein rein veganes ,,Martinigansl" für das kein Tier leiden musste.

  • Kochbegeisterte können ein rein pflanzliches ,,Martinigansl" ganz leicht selber zubereiten. Das Rezept findet sich unter veganblatt.at

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