Treibjagd: umstrittenes Gemetzel an 1000 ausgesetzten Fasanen - vgt

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Treibjagd: umstrittenes Gemetzel an 1000 ausgesetzten Fasanen

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (06.11.2014)

Thal bei Graz, 06.11.2014

Thal bei Graz: VGT organisiert gemeinsam mit Bevölkerung Mahnwache

Thal bei Graz: VGT organisiert gemeinsam mit Bevölkerung Mahnwache

DATEN zur MAHNWACHE:

Ort: Thal bei Graz, bei der Einfahrt zum Schloss, Kreuzung Eckstraße - Waldsdorfstraße

Zeit: Samstag 8.November 2014, Beginn 8:00. Dauer etwa bis 15:00

Es ist unglaublich aber wahr: Jedes Jahr werden - steiermarkweit - zig-Tausende Fasane aus Ungarn importiert, kurz vor der Jagdsaison ausgesetzt, um dann im Rahmen von Treibjagden erschossen zu werden. Besonders absurd ist das Massaker, das zwei deutsche Industrielle jedes Jahr in ihrem Schloss in Thal bei Graz anrichten: Alleine hier wurden kürzlich wieder 1000 Fasane ausgesetzt, am kommenden Samstag werden sie als lebende Zielscheibe missbraucht.

Gelände präpariert

Die Fasane haben keine Chance: Zuerst leben sie in Intensivtierhaltung, wenige Wochen nur in vermeintlicher Freiheit. Wobei Futter und Wasser sie an das zukünftige Jagdgelände binden. Das Gelände selber ist für die Jagd präpariert: In die Maisfelder im Schlosspark werden Schneisen geschnitten, durch die die Fasane vor den laut schreienden Treibern flüchten. Dann treffen sie auf Hindernisse wie Reisigwände oder Maschendrahtzaun, die sie entlanglaufen müssen. Die schwerfälligen Vögel werden kurz nach ihrem Auffliegen an genau vorhersehbarer Stelle von einigen Jägern erschossen. Verwirrte und verängstigte Tiere laufen zwischen den Füßen der Täter voller Panik umher.

Keine Jagd sondern Tierquälerei

"Dieses Treiben hat mit Jagd nichts zu tun. JägerInnen, die solch inszenierte Treibjagden verteidigen, entlarven sich als gewissenlose Hobbytöter" sagt David Richter, Tierschutz-Aktivist und selber wohnhaft in der Gemeinde Thal. "Ich weiß auch, dass viele Jägerinnen und Jäger mit dieser Dummheit nichts zu tun haben wollen, da gibt es tiefe Risse in der Jägerschaft. Das merken wir auch an den zahlreichen Hilferufen an uns, die wir von der Jägerschaft bekommen!"

Bevölkerung gegen Treibjagd

Ein Großteil der Einwohner spricht sich gegen diese Treibjagd aus, selbst die ansässigen Jäger distanzieren sich von dieser "Herrschaftsjagd", wie sie bezeichnet wird. Viele Menschen trauen sich trotzdem nicht dagegen aufzutreten. "Wir machen Mut", sagt David Richter, "So gibt es immer mehr Anrainerinnen und Anrainer, die laut ihr Missfallen äußern und sich auch gemeinsam mit den Tierschützerinnen und Tierschützern auf die Straße stellen."

Weitere Informationen:

  • Jagdfasane: Fasane sind in Österreich nicht heimisch, sondern wurden bereits vor einigen Hundert Jahren ausschließlich zu Jagdzwecken eingeführt. Aus der Kreuzung verschiedener Rassen ist der leicht jagdbare "Jagdfasan" hervorgegangen.

  • Heinrich und Eberhart Rantzau aus Hamburg sind die Schlossherren und Verantwortlichen dieser Jagd.

  • Es gibt Videoaufnahmen aus den Vorjahren, die dokumentieren, wie grausam die Fasane erschossen oder verletzt werden.

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