Tiertransport österreichischer Milchkälber in den Süden: 2500 km in 90 Stunden! - vgt

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Tiertransport österreichischer Milchkälber in den Süden: 2500 km in 90 Stunden!

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (10.12.2014)

Wien, 10.12.2014

Pressekonferenz: dem VGT gelang es im Sommer /Herbst 2014 den gesamten Transport dieser 2 Wochen bis 2 Monate alten Tiere zu dokumentieren - Anzeigen wegen Tierquälerei

Pressekonferenz: dem VGT gelang es im Sommer /Herbst 2014 den gesamten Transport dieser 2 Wochen bis 2 Monate alten Tiere zu dokumentieren - Anzeigen wegen Tierquälerei

In der Milchindustrie werden ständig männliche Kälber „produziert“, die wirtschaftlich zumindest in Österreich nicht nutzbar sind. Anders in jenen südlichen Ländern, in denen es weniger regnet und viel heißer ist, sodass kaum grünes Gras gedeiht. Dorthin werden die österreichischen Milchkälber deshalb verschickt, und zwar praktisch zum Schleuderpreis, Tiere unter 50 kg sogar umsonst.

Im Weinviertel im nördlichen Niederösterreich beginnt die Reise dieser Tiere jede Woche am Sonntag um 22 Uhr. Am Montag gegen 8 Uhr früh kommt der LKW mit seiner lebenden Fracht an der Sammelstelle Salzburg Bergheim, direkt neben dem Schlachthof, an. Dort wird dann auf riesige italienische Transport-LKWs verladen, die letztlich über Innsbruck und Bozen bis nach Spanien fahren. Dann werden die Kälber neu umgeladen und mit anderen aus verschiedenen Ländern gemischt und an zahlreiche spanische Betriebe zur Mast verteilt. Die gesamten 2500 km Fahrt über 90 Stunden und mehr schreien die Tierkinder ständig nach ihren Müttern. Sie enden entweder in Kälberboxen zur Kalbfleischproduktion oder in einer Stiermast.

Dem VGT gelang es, mit versteckten Kameras und der Hilfe von Infrarot- und GPS-Technologie, diese gesamte Strecke samt allen Verladungen und den Haltungsbedingungen an den Zielorten zu dokumentieren. VGT-Obmann Martin Balluch und Dieter Hörmann vom Singer/Songwriter Duo „Zwa Voitrottln“, die beide an der Recherche beteiligt waren, präsentierten die Ergebnisse heute auf einer Pressekonferenz. Der Transport findet jede Woche statt, österreichweit betrifft das bis zu 80.000 männliche Kälber im Alter von 2 Wochen bis 2 Monaten pro Jahr. Neben dem großen Stress bei der Fahrt müssen die Tiere bei jedem Ein- und Ausladevorgang laute Schreie, Schläge mit Gummischläuchen und schmerzhafte Verdrehungen der Schwänze und Ohren ertragen. 250 der Tiere werden auf einen Transporter gepresst, mit bis zu 3 Kälbern pro m².

Der VGT hat aus folgenden Gründen Anzeige erstattet:

Tierquälerei bei jedem Be- und Entladevorgang durch Schläge mit Gummischläuchen, Verdrehen von Schwänzen, Tritten ins Gesicht und Zerren an den Ohren

Überschreitung der zulässigen Transportzeiten, zumindest zwischen Salzburg und Spanien müssten die Kälber einmal für 24 Stunden entladen werden

Nichteinhalten der Ruhezeiten, auf der über 18 stündigen Fahrt von Bozen nach Spanien müsste es mindestens eine 1-stündige Pause geben

Der VGT fordert:

  • Maximale Transportzeit von 8 Stunden

  • Gekühlte Fleisch- statt Lebendtiertransporte

  • Mehr Platz auf den Transportern

  • Kontrollen und Anzeigen müssen eine Wirkung haben

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