Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (12.05.2016)
Salzburg, am 12.05.2016Jetzt in Salzburg: Gatterjäger Max Mayr-Melnhof lädt Am Platzl zum Kuscheln ein
Wie neueste Fotos belegen, werden im Jagdgatter Mayr-Melnhof sogar handzahme Wildschweine für die Massaker im Herbst gehalten – zurecht „Steinernes Herz“-Preis erhalten
Als der ehemalige Adelige und Großgrundbesitzer Max Mayr-Melnhof bei einer Zeremonie in Wien den Gatterjagdaward „Das Steinerne Herz“ für seine Grausamkeit gegenüber ca. 400 Wildschweinen, die in einem regelrechten Massaker in seinem Jagdgatter Ende 2015 gehetzt und erschossen wurden, erhielt, empfand er das als Beleidigung und brachte eine Klage ein. Das Handelsgericht Wien wies die zugehörige Einstweilige Verfügung in erster Instanz allerdings noch nicht rechtskräftig zurück, weil die Kritik im Kern wahr ist. Das fand nun eine unabhängige Bestätigung. Neue Fotos zeigen, dass die Wildschweine in Mayr-Melnhofs Jagdgatter handzahm sind und sehr neugierig ganz nahe an Menschen herangehen. Diese Tiere dann mit Hunderudeln wie im Alten Rom zu hetzen und zu beschießen muss in jedem Fall als schwere Tierquälerei gelten und sollte in einem zivilisierten Land des 21. Jahrhunderts, in dem Tierschutz in der Bundesverfassung steht, nicht zugelassen sein.
Um Mayr-Melnhofs steinernes Herz zu erweichen legten sich heute PassantInnen zu ihm ins Bett. Am Platzl hatten VGT-AktivistInnen ein Doppelbett aufgestellt und eine weiche, lebensgroße Puppe mit Mayr-Melnhofs Gesicht hineingelegt. Zahlreiche BürgerInnen solidarisierten sich mit den gefangenen Wildschweinen, die der Brutalität dieses Gatterjägers nicht entkommen können. Andere Menschen hatten in den letzten Tagen Partezettel mit Fotos und Namen der im Gatter getöteten Wildschweine aufgehängt.
VGT-Obmann Martin Balluch ist vor Ort: „In Schleswig-Holstein in Deutschland wurde die Gatterjagd verboten. Dort betreibt die Familie Bismarck ein Jagdgatter der gleichen Größe wie Mayr-Melnhof in Salzburg. Was in Schleswig-Holstein gerade gelungen ist, wird wohl auch in Salzburg möglich sein, zumal Salzburg als einziges Bundesland Österreichs Tierschutz auch in der Landesverfassung stehen hat. Man wird doch hoffentlich nicht jenen 5 österreichischen Bundesländern nachstehen wollen, die die Gatterjagd bereits verboten haben, nur um einen ehemaligen Adeligen nicht zu vergrämen. Die Feudalzeit ist vorbei, unter Menschen wie auch gegenüber Tieren!“