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Nackt-Protest vor Landhaus Eisenstadt gegen Aussetzen von Zuchtfasanen zur Jagd

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (07.07.2016)

Eisenstadt, 07.07.2016

Tierschutz wartet seit vielen Monaten auf Reform des Jagdgesetzes von Landesrätin Verena Dunst – werden die Gatterjagd und das Aussetzen von Zuchtfasanen zur Jagd verboten?

Im letzten Jagdjahr wurde der Abschuss von 40.000 Fasanen, Rebhühnern und Stockenten im Burgenland gemeldet. Der Großteil davon wird vorher ausgesetzt worden sein, diese Praxis ist Standard in diesem Bundesland, von Zurndorf im Norden bis Güssing im Süden. In Nickelsdorf gibt es eine Großfasanerie, die die verschiedenen Jagdgebiete beliefert, zusätzlich kommen Tiere aus Massentierhaltungen im angrenzenden Ausland. Ein wissenschaftliches Gutachten vom Lektor der Vet Uni Wien Dr. Hans Frey belegt, dass das Aussetzen dieser Zuchttiere nichts zur Bestandssicherung beiträgt, im Gegenteil, die Zuchttiere verhindern die Etablierung heimischer Populationen. Zusätzlich hat der Tierschutzrat des Bundes festgestellt, dass das Aussetzen der Tiere eine Tierquälerei ist, weil die Vögel mit den Anforderungen der freien Wildbahn, von Fressfeinden bis zum Straßenverkehr, nicht zurecht kommen.

Deshalb, so die zuständige Landesrätin Verena Dunst, werde diese Praxis des Aussetzens in der Reformdiskussion zum neuen Jagdgesetz Thema sein. In Wien ist ein neues Jagdgesetz in Begutachtung, das die Jagd auf Zuchttiere grundsätzlich verbietet. In der Steiermark wurde ein neues Jagdgesetz bereits beschlossen, das das Aussetzen der Tiere sehr stark einschränkt, z.B. auf die Zeit bis 31. Juli, auf eine Anzahl, die einem möglichen Bestand in der Region entspricht, und auf Jungtiere, die in der Region aufgewachsen sind. Der VGT appelliert nun an die Landesrätin, ebenfalls diesen Schritt zu setzen und den von ihr angekündigten Paradigmenwechsel in der Jagd durchzuziehen. Um das zu unterstreichen, legten sich heute 4 nackte TierschützerInnen mit Fasanmaske und blutbespritzt vor das Landhaus in Eisenstadt. Dahinter standen drei zufriedene Jäger, die sich über den Abschuss der hilflosen Vögel auch in Zukunft freuen wollen.

VGT-Obmann Martin Balluch dazu: „In einer repräsentativen Umfrage forderten mehr als 70% der Menschen, sowohl in ganz Österreich als auch im Burgenland, ein Verbot des Aussetzens extra für die Jagd gezüchteter Tiere. Die beiden Regierungsparteien SPÖ und FPÖ haben in Gesprächen Verständnis für diese Position gezeigt. Aber die Jagdsaison steht vor der Tür, in Nickelsdorf sitzen bereits zahlreiche Fasane in den Volieren und warten auf KäuferInnen. Die Reform muss noch vor dem Herbst in Kraft treten und ein Verbot der Fasanjagd auf Zuchttiere enthalten. Wir hoffen, die Landesregierung hört auf ihr Volk!“

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