Internationale Tierrechtskonferenz in Luxemburg mit starker VGT-Beteiligung - vgt

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Internationale Tierrechtskonferenz in Luxemburg mit starker VGT-Beteiligung

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (14.09.2016)

Esch/Luxemburg, 14.09.2016

Hunderte AktivistInnen von 6 Kontinenten kommen jedes Jahr in Luxemburg zusammen, um Ideen auszutauschen und sich zu vernetzen.

Ein Tierrechtskongress soll viele Organisationen und Einzelpersonen aus der Tierrechtsbewegung zusammenführen und ihnen einen Ideenaustausch ermöglichen. 2002 organisierte der VGT deshalb bereits einen solchen Kongress, allerdings ohne internationale Beteiligung. Diese wurde erst 2006 mit dem ersten VGT-Tierrechtskongress auf Englisch möglich. 2011 beschloss dann eine Gruppe von AktivistInnen einen Kongress auf "neutralem" Boden abzuhalten, in einem kleinen Land mit einer eigenen kleinen Tierrechtsbewegung, um dem Anspruch einer wirklich internationalen Konferenz in Europa gerecht zu werden.

Und auch in ihrer sechsten Auflage lockte die Internationale Tierrechtskonferenz wieder über 400 BesucherInnen aus über 40 Ländern und 60 Vortragende aus circa 20 Ländern nach Esch, der zweitgrößten Stadt Luxemburgs. Als Räumlichkeit diente bemerkenswerter Weise ein alter Schlachthof, der zu einem Kulturzentrum umgebaut worden ist. Das Programm war dicht gefüllt mit Vorträgen, Diskussionen und Workshops inklusive einem Tierrechtskonzert an einem der Abende.

Einige der zahlreichen Themen waren zum Beispiel die Psychologie des Fleischessens, die Vermittlung des Tierschutzgedankens gegenüber Kindern und die Repression gegen gewaltfreie AktivistInnen. Auch der sogenannte Effektive Altruismus stand im Fokus vieler Beiträge. Diese neue Bewegung, die auch im Tierschutz an Bedeutung gewinnt und teilweise von dort entstammt, versucht mit wissenschaftlichen Methoden zu eruieren, wie wir mit den geringen Mitteln, die wir haben, am meisten Gutes tun können.

Der alte Konflikt zwischen Reform und kompromissloser Abschaffung scheint an Bedeutung verloren zu haben, die neuen Bruchlinien verlaufen zwischen politischen, konfrontativen Ansätzen und unternehmensartigen, positiven Ansätzen, denen oft die Strömung des Effektiven Altruismus zugrunde liegt.

So berichtete ein Vortragender aus Israel von einer Tierschutz-Großdemo mit 10. 000 TeilnehmerInnen und dass aus dem Land, in dem “Milch und Honig fließen”, wohl das vegan-freundlichste Land der Welt geworden ist! Überall in Nord- und Osteuropa gab es von aktiven Anti-Pelzkampagnen zu berichten, wobei ein Film über die polnische Pelzindustrie präsentiert wurde.

Aber auch das Spannungsfeld Technik-Tierschutz gewinnt an Bedeutung. Ein Mitgründer von Animal Equality berichtete über die "iAnimal" Erfahrung, bei der mittels Virtueller Realität dem Zuseher eine Möglichkeit gegeben wird, die Welt mit den Augen eines Tiers in der Massentierhaltung zu sehen. Auch der VGT hat diese Technik im Zuge der Kampagne gegen die betäubungslose Ferkelkastration bereits vorgestellt: www.vgt.at/ferkelkastration.

Zudem wurde über den Trend zu immer besseren Alternativen zu Massentierhaltungsprodukten berichtet: US-Startups wie Hampton Creek mit seinen pflanzlichen Ei-Alternativen oder die Israelische Crowdfunding-Initiative "SuperMeat" versuchen tierliche Produkte nicht nur zu imitieren, sondern sogar zu überflügeln und so auf dem Markt zu reüssieren.

Auch VGT-Obmann Martin Balluch hielt zwei Vorträge über seinen Kampagnenstil, der großen Anklang fand und über sein Konzept der Autonomie, wo er auch viel von der Beziehung mit seinem Hundefreund Kuksi erzählte und wie sehr diese den üblichen Blick auf Tiere in Frage stellt (→zum Video)

Außerdem nahm er an einer Podiumsdiskussion zu "Effektivem Altruismus" teil, bei der er betonte, wie wichtig es sei, Tierausbeutung als politisches Phänomen zu sehen. Zusätzlich plädierte er für eine breite, selbstorganisierte Bürgerbewegung für einen besseren Umgang mit Tieren in unserer Gesellschaft.

Abschließend ist zu sagen, dass bei allen Debatten, bei allen unterschiedlichen Strömungen, das Gemeinsame überwiegt - die Bewegung war noch nie so zielgerichtet, nie so professionell und noch nie so gut vernetzt. Gestärkt kehrten alle wieder in ihre Länder zurück, um sich, aufgeladen mit neuen Ideen, noch besser für Tiere einzusetzen und vielleicht schon bei der nächsten Konferenz darüber zu berichten.

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