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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (05.10.2016)

Burgenland, am 05.10.2016

Jägerlatein von Mensdorff-Pouilly? - VGT reagiert auf Aussagen des Waffenlobbyisten

Entenjagd nicht weidgerecht, nach 10 Minuten beendet; Rebhühner nach Ungarn „verkauft“; „2 ha“ künstlicher Ententeich in Wahrheit nur etwa 1/10 ha

Mensdorff-Pouilly jagt wieder, die Saison hat begonnen. Und seine Volieren sind auch wieder wohl gefüllt, obwohl das burgenländische Jagdgesetz vorschreibt, dass diese Tiere längst hätten ausgesetzt werden müssen. Aber Mensdorff-Pouilly wäre kein erfolgreicher Waffenlobbyist, wenn er um Ausreden verlegen wäre, warum alles doch nicht so sei, wie es offensichtlich ist:

  • Eine Woche vorher waren die Rebhühner noch in einer Voliere, am Jagdtag waren sie weg. Aber natürlich nicht ausgesetzt, nein, einem Kurierredakteur gegenüber gab er an, er hätte sie nach Ungarn verkauft!
  • Zuchtenten hinter einem Elektrozaun seien ausgesetzte Wildtiere, die man ja nur – vermutlich aus Tierschutzgründen – vor Fischottern schützt!
  • Der Kunstteich, der übrigens gesetzwidriger Weise mit Wasser aus dem Strembach gefüllt worden war – ein Verfahren ist anhängig, behördliche Begehung am 10. Oktober! –, sei ja sowieso „2 ha groß“, doch das Flugbild zeigt, dass die Wasserfläche etwa nur 1/10 ha beträgt.
  • Die Jagd sei wie geplant beendet worden, also wollte man im großen Konvoi mit englischsprachigen Jagdgästen nur 10 Minuten lang auf Enten schießen? Und der Ausflug in der Früh zur Rebhuhnjagd, der abgebrochen wurde, war vermutlich nur eine kurze Rundfahrt durch das Jagdrevier.

VGT-Obmann Martin Balluch: „Dass man die Ausreden des Herrn Mensdorff-Pouilly mit Vorsicht genießen muss, ist hoffentlich mittlerweile jedermann klar. Ich bin schon neugierig, wie er seine 25 Fasankisten erklärt, die fix montiert im Jagdgebiet stehen. Und wozu dient die Entenvoliere, 200 m vom Ententeich entfernt, mit freier Flugschneise, in der sich bei jeder Entenjagd die Jagdgäste positionieren? Ist das auch ein Schutzgitter? Oder, in Anlehnung an den Euphemismus der Schweineindustrie bzgl. Kastenständen als Ferkelschutzkorb, vielleicht ein 'Entenschutzkorb'? Dass sich die Bezirksjägerschaft zu solchen Events einladen lässt und im Gegenzug trotz dieser so offensichtlich nicht weidgerechten Jagdform den Schulterschluss betreibt, ist ein echtes Armutszeugnis. Alle wissen seit Jahrzehnten von den Missständen, niemand unternimmt etwas. Von der BH über den Bezirksjägermeister bis zur lokalen Polizeiinspektion herrscht in Güssing eine behördliche Rückgratlosigkeit, die ihresgleichen sucht!“

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