Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (09.11.2016)
Eisenstadt, am 09.11.2016Schon wieder: sinnlos grausame Treibjagd auf tausende Zuchtfasane im Burgenland
VGT appelliert an Landesrätin Dunst das Aussetzen von Zuchtfasanen für die Jagd zu verbieten – Demo heute früh vor dem Landhaus in Eisenstadt
€ 10 kostet ein lebender Fasane aus Massentierhaltung im Angebot in den Großfasanerien in Tschechien oder Ungarn. Lediglich € 2 zahlen momentan Gasthöfe, liefert ihnen die Jägerschaft einen toten Fasan ab. Was für ein vernünftiges Geschäft: da kaufen Jagdgesellschaften tausende Fasane, um sie auszusetzen, abzuknallen und dann um lediglich 20 % des Kaufpreises weiterzugeben. Ein Schildbürgerstreich erster Güte! Keiner, der auf der gestrigen großen Treibjagd bei Pama im Nordburgenland geschossenen hunderten Zuchtvögel, hatte die Chance, sich fortzupflanzen. Dann dürften die Tiere nämlich erst nach dem März nächsten Jahres geschossen werden. Und, wie auf den Fotos zu sehen, man ballert lustig auf sämtliche weiblichen Tiere. Um Bestandsstützung geht es also keinesfalls. Die TierschützerInnen mussten mitansehen, wie gestern die Zuchtvögel in Massen aufgescheucht und abgeknallt wurden. Für einen denkenden Menschen mit Herz und Hirn ist diese Knallerei derart abartig und pervers, dass es kaum in Worte zu fassen ist. Warum wird so etwas von Landesrätin Verena Dunst erlaubt? Die Dokumentation der gestrigen Jagd im Detail auf Facebook nachzulesen.
Um die Landesrätin Verena Dunst an ihr Gewissen und das so oft erwähnte Herz für Tiere zu erinnern, demonstrieren jetzt gerade AktivistInnen des VGT vor dem Landhaus in Eisenstadt. Am 1. Jänner 2017 soll ein neues Jagdgesetz in Kraft treten, das bisher keine Einschränkung für die abartige Jagd auf ausgesetzte Zuchtvögel vorsieht. Der VGT fordert ein Verbot des Aussetzens von gezüchteten Tieren zur Jagd.
VGT-Obmann Martin Balluch hat die Jagd gestern beobachten müssen: „Bei unserer Ankunft wimmelte es von zahmen Fasanen überall auf den Straßen. Man musste achtgeben, die Tiere nicht zu überfahren, so wenig Scheu zeigten sie. Dann kamen die lärmenden Treiberkolonnen und die Hundemeuten, und die in Massen auffliegenden Vögel wurden aus allen Rohren beschossen. Überall fielen die Tiere vom Himmel, manche verloren zahlreiche Federn und trudelten zu Boden, nur um von Hunden angefallen zu werden. Einen Fasan sahen wir angeschossen in einem Baum steckenbleiben. Ein anderer wurde von zwei Hunden gleichzeitig förmlich auseinander gerissen. Wiederum andere entkamen schwer verletzt. Es ist ein Trauerspiel. Ich lade Frau Landesrätin Verena Dunst ein, sich einmal eine derartige Jagd auf ausgesetzte Zuchtvögel persönlich anzuschauen. Wenn sie wirklich ein Herz für Tiere hat, dann würde sie danach diese Jagdform sofort verbieten!“