Teilen:

Polizeistaatsmethoden gegen friedliche Tierschützer: Staatsanwaltschaft ignoriert Urteil

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (18.04.2017)

Wien, 18.04.2017

Gericht stellt Rechtswidrigkeit beim Vorgehen der Polizei fest, doch Staatsanwaltschaft behauptet dennoch, das sei rechtskonform gewesen, und klagt Tierschützer wegen Widerstand an

Im Dezember 2015 protestierten einige TierschützerInnen friedlich vor einer Filiale von Turek in Wien gegen deren Pelzverkaufs. Der Besitzer empfand das Recht auf Demonstrationsfreiheit offenbar als eine Zumutung und beschwerte sich bei der Innenministerin. Diese sandte daraufhin eine Streife zur Demo, um die TierschützerInnen zu belästigen. Anders ist nicht zu erklären, warum von allen Anwesenden Ausweise verlangt wurden. Einer der Tierschützer pochte auf sein Recht, ohne Grund seine Identität nicht preisgeben zu müssen, und wurde prompt brutal festgenommen. Eine Maßnahmenbeschwerde gegen diese Amtshandlung hatte Erfolg. Das Landesverwaltungsgericht Wien stellte fest, dass das Vorgehen der PolizistInnen rechtswidrig war. Dennoch zeigten diese den Aktivisten wegen Störung der öffentlichen Ordnung, Widerstand gegen die Staatsgewalt und schwerer Körperverletzung an, obwohl das Beweisvideo seiner Festnahme klar seine Unschuld beweist:

Jetzt wurde aber tatsächlich von der Staatsanwaltschaft Wien Anklage wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt erhoben und gleichzeitig das Verfahren wegen Amtsmissbrauch gegen die BeamtInnen eingestellt. Letzteres mit der unglaublichen Begründung, dass die Identitätsfeststellung durch die Polizei gerechtfertigt war, obwohl ein Gericht bereits vorher geurteilt hatte, dass genau diese Identitätsfeststellung rechtswidrig war! Der Tierschützer hat nun einen Fortführungsantrag gestellt, siehe Martin Balluch's Blog.

VGT-Obmann Martin Balluch: „Unfassbar, mit was für Polizeistaatsmethoden hier vorgegangen wird. Die Polizei hat eindeutig das Gesetz gebrochen und verfolgt dennoch mit allen Mitteln diesen offensichtlich unschuldigen Tierschützer. Und die Staatsanwaltschaft sieht sich berechtigt, ein rechtsgültiges Urteil eines Gerichts ins Gegenteil zu verkehren! Zusätzlich wurde ich wegen Anstandsverletzung angezeigt, weil ich mich über dieses Vorgehen der Polizei beschwert hatte. Und die Polizei hat mich auch noch zivilrechtlich aufgrund meines Berichts über den Vorfall geklagt. So stelle ich mir die Praxis in Nordkorea vor!“

25.11.2025, Wien

Einladung: Demonstration gegen Tiertransporte auf Hoher See

VGT übt anlässlich der Tragödie auf der Spiridon II Kritik am Verschiffen lebender Tiere

24.11.2025, Wien

Vegan Planet Wien 2025: Rückblick auf die größte vegane Lifestyle-Messe Österreichs

Zwei Tage voll pflanzlicher Innovation, Genuss und Aktivismus – der VGT war mit dabei!

24.11.2025, Bad Goisern

Bad Goisern: Graffiti-Künstler Raffael Strasser malt flüchtenden Singvogel auf Häuserwand

Video zeigt die Kunstaktion – Fangsaison im oö Salzkammergut hat teilweise bereits letzten Sonntag geendet, teilweise endet sie morgen und spätestens kommenden Sonntag

21.11.2025, Wien

Tierversuche mit Fischen in Österreich – Teil 2

In mehreren Forschungsbereichen werden Tierversuche mit Fischen gemacht. Der VGT hat recherchiert.

21.11.2025, Spanien

Der Fall Spiridon II

Weltweiter Skandal um Tiertransport-Geisterschiff – VGT und The Marker vor Ort in Gibraltar

21.11.2025, Graz

Schweinequälerei: Schuldsprüche bei Prozess in Graz

VGT enttäuscht über äußerst mildes Strafausmaß

20.11.2025, Großkadolz

Skandal-Schweinefabrik Hardegg kassiert fast € 1 Million Subventionen pro Jahr

Fabriksbesitzer Maximilian Hardegg kann seinen eigenen Betrieb auf Videos nicht erkennen – das ist industrialisierte Produktion von fast 30.000 Schweinen pro Jahr auf Vollspaltenboden

19.11.2025, Großkadolz

Schweineskandal: VGT legt Ortsnachweise vor

Der Betreiber stellt öffentlich in Frage, dass die Aufnahmen aus seinem Stall stammen und greift den VGT an. Dieser kontert mit eindeutigen Beweisen