Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (21.04.2017)
Wien, am 21.04.2017Keine Tiere mehr im Zirkus Roncalli!
VGT beglückwünscht den Zirkus zur Entscheidung, ab nächstem Jahr keine Tiere mehr in der Manege auftreten zu lassen.
Seit 40 Jahren gibt es den Zirkus Roncalli bereits. Ab nächstem Jahr soll bei den Vorführungen völlig auf Tiere verzichtet werden. Hat Direktor Bernhard Paul noch vor ein paar Jahren unterstrichen, dass Pferde und insbesondere ihr Geruch absolut zum Zirkus dazugehören - hat sich der Zirkus doch schließlich aus dem Pferdetheater im 18. Jahrhundert entwickelt - will sich Roncalli in Zukunft auf eine reine Artistik-Show konzentrieren. Paul erklärt den Verzicht auf Tiere in der Manege mit einem „veränderten Publikumsgeschmack“. Er sagt, sein Zirkus gehe mit der Zeit und setze dabei entscheidende Trends. Der Trend geht also zum tierfreien Zirkus!
Schrittweise zu weniger Tieren in der Manege
Nach einer intensiven Kampagne des VGT sind Wildtiere in Zirkussen in Österreich bereits seit Anfang 2005 gesetzlich verboten. Die Tiere wurden oft unter katastrophalen Bedingungen gehalten, mussten den Großteil ihres Lebens in kleinen Käfigen und Boxen verbringen und wurden mit brutalen Methoden gezähmt. Im Zirkus Roncalli gab es schon lange Zeit keine Wildtiere mehr, Hunde, Ponys und Pferde gehörten allerdings noch zum Repertoire. Auch damit soll ab nächstem Jahr Schluss sein.
Was geschieht mit den Tieren?
Immer wieder erreichen den VGT Anfragen, was nach einem Tierverbot mit den Tieren aus dem Zirkus passiere. Zur Entwarnung: Eingeschläfert werden die Tiere nicht, das verbietet schon das Tierschutzgesetz. Nach dem Wildtierverbot wurden Tiere auf Gnadenhöfen und in Zoos untergebracht. Viele Zirkusse besitzen die Tiere, die in ihrer Manege auftreten, auch gar nicht selbst, sondern mieten die Shows an. Die Tiere gehören den TrainerInnen, ihre Auftritte kann der Zirkus anmieten. Der Trend zu weniger Tieren im Zirkus führt außerdem dazu, dass weniger Tiere nachgezüchtet und trainiert werden, wodurch das Gewerbe auch nach und nach abnimmt.