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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (06.06.2017)

Graz, am 06.06.2017

7/7 Schweineschutz-AktivistInnen fordern Tierqual-Stopp!

Landesräte werden an ihre Verantwortung erinnert, der "Kulturschande Schweinehaltung" entgegenzuwirken!

Im Rahmen der Aufdecker-Kampagne des VGT 7 Tage - 7 Ställe wird heute am 6. Juni auf einen Betrieb in der Gemeinde St. Veit in der Südsteiermark aufmerksam gemacht. Unmittelbar am Kernbetrieb sind 1000 Schweine untergebracht, großteils Ferkel. Zusätzlich halten die Betriebsleiter weitere fast 2000 Tiere an anderen Standorten. Vor einigen Jahren wollte der Betrieb am Kernstandort erweitern, durch den Widerstand von AnrainerInnen, unterstützt vom VGT, konnte dies verhindert werden.

Keine Fenster
Das "Besondere" an diesem Betrieb ist ein fensterloses Gebäude, in dem die mehr als 600 Ferkel eingepfercht sind. Lediglich durch zwei Türen dringt im Sommer etwas Tageslicht zu den Schweinen, die dort auf Kunststoff-Spaltenboden stehen und liegen müssen. Zum Teil müssen die Schweine aber in an das Gebäude angrenzenden Boxen leben, in die überhaupt kein Tageslicht eindringen kann. Ob die vorhandenen Leuchtkörper in Betrieb sind, lässt sich nicht feststellen.

Viele Buchten sind komplett überfüllt, der gesamte Bereich ist bedeckt mit Ferkeln. Die Tiere, die in der Innenbucht keinen Platz mehr haben, müssen im völlig verkoteten Bereich in der Box liegen. Deshalb sind auch viele Tiere völlig kotverschmiert.

Als Beschäftigungsmaterial soll ein Stück Holz an einer Kette dienen, was man nur als schlechten Scherz bezeichnen kann. Die Tiere leben also in ekelhaftem Gestank, auf viel zu wenig Platz, auf hartem, kantigem Kunstoffspaltenboden oder auf völlig nass-verkotetem Boden in den Boxen.

Landesräte: Verantwortung übernehmen!

Besonders angesprochen werden heute die Landesräte Drexler (Veterinärwesen), Lang (Tierschutz) und Seitinger (Landwirtschaft).

Veterinär-Landesrat Drexler: "Wo ist die Kontrolle?" Wie kann es sein, dass ein Gebäude seit Jahren keine Fenster hat, und trotzdem offensichtlich gesetzeswidrig Schweine darin gehalten werden? Abgesehen vom fragwürdigen Platzangebot, dem teilweise fehlenden und nicht adäquaten Beschäftigungsmaterial. Die Schwänze werden den Tieren im Alter von etwa 7 Tagen routinemäßig abgeschnitten, aufgrund der fürchterlichen Haltungsbedingungen. Eigentlich verboten, trotzdem gängige Praxis. Es gibt viel zu wenige Kontrollen, die das Tierleid aufdecken und auch die Tierhalter dazu drängen, zumindest die Gesetze einzuhalten.

Tierschutz-Landesrat Lang: "Wo ist die Information?" Gerne wird auf die Verantwortung der KonsumentInnen hingewiesen. Aber wo bleibt die Information seitens der Öffentlichkeit? Warum hört und sieht man so wenig von den Aktivitäten des Tierschutzlandesrates? Warum gibt es keine Informations-Websiten und Informationsbroschüren vom Land Steiermark? Wie sollen die KonsumentInnen wissen, wie die Tiere bei welchem Anbieter gehalten werden? Tierschutzvereine sind die einzige zuverlässige Quelle für solche Informationen. Hier gibt es enormen Informations-Aufholbedarf!

Landwirtschafts-Landesrat Seitinger: "Wo ist die Motivation?" Der Unmut unter den BäuerInnen scheint groß! Immer mehr Betriebe sperren zu, die Anzahl der Schweine pro gehaltenem Betrieb wird immer größer. Viele BäuerInnen möchten die "Wachse-oder-weiche"-Politik nicht mitmachen, sehen aber keinen Ausweg. Alternativ-Projekte erregen großes Interesse, aber die Unterstützung der Politik ist minimal. Wir fordern eine offene Haltung seitens der politischen Vertreter der Landwirtschaft: die Menschen wollen keine Tierfabriken, viele BäuerInnen lieber auch nicht. Warum also geht die Steiermark den Weg der Massentierhaltung unbeirrt weiter?

Aktion des VGT vor dem Landhaus in Graz
AktivistInnen hielten gemeinsam ein Schild mit der Aufschrift "Kulturschande Schweinehaltung", sowie Foto-Schilder der Landesräte. Mittels Megafon und Flugblättern wurde auf die Problematik hingewiesen. Allen Landesräten wurden Fotos des heute aufgezeigten Betriebes übermittelt. Herrn Landesrat Drexler wird die Anzeige gegen diesen Betrieb weitergeleitet, damit er persönlich sicherstellen kann, ob die genannten Zustände zutreffend sind!

Die Politik hat Ihre Verantwortung wahrzunehmen, die PolitikerInnen handeln im Auftrag der BürgerInnen! Und das Wohl der Nutztiere liegt den Menschen am Herzen. Deshalb MUSS der Tierquälerei, wie sie im heute aufgezeigtem Betrieb betrieben wird, entgegengetreten werden!

Ankündigung zur zweiten 7/7-Aktion für Mittwoch, 7.6., 9:30 bis 10:30
Schweineschutz-Aktion vor dem Eingang zur steirischen Landwirtschaftskammer!

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