Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (13.06.2017)
Graz, am 13.06.2017Österreichische Schweinemast: tagtägliches Leid durch Monotonie
Beschäftigungslosigkeit und artwidrige Umgebung machen Tiere krank
Was haben sie angestellt, die Schweine, dass sie so schlecht behandelt werden? Vergleichbar mit dem Leben in einem Kerker müssen die österreichischen Mastschweine tagein-tagaus ein tristes Dasein fristen.
Im Betrieb Nr. 7 der VGT-Kampagne "7 Tage, 7 Ställe" sieht es so gar nicht aus nach dem, was der Öffentlichkeit in diversen Werbeaktionen glaubhaft gemacht wird. Dieser "SAUGUT"-Betrieb im Bezirk Leibnitz hat zwar eigentlich Stroh-Raufen, diese sind aber leer und verstauben. Stattdessen baumeln in manchen Buchten Wein-Kisten über den Köpfen der Tiere. Hauptsächlich hängt jedoch ein Stück Holz an einer Kette von der Decke. Und das soll für etwa 20 Tiere als Beschäftigungsmaterial reichen. Frustrierend ist noch dazu, dass das österreichische Tierschutzgesetz diese Tierquälerei auch noch deckt!
Harter Boden, fehlende Krankenbucht
Immer wieder wird betont, dass es Krankenbuchten gäbe für verletzte
Schweine. Nicht nur in diesem Betrieb müssen auch hier kranke Tiere am
Gang liegen, alleine oder zu zweit. Auf hartem Betonspaltenboden
und vollkommen ohne
Beschäftigungsmaterial. Nicht einmal kranken Tieren wird eine weiche
Unterlage vergönnt! Ohne Medikamente wäre diese Art der Tierhaltung
nicht möglich!
Die Langzeitaufnahmen zeigen, dass sich die Tiere fürchterlich fadisieren. Sie liegen stundenlang herum, stehen auf, legen sich wieder nieder. Stoßen ein paar Minuten lang andere ArtgenossInnen, und verfallen dann wieder in einen Dämmerzustand. Diesen Tieren geht es alles andere als "saugut". Diese Schweine werden behandelt, als ob sie für etwas bestraft werden würden.
VGT-Campaginer David Richter dazu: "Es ist offensichtlich, dass diese Bauern kein Mitgefühl für ihre Schweine haben, sonst würden sie sie nicht so vernachlässigen. Es scheint, als zähle einzig und allein die "Leistung" der Tiere, also ihr Wachstum. Dieses Tierleid muss ins Bewusstsein derer, die Schweinefleisch essen. Denn viel zu lange wurden die KonsumentInnen von der Landwirtschaft hinters Licht geführt."
Normalität sind auch hier die abgeschnittenen Schwänze, um Verletzungen durch die artwidrige Umgebung zu reduzieren. Ekelhafter Gestank durch die Gülle unterhalb der Tiere, in der unzählige Würmer und Insekten leben. Der harte Boden und die Enge machen einen natürlichen Bewegungsablauf unmöglich. Diese Art der Schweinehaltung ist eine Kulturschande und muss schnellstmöglich geändert werden!