Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (02.08.2017)
Wien, am 02.08.2017Historischer Moment – Erstmals hitzefrei für Wiener Fiakerpferde!
Im Jahr 2016 wurde eine gesetzliche Regelung geschaffen, wonach Fiakerpferde nicht mehr im Einsatz sein dürfen, sobald an einem Tag 35° erreicht wurden - gestern wurde sie erstmals angewendet. Die meisten FiakerfahrerInnen hielten sich daran, ein besonders dreister wird eine Anzeige erhalten!
Gestern war es endlich so weit - die 35°-Grenze wurde eindeutig erreicht und überschritten und das bereits um circa 14 Uhr. Dem Gesetz nach dürfen Pferde an solchen Tagen nicht mehr für Kutschenfahrten benutzt werden. Anders als an den bereits drei Tagen in diesem Jahr, an denen der Wert bei einzelnen Sekundenmessungen erreicht wurde und die Behörden entgegen des eindeutigen Gesetzes-Wortlautes davon ausgingen, dass ein Einschreiten nicht notwendig sei, wurden sie diesmal aktiv. Die FiakerfahrerInnen wurden heimgeschickt oder fuhren von selbst heim. Auch der VGT war anwesend und trug dazu bei, dass sie sich auf den Heimweg machten - wurde doch bereits im Vorhinein angekündigt, ansonsten Anzeigen bei der zuständigen Behörde einzubringen.
Doch nicht alle wollten sich an das Gesetz halten. Zumindest ein besonders dreister Fiaker wollte seine Tiere weiter schinden. Zwar ist es erlaubt, eine begonnene Fahrt zu beenden, wenn zwischenzeitlich die 35°-Grenze erreicht wird, jedoch darf keinesfalls eine neue Fahrt angetreten werden. Zu diesem Zeitpunkt gab es auch noch weitere FiakerfahrerInnen vor Ort, welche noch unschlüssig waren, was zu tun sei, welche sich dann jedoch alle nach und nach auf den Heimweg machten.
Zu diesem Zeitpunkt beendete gerade ein Fiaker seine Fahrt und stellte sich nicht wie üblich ans Ende der Schlange bei den Standplätzen an, sondern an die vorderste Stelle. Er verhielt sich also auch noch komplett unkollegial. Schnell waren auch TouristInnen gefunden, welche noch an einer Stadtrundfahrt Interesse zeigten. Als AktivistInnen des VGT auffiel, dass entgegen des Gesetzes eine neue Fahrt angetreten werden soll, schritten diese ein und machten den Fahrer darauf aufmerksam, dass bereits seit geraumer Zeit die 35°-Grenze erreicht sei und das Antreten einer weiteren Fahrt somit gesetzwidrig!
Daraufhin erwiderte der Fahrer lediglich, „Ja, ja, wir fahren schon nach Hause, es gibt kein Fahren mehr“ und die TouristInnen entfernten sich in auffälliger Weise von der Kutsche. Der Fiaker wollte dann den Eindruck erwecken, dass er sich tatsächlich bereits auf den Heimweg macht, wobei er die TouristInnen dann heimlich hinter der nächsten Häuserecke in die Kutsche einstiegen ließ. Zum Glück waren die AktivistInnen aufmerksam und konnten den gesamten Vorgang beobachten und dokumentieren. Der VGT wird Anzeige erstatten!