Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (13.05.2018)
Wien, am 13.05.2018Das Leid der Mütter
Zig Tausende weibliche Tiere werden in Österreich als Produktionsmittel benutzt. Ihre möglichst vielen Kinder werden zu Fleisch verarbeitet, ihre Muttermilch Menschen zum Trinken gegeben oder sie sollen möglichst viele Eier legen. All das auf Kosten ihrer Körper und ihrer Leben.
Die Milch-Industrie
Damit Kühe Milch produzieren, müssen sie, wie alle anderen Säugetiere, zuerst ein Kind gebären. Diese Kälber werden in der Milch-Industrie aber nur weiterbenutzt, wenn sie weiblich sind und damit ebenfalls mittels künstlicher Besamung geschwängert werden können. Die männlichen Kälber werden exportiert oder in Österreich getötet.
Mutter und Kind werden meist direkt nach der Geburt getrennt. Viele Kühe rufen und schreien tagelang vergebens nach ihren Kälbern.
Viele Kühe werden in Österreich immer noch in dauerhafter und ununterbrochener Anbindehaltung fixiert. Gerade einmal einen Schritt nach vorne und einen zurück können diese Tiere tun, während sie Ketten und Stangen um ihre Hälse festhalten. Diese völlig artwidrige Haltung wäre eigentlich schon seit Jahren verboten, doch durch umfangreiche Ausnahmen vom Verbot (z.B. wenn der Betrieb keine Weiden hat oder sich die Betreiber vor den Tieren fürchten) ermöglichen diese Quälerei weiterhin.
Nach rund sechs Jahren wird die durchschnittliche Milchkuh in Österreich getötet. Bis dahin hat sie vier bis fünf Kälber geboren und mehr als einhunderttausend Liter Milch produzieren müssen.
Diese unnatürliche Leistung und die oft artwidrige Haltung schädigt die Körper der Tiere schwer. Eingefallene Flanken, Gelenksprobleme und Euterentzündungen sind weitverbreitet.
Aufgrund abfallender Milchleistung endet ihr Leben im Schlachthof, obwohl sie noch viele, viele Jahre zu ihrer natürlichen Lebenserwartung vor sich hätte.
Die Schweinefleisch-Industrie
Eigene Zuchtbetriebe halten hunderte weibliche Schweine in kahlen Betonbuchten. Artgerechte Beschäftigung dürfen diese Tiere niemals erleben. Zur künstlichen Besamung werden die Sauen meist in enge Kastenstand-Reihen gesperrt, wo sie einige Tage lang ausharren müssen. Ein Umdrehen ist hier unmöglich; lediglich hinlegen und wieder aufstehen können die Sauen. Die viermonatige Schwangerschaft verbringen sie erneut in den Betonbuchten, ohne Einstreu oder Zugang ins Freie. Medikamente steuern den Geburtstermin: Zyklus-Synchronisierung
nennt die Industrie dies.
Wenige Tage vor der Geburt, werden die Schweine erneut in Kastenstände gesperrt. Hier müssen sie auf hartem Boden, oft in ihren eigenen Exkrementen, ihre Kinder auf die Welt bringen. Zehn bis zwanzig Ferkel sind es pro Schwangerschaft.
Im Kastenstand fixiert, muss die Mutter hilflos miterleben, wie ihre Kinder mit nur einer Woche von Menschen verstümmelt werden. Die Schwänze werden abgeschnitten und die männlichen Ferkel werden kastriert – all dies ohne Betäubung. Ohrenbetäubende Ferkelschreie erfüllen in diesen Tagen die Zuchtanlagen.
Nach vier Wochen Fixierung im Kastenstand werden die Mütter von ihren Kindern getrennt. Die Ferkel werden in Vormasten und später in Mastbetriebe gebracht, um später mit gerade einmal einem halben Jahr in den österreichischen Schlachthöfen zu sterben.
Die Mütter kommen zurück in die Betonbuchten und werden bald darauf wieder geschwängert. So gebären sie zweimal pro Jahr – und keines ihrer Ferkel werden sie je großwerden sehen. Nach wenigen Lebensjahren endet auch ihr trauriges Leben im Schlachthof, lange vor ihrer natürlichen Lebenserwartung.
Die Eier-Industrie
Legehennen sind das Produkt
jahrzehntelanger gezielter Leistungszucht. So legen sie beinahe jeden Tag ein Ei, während natürliche Hühnerrassen gerade einmal rund 12 Eier pro Jahr legen. Während so gut wie alle männlichen Kücken direkt nach dem Schlüpfen getötet werden, kommen weibliche Tiere in Aufzuchtanlagen, wo sie einige Wochen verbringen müssen. In diesen Aufzuchten sind auch Käfighaltungen weiterhin völlig legal (Anm.: Das Käfighalteverbot betrifft nur Hühner, die bereits Eier legen). Danach werden sie in Legebetriebe weitertransportiert. In allen Haltungsformen herrschen unglaublich dichte und enge Zustände – tausende Hennen werden pro Halle eingesperrt.
Auch in der Bodenhaltung sind Gitteranlagen keine Seltenheit. Durch sie wird die vorhandene Bodenfläche um mehrere Niveaus erweitert, sodass noch mehr Tiere untergebracht werden können.
Nach gerade einmal 13 Monaten sinkt die Legeleistung der meisten Hühner auf ca. 80%, weshalb sie alle getötet werden. Die artwidrige, extrem stressvolle Haltung und die völlig unnatürliche Legeleistung fordern ihren Tribut ein: Viele Hennen sind kahl und haben starke gesundheitliche Probleme. Obwohl gerettete und freigekaufte Hühner oft noch viele Jahre glücklich leben können, plagen auch sie die Folgen der Leistungszucht und der Ausbeutung in ihrem ersten Lebensjahr.
Der einzige Lebenszweck, den die Industrie ihnen zugestand, war es, Eier zu produzieren.
Was Sie tun können
Die Produktion von Fleisch, Milch und Eiern ist unvermeidlich mit Tierleid verbunden. Nicht nur die Tierkinder leiden und müssen viel zu jung sterben, auch die Mütter werden lediglich auf ihren Nutzen für die Industrie reduziert.