Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (29.05.2018)
Wien, am 29.05.2018Unerträgliche Schönrederei von österreichischer Schweine-Quälerei durch VÖS
VGT fordert von Politik und Lebensmittelhandel umfassende Information und Kennzeichnungspflicht
In einer heutigen Aussendung kritisiert die VÖS (Verband der Schweinebauern) die Informationsarbeit der BOKU und Wiener Umweltschutzabteilung. "Diese Kritik ist weltfremd", so David Richter vom VGT.
Seit vielen Jahren schon macht der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN (VGT) auf die fürchterlichen Bedingungen in der Schweinehaltung aufmerksam. Die Liste der Grausamkeiten, die den Tieren angetan wird, ist lange. Die bestehenden gesetzlichen Haltungsvorgaben sind ein Hohn. Schweine leiden lebenslang in der konventionellen Tierhaltung. Sie müssen auf Betonspaltenboden stehen und liegen, Stroh gibt es praktisch nie, weder als Einstreu, um darauf liegen zu können, noch als Beschäftigungsmaterial. Das Platzangebot ist ein Horror: das Gesetz schreibt nur vor, dass die Tiere genügend Platz haben müssen, um sich hinzulegen. Aber Schweine haben das Bedürfnis, ihr artgemäßes Verhalten auszuleben, sie wollen herumlaufen, sie wollen wühlen, sie wollen Kot- und Fressplatz trennen, sie wollen Gras und Blätter fressen, statt tagtäglichem eintönigen Fraß.
Immer wieder dringt Foto- und Videomaterial von schrecklich leidenden Schweinen aus den Stallungen an die Öffentlichkeit. Folterähnliche Zustände an Schlachthöfen, Schweine, denen die Hoden herausgerissen werden, Schweine, die krank und blutend unter den anderen leiden müssen. Zahlreiche Anzeigen hat der VGT erstattet, das ist der Tierqual-Industrie ein Dorn im Auge, deshalb möchte die ÖVP-FPÖ-Regierung in Zukunft Tierschutz-Aufdeckungen mit Hausdurchsuchungen und Gefängnisstrafen verhindern!
David Richter vom VGT: "Den Konsumentinnen und Konsumenten wird seit Jahren von Politik und Lebensmittelhandel eine heile Welt vorgegaukelt, die es nicht gibt. Die Lebensbedingungen österreichischer Schweine sind ein absoluter Graus, das kann niemand ernsthaft bestreiten. Sich mit heimischer oder regionaler Herkunft zu rühmen grenzt an Konsument_innentäuschung. Denn es wird ein Zustand vorgegaukelt, den es nicht gibt."
Schwänze abschneiden gegen Kannibalismus
Praktisch allen Schweinen in konventioneller Haltung werden die Schwänze abgeschnitten. Um zu verhindern, dass sich die Tiere gegenseitig die Schwänze abbeißen, was trotzdem immer wieder passiert. Diese Verhaltensstörung wird durch Stress verursacht, durch vollkommene Unterforderung. "Die aktivitätsfreudigen Schweine werden in enge Buchten gestopft, um sie rasch hochzumästen und schlachten zu können. Der VGT fordert ein konsequentes Verbot dieser tagtäglichen Praxis, um fühlende Lebewesen tierfabriks-tauglich zu machen. Wir fordern verpflichtende Einstreu sowie umfangreiche Beschäftigungsmöglichkeiten, mehr Platz und Strukturierung im Stall, Zugang zu einem Außenbereich inkl. der Möglichkeit, sich im Sommer zu kühlen. Die momentane Schweinehaltung ist eine Kulturschande und absolut und in keinster Weise rechtfertigbar. Wir erwarten uns, dass die Supermärkte aufhören, die Konsumenten und Konsumentinnen zu täuschen und drängen darauf, dass es eine offene Diskussion über den Umgang mit unseren "Nutz-"tieren gibt. Anstatt schönzureden und Fakten falsch darzustellen!" schließt David Richter vom VGT.