Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (07.06.2018)
Wien, am 07.06.2018Mageres Fiakerpferd am Stephansplatz
Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN erstattet Anzeige wegen Tierquälerei
Die Fiaker gehören leider nach wie vor zum Wiener Stadtbild. Bei den Fiakerfahrer:innen handelt es sich jedoch keineswegs um durch und durch tierliebe Menschen, denen nichts wichtiger ist, als das Wohl ihrer Pferde. Ganz im Gegenteil, wie eine kürzlich veröffentlichte Recherche des VGT klarstellte. Von 4. Juni bis 4. Juli 2019 kontrollierten Aktivist:innen des VGT mindestens einmal wöchentlich die Einhaltung der Fahrzeiten. Von insgesamt 255 Gesetzesverstößen beziehen sich 233 auf die Missachtung der gesetzlich vorgeschrieben Betriebszeiten
. Diese Fiakerlenker:innen schrecken offensichtlich nicht davor zurück, die sensiblen Pferde außerhalb der gesetzlich festgelegten Zeiten zu benutzen
, um ihren eigenen Profit zu steigern.
Ein weiterer, kürzlich dokumentierter Missstand machte aber auch viele Tierschützer:innen sprachlos. Am Stephansplatz fotografierte eine Aktivistin ein deutlich unterernährtes Fiakerpferd, obwohl laut Wiener Fiaker- und Pferdemietwagengesetz nur gut genährte Pferde verwendet
werden dürfen. Auf dem Foto sind die Rippen und auch die Hüftknochen des Pferds klar erkenntlich und hervorgetreten, was es für den Fiakerdienst ganz klar ausschließen sollte. Das dachte sich auch die Aktivistin, welche einige Fiaker darauf ansprach. Die Aktivistin berichtete: Nachdem ich das ganz klar unterernährte Pferd sah, machte ich ein Foto und konfrontierte anwesende Fiaker mit dem Missstand. Diese schauten sich das Foto an und meinten, dass es dem Pferd an nichts fehle und eben nicht jedes Pferd gleich dick sei.
Manche Fiaker schrecken offensichtlich auch nicht davor zurück unterernährte Pferde auszubeuten. Der Rechtsexperte des VGT erstattete unmittelbar nach dem Bericht der Aktivistin Anzeige wegen Tierquälerei und der Missachtung des Fiaker- und Pferdemietwagengesetzes. Leider sind Gesetzesübertretungen keine Seltenheit. Am wichtigsten ist es aber, dass es zur Anzeige kommt. Die Fiaker müssen erkennen, dass sie mit Tierquälerei nicht durchkommen.
, so VGT- Campaigner David Fenzl.
Zur Fiaker-Petition: vgt.at/fiaker
Foto in höherer Auflösung (Das Foto ist zur freien Verwendung freigegeben. Fotocredit: "VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN")