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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (01.08.2018)

Südsteiermark, am 01.08.2018

Tiertransport-Aktion des VGT heute Morgen!

Tierschützer_innen kritisieren illegalen Transport und rufen die Polizei. Kurz nach Mitternacht umstellten 40 VGT-Tierschützer_innen einen illegal abgestellten Schweinetransporter und forderten die sofortige Abladung der Tiere.

Video zur Thematik

Schlachttiertransport

Tagtäglich fährt ein deutsches Transportunternehmen mit mind. einem LKW-Zug mehrere Schweinemasten ab, um dann von der Firmenzentrale 700 km zum österreichischen Schlachthof Jöbstl in der Südsteiermark zu fahren. Die reine Transportzeit würde 11 Stunden und mehr betragen, dazu kommt aber noch eine außergewöhnliche Pause: Kurz vor dem Schlachthof, keine 5 min Fahrzeit bzw. 2 km vom Ziel entfernt, hält der Fahrer 6 Stunden Nachtruhe, während die Schweine im engen und heißen Transporter vergeblich versuchen, sich auszuruhen. In mehreren Schweinegruppen brechen immer wieder Tumulte aus, die Tiere kämpfen miteinander und verletzten sich. Der gesamte Transporter wackelt stundenlang.

Abladegebot am Schlachthofgelände

Die EU-Tiertransportverordnung verbietet ein unnötiges Verbleiben am Transporter, stellt es doch eine Verlängerung der Transportdauer dar. Wohl deshalb befährt der deutsche Tiertransporter nicht das Gelände des Schlachthofes Jöbstl, das zu diesem Zeitpunkt noch geschlossen ist, sondern stoppt schon nahe dem 2 km entfernten Schlachthof auf einem Parkplatz. Das wiederholt sich jeden Tag, laut Zeug_innen schon jahrelang.

Mit Transparenten und Wasserflaschen gegen Tierleid

Die VGT-Tierschützer_innen beobachteten das Ankommen des Tiertransporters um 23:00. David Richter vom VGT: Es wurde die Polizei gerufen und der Amtstierarzt angefordert. Die Tränkeeinrichtungen führten zwar Wasser, aber der Wasserdruck war viel zu niedrig! Deshalb waren die Schweine unfassbar durstig und haben von uns zu trinken bekommen. Mittels Fotos und Videos wurde das Leid der Schweine im Transporter dokumentiert, auch wurden Transparente mit der Aufschrift Tiertransporte stoppen! sowie Tierleid beenden! entrollt.

Tierschutz-Forderungen

Zwar erlaubt die EU-Tiertransportverordnung 24-stündige Transporte von Schweinen, eine Quälerei, zudem muss ein solcher Transport aufgrund der Verordnung auch so kurz wie möglich gehalten werden, da er eine immense Belastung für die Tiere darstellt. Um zumindest das Gesetz nicht zu brechen, fordert der VGT, dass die Schweine ab sofort direkt zum Abladeort gebracht und dort versorgt werden müssen, anstatt unnötig weitere 6 Stunden herumzustehen. Der Transport muss also entweder später beginnen oder der Schlachthof muss seinen Wartestall früher öffnen, damit die Schweine abgeladen werden können.

Stopp von Schweine-Importen!

David Richter: Die Bedingungen in der Schweinemast sind (in der Regel) europaweit ein Graus! Egal ob Deutschland oder Österreich, die Betonbunker-Haltung von Schweinen ist Tierquälerei! Durch die Billigst-Importe aus Deutschland wird der Schweinefleischpreis in Österreich gedrückt und das Tierschutz-Niveau niedrigst gehalten! Die Frage ist, wem das Fleisch der gemarterten Schweine verkauft wird und ob die Konsument_innen über die Herkunft Bescheid wissen! Wir fordern umfassende Herkunftskennzeichnung auch in der Gastronomie!

Tierleid im Schlachthof

Videomaterial von diesem Betrieb aus dem Jahr 2015 zeigt, wie es in einem Schlachthof zugeht: Die Schweine werden mit Elektroschockgeräten herumgetrieben und in Panik versetzt. Grauenhafte Aufnahmen, die beweisen, dass Schlachtungen in Österreich alles andere als human und stressfrei ablaufen.

Polizei eskortiert Tiertransporter

Nachdem die Polizei den Transporter kurz kontrolliert hatte, kontaktierte der Fahrer die Fa. Jöbstl und es wurde entschieden, dass die Schweine sofort zum Schlachthof gefahren werden sollen. Die Polizei begleitete den Transporter, die VGT-Aktivist_innen folgten bis zum Schlachthof. Entgegen den ersten Aussagen, die Schweine würden nun endlich abgeladen, teilte die Polizei eine Stunde später mit, dass sie vor dem geschlossenen Wartestall warten müssen, bis der Schlachthof geöffnet wird. Eine gesetzeswidrige und nicht nachvollziehbare Vorgangsweise des Schlachthofes!

Der VGT erstattete Anzeige wegen der zu langen Transportdauer sowie der mangelhaften Wasserversorgung, die Polizei garantierte eine umfassende Berichterstattung an die Staatsanwaltschaft.

Sendung zum Thema im Tierrechtsradio

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