Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (28.09.2018)
Brüssel, am 28.09.2018End the Cage Age: Start der EU-weiten Initiative
Am 25.09. fand im EU-Parlament in Brüssel der Launch der EU-Bürger_innen-Initiative für ein Ende von Käfighaltungen in der Landwirtschaft statt
Mehr als 130 Organisationen kamen vergangenen Dienstag in Brüssel zusammen, um die EU-weite Kampagne „End the Cage Age“ zu starten. Die Kampagne wurde von der international tätigen Organisation Compassion in World Farming (CiWF) lanciert. Neben etlichen MEPs aus unterschiedlichen Ländern und über das politische Spektrum hinweg, sagten auch zwei Vize-Präsidenten des EU-Parlaments ihre Unterstützung zu. Ziel der Initiative ist es, Käfighaltungen von Tieren in der Landwirtschaft langfristig und europaweit zu beenden.
300 Millionen eingesperrte Tiere
Innerhalb der EU sitzen zu jedem Zeitpunkt mehr als 300 Millionen Tiere in Käfighaltungen. Besonders stark davon betroffen ist die Legehühnerhaltung in der Eierproduktion. Selbst die zurzeit in Österreich noch erlaubten „ausgestalteten Käfige“ können keineswegs ein auch nur ansatzweise artgerechtes Leben ermöglichen. Mit 2020 werden diese Käfige in Österreich verboten sein, jedoch werden immer noch große Mengen an Käfigeiern aus anderen EU-Ländern importiert. „Deswegen ist eine Zusammenarbeit für den Tierschutz innerhalb der EU so wichtig. Einzelne Länder sollen und müssen den Tierschutz innerhalb ihrer Grenzen vorantreiben – aber dabei darf nicht auf die internationale Zusammenarbeit zum Schutz der Tiere vergessen werden,“ so VGT-Kampagnenleiter Tobias Giesinger, der ebenfalls am Launch-Event teilnahm.
Kastenstand in der Kritik
Neben der Eierproduktion stehen auch die Kastenstände in Wartestallungen und Abferkelbuchten in der Schweineindustrie in der Kritik. Obwohl es in den letzten Jahren in Österreich kleine Reformen gab, darf der Tierschutz damit nicht enden. „Eine Tierhaltung, die Mütter von ihren Kindern wegsperren muss, sollte dringend völlig reformiert werden. Tiere systematisch in quasi körpergroße Käfige zu sperren, darf keine Lösung sein,“ fordert Aktivistin Lena Remich, die Teil der VGT-Delegation vor Ort in Brüssel war.
EU-weite Unterstützung der Bevölkerung
Die EU-Bürger_innen-Initiative muss nun innerhalb eines Jahres mindestens eine Million Unterschriften in sieben EU-Ländern sammeln. Das Ziel der Organisator_innen ist aber höher: mindestens zwei Millionen Unterschriften sollen es werden. Die Unterstützung der Bevölkerung scheint groß zu sein. Umfragen zeigen, dass 94% der Europäer_innen der Schutz von Tieren in der Landwirtschaft wichtig ist und dass sich 84% Verbesserungen und Reformen zum Schutz dieser Tiere wünschen.