Teilen:

Von der Alm in die Türkei: Österreichische Rinder auf grausamen Tiertransporten

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (28.11.2018)

Österreich/EU/EU-Ausland, 28.11.2018

VGT hat den Weg der österreichischen Rinder zurückverfolgt – trügerische Alm-Idylle. Abgeordnete zum Europäischen Parlament fordern nun einen Stopp der Transporte

Laut Dokumenten heißen sie Minni, Baula oder Anna – allesamt Rinder aus Österreich, die im sogenannten Niemandsland zwischen der bulgarischen und türkischen Grenze auf die Einreise in die Türkei warten. Über die Sommermonate stehen die Transporte mit Rindern aus der gesamten EU an der Grenze von Kapitan Andreewo Schlange - darunter auch Rinder aus Österreich.

Eyes on Animals war im Juli vor Ort und hat die Zustände festgehalten. Im selben Monat haben Abgeordnete des Europäischen Parlaments aus Österreich, Deutschland und den Niederlanden Verstöße gegen die EU-Richtlinie bei Tiertransporten dokumentiert. Jetzt wollen sie ihre Recherchen der Europäischen Kommission in Brüssel vorstellen und fordern, dass die Exporte in Drittländer gestoppt werden.

Über die Sommermonate stauen sich am Grenzübergang Kapitan Andreewo die Transporte mit Rindern aus der gesamten EU - darunter auch Rinder aus Österreich. Der VGT hat die Ohrmarken ausgewertet und recherchiert, dass einige der Rinder den Sommer auf österreichischen Almen verbrachten. Dabei handelt es sich um trächtige Tiere, die, angekommen am Zielort, zeitnah ein Kalb zur Welt bringen, um für die Milchproduktion eingesetzt werden zu können.

Österreich gilt, im Verhältnis zur Rinderpopulation, als größter Exporteur von Zuchtrindern in Europa. Über 50.000 Zuchtrinder wurden 2017 exportiert, über 70% davon über die EU-Grenze hinaus, u.a. in die Türkei, nach Russland, Usbekistan oder Aserbaidschan. Generell sind bei Transporten außerhalb der EU in der Regel die Bedingungen katastrophal und widersprechen jeglichen Tierschutzbestimmungen.

In vielen Zielländern dieser Exporte gibt es praktisch kein Tierschutzbewusstsein und somit auch keinerlei Vorschriften in Bezug auf den Transport, den Umgang oder die Schlachtung der Tiere. Hinzu kommt, dass die Transporte laut der Verordnung (EG) Nr. 1/2005 illegal sind, weil der Schutz der Tiere beim Transport bis zum endgültigen Bestimmungsort nicht sichergestellt werden kann. In Drittstaaten ist eine Rückverfolgbarkeit der Tiere und somit die Einhaltung des EU-Rechts nicht mehr möglich.

„Über 100.000 Menschen haben unsere Petition für ein Ende dieser grausamen Tiertransporte unterzeichnet und fordern damit, dass Transporte, die länger als 8 Stunden dauern bzw. in Drittstaaten erfolgen, nicht mehr genehmigt werden sollen. Da österreichische Tierschutzbestimmungen in Ländern außerhalb der EU meist nicht eingehalten werden, ist es untragbar, dass Österreich in diese Länder exportiert - egal ob Zucht- oder Schlachtrinder. Dies steht klar dem Staatsziel Tierschutz der österreichischen Verfassung entgegen. Wir fordern die Bundesministerin Beate Hartinger-Klein dazu auf, diese 100.000 Unterschriften endlich entgegenzunehmen und sich für Verbesserungen einzusetzen“, so VGT-Campaigner Tobias Giesinger.

Petition

15.09.2025, Salzkammergut

Heute beginnt die Singvogelfangsaison im OÖ Salzkammergut

Bis Ende November werden etwa 35.000 Singvögel gequält, um dieser absurden Tradition zu huldigen – neue Auflage der Behörden beim Transport der gefangenen Vögel

05.09.2025, Altlichtenwarth (NÖ)

Grauenhaft: Liechtenstein’sche Jagdgesellschaft setzt massenweise Fasane zum Abschuss aus

Nahe Altlichtenwarth wimmelt es momentan von Fasanen, die alle aus einer Zucht in Massentierhaltung stammen und nur zur Abschussbelustigung dienen werden

03.09.2025, Wien

Tierschützerin verbringt 29 Stunden ohne Essen und Trinken im Tiertransporter

VGT fordert starke neue EU-Tiertransportverordnung mit maximal 8 Stunden Transportzeit

02.09.2025, Graz

Argumentationstraining für Aktivist:innen

Workshop am Institut für Ethik und Gesellschaftslehre

02.09.2025, Wien

Einladung zur 29-Stunden-Aktion im Tiertransporter

Eine als Kuh verkleidete Tierschützerin wird insgesamt 29 Stunden ohne Essen und Trinken in einem Mini-Tiertransporter verbringen

02.09.2025, Wien

Nach 24 Stunden in Innsbruck auf Vollspalten-Version von 2038: um nichts besser als der bisherige

Tierschützerin hat 24 Stunden auf jenem Vollspaltenboden verbracht, den die Regierung und die Schweineindustrie als „Ende des Vollspaltenbodens“ ab 2034/2038 verkaufen will

01.09.2025, Innsbruck

Einladung: Tierschützerin wird in Innsbruck 24 Std auf Vollspaltenboden verbringen

Platzangebot und Bodenbeschaffenheit entsprechen dabei dem, was die Regierung unter dem euphemistischen Begriff „Gruppenhaltung Neu“ als Ende des Vollspaltenbodens verkaufen will.

01.09.2025, Innsbruck

Tierschützerin Nicole startet jetzt 24 Stunden auf Schweine-Vollspaltenboden in Innsbruck

Nachdem sie bereits 24 Stunden am klassischen Vollspaltenboden verbracht hat, probiert sie jetzt den von der Regierung „Gruppenhaltung Neu“ genannten Vollspaltenboden aus