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Statement von VGT-Obmann Martin Balluch zu seiner Kandidatur fürs Parlament

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (16.07.2019)

Wien, 16.07.2019

Seit meinem ersten Engagement im Tierschutz vor über 3 Jahrzehnten habe ich die Ansicht, Tierschutz sei nur Privatsache, im öffentlichen Diskurs zu überwinden versucht. Tierschutz ist auch ein gesellschaftspolitisches Problem.

Gesetze bestimmen den Umgang mit Tieren, Subventionen und Steuern lenken das Konsumverhalten der Menschen. Und Gesetze, Subventionen und Steuern werden vom Parlament beschlossen. Doch momentan geht alles in die falsche Richtung. Die Proponent_innen der Agrarindustrie im Parlament schieben sich gegenseitig die Förderungen zu, Jägerschaft und Tierindustrie schreiben sich ihre eigenen Tier-nutz-gesetze. Lamentieren und die Parteipolitik verdammen hilft nicht. Mein Weg war immer, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, wenn sie nicht funktionieren. Das habe ich gemacht, als ich im Jahr 2000 ein zweites Mal zu studieren begann, und zwar Philosophie, ausschließlich deshalb, um Tierschutz in der akademischen Welt zu verankern. Meine Dissertation zu Tierrechten ist bis heute als Buch erhältlich.

In der Tierschutzbewegung wird schon lange mit dem Gedanken gespielt, eine Tierschutzpartei zu gründen, die Tierschutz ins Parlament trägt. Wir brauchen jemanden in unserer Volksvertretung, der Tierschutz zum vorrangigen Thema macht. Da kam mir das Angebot der Liste JETZT gerade recht, als unabhängiger Kandidat und Experte bei den kommenden Nationalratswahlen anzutreten. Wo könnte ich besser Tierschutz politisch platzieren, als im Parlament? Nach reiflicher Überlegung und viel Ermutigung aus der Tierschutzbewegung habe ich zugestimmt. Ich sehe darin eine Möglichkeit, genau diese unsere alte Forderung endlich umzusetzen: Tierschutz bei jeder Gelegenheit im Parlament zum Thema zu machen. Meine Kandidatur ist so etwas wie eine Tierschutzpartei im Kleinen. Ohne parteipolitischen Beigeschmack, ohne Clubzwang, ohne mich in eine rechts-links Diskussion einlassen zu müssen. Das geht nur mit der Liste JETZT.

Meine Tätigkeit als Kandidat für die Parlamentswahl und potentiell als Abgeordneter werde ich von meinem Engagement für den VGT strikt trennen. Selbstredend wird keine Ressource des VGT für Wahlwerbung genutzt. Zumindest bis zur Wahl bleibe ich Obmann des VGT, insbesondere weil ich als unabhängiger Kandidat antrete, und weil ich ausschließlich Tierschutz thematisiere. Da gibt es keine Interessenskollision. Der VGT bleibt selbstverständlich parteiunabhängig.

Ich kann keine konkreten Ergebnisse versprechen, keine Schließung von Tierfabriken und kein Ende der Tiertransporte. Aber ich kann versprechen, der Regierung ständig vor Augen zu führen, was für Verbrechen sie an Tieren zulässt. Ich kann versprechen, mit ständigem öffentlichen Druck gepaart mit Anträgen und Anfragen alle Kanäle zu nutzen, um einen Fortschritt im Tierschutz zu erreichen. Ich kann versprechen, Ansprechpartner für alle Tierschutzorganisationen zu sein und ihren Anliegen und den von ihnen aufgedeckten Skandalen im Parlament breiten Raum zu geben. Und ich kann versprechen, in allen Parteien tierschutzfreundliche Abgeordnete zu suchen, die über Parteigrenzen hinweg für gemeinsame Initiativen gewonnen werden können.

Einen Versuch ist es wert.
Martin Balluch

P.S.: Mehr persönliche Infos im Blog unter: martinballuch.com

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