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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (16.10.2019)

Eisenstadt, am 16.10.2019

Burgenland plant Abschuss von Goldschakalen gegen Ökologie- und Tierschutzbedenken

Stellungnahme des VGT zum Verordnungsentwurf: Abschuss ökologisch nicht notwendig aber tierschutzwidrig, weil Familien zerstört werden, Goldschakal ökologisch wertvoll

Kaum ist der Goldschakal völlig natürlich aus dem Balkan in Österreich eingewandert, soll er auch schon wieder abgeschossen werden. Und das völlig unnötiger Weise, wie selbst die Landesregierung zugibt. Keine Tierarten sind durch den Goldschakal gefährdet. Die Abschusserlaubnis soll nur den jagdlichen Trieb, Beute zu machen, befriedigen. Das widerspricht aber klar dem Tierschutzgedanken, der ein in der Verfassung verankertes Staatsziel ist. Demnach dürfen Tiere nur aus gutem Grund getötet werden, und der Spaß an der Jagd ist kein guter Grund. Vielmehr muss sich die Jagd an den Prinzipien der Ökologie und des Tierschutzes orientieren: gejagt werden darf nur, wenn das ökologisch notwendig ist, und dann unter Tierschutzkritierien mit maximaler Schonung der betroffenen Tiere. Beim Goldschakal ist das nicht gegeben. Erstens ist er ökologisch wertvoll. Und zweitens sterben die meisten Tiere bei der Jagd nicht sofort. Drittens lebt der Goldschakal in Familienverbänden, in denen die Mitglieder sehr enge Bindungen eingehen. Stirbt ein Tier, dann leiden die anderen unter dem Verlust sehr. Es müsste also sehr gewichtige Gründe für einen Abschuss geben, was aber von sämtlichen ökologischen Studien negiert wird.

Zur Stellungnahme des VGT

VGT-Obmann Martin Balluch dazu: Die Flora-Fauna-Habitatsrichtlinie erlaubt den Abschuss von Goldschakalen nur, wenn seine Population in einem sehr guten Erhaltungszustand ist. Da er erst kürzlich eingewandert ist, kann das nicht gegeben sein. Noch dazu soll der Goldschakal mitten im Winter bejagt werden. Gerade da haben es die Paarhufer aber besonders schwer, überhaupt eine Nahrung zu finden. Wird nach Weihnachten noch in den Revieren herum geballert, dann führt das zu großem Stress insbesondere bei Rehen und Hirschen, und in der Folge zu erhöhtem Waldverbiss. Dabei ist gerade der Wald im Burgenland besonders durch Wildeinwirkung geschädigt. Diese geplanten Schusszeiten sind daher in jeder Hinsicht schädlich. Eine zivilisierte Gesellschaft sollte wirklich nicht zulassen, dass Wildtiere, die ja niemandem gehören, für die Befriedigung primitiver Triebe herhalten müssen. Der Goldschakal muss unbedingt ganzjährig geschont bleiben!

Protest

die Frist für eigene Stellungnahmen ist mit 16. Oktober abgelaufen.

Nach dem 16. Oktober können Protest-Mails an die bgld. Landesrätin für Jagd, Mag.a Astrid Eisenkopf, gesendet werden! astrid.eisenkopf@bgld.gv.at

Wichtig: Titel des Gesetzesentwurfes angeben: Entwurf einer Verordnung, mit der die Burgenländische Wildstandregulierungsverordnung geändert wird

Den Gesetzesentwurf der Bgld. Landesregierung gibt es auch online.

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