Elektro-Folter am Skandalschlachthof – Tierärzte schauen zu! - vgt

Teilen:

Elektro-Folter am Skandalschlachthof – Tierärzte schauen zu!

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (18.11.2019)

Wien, 18.11.2019

Dem VGT wurde Material aus dem Gammelfleich-Schlachthof in der Steiermark zugespielt

Brandneue Aufnahmen eines steirischen Schlachthofs zeigen Mitarbeiter, die Schweine in unterschiedlichen Situationen mit Elektrotreibgeräten quälen. In mehreren Fällen schauen die amtliche Schlachthoftierärzte minutenlang dabei zu und schreiten nicht ein! Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN (VGT) erstattet umfassende Anzeigen.

Vor wenigen Wochen begann der Skandal um einen steirischen Schlachthof, der laut Medienberichten Fleisch von Tieren verarbeitet hatte, die der Tierkörperverwertung zugeführt hätten werden sollen. Nun empören Aufnahmen vom August und Oktober diesen Jahres, die vermutete grobe Übertretungen des Tierschutzgesetzes und der Schlachtverordnung zeigen. Auch wenn der Betrieb seit kurzer Zeit geschlossen ist: die Vorwürfe an die Behörden bleiben bestehen!

Elektro-Folter: Schweine brüllen vor Schmerz

Laut der Europäischen Verordnung zum Schutz von Tieren zum Zeitpunkt der Tötung ist der Einsatz von Elektrotreibern streng reglementiert und limitiert. Nur an eindeutig bewegungsverweigernden Tieren, die sich auch tatsächlich weiterbewegen können, dürfen Elektrotreiber in geringem Maße eingesetzt werden. Die Videos aus dem Schlachthof zeigen eine andere, grausame Realität: Schweine, die bereits laufen oder gar mit anderen Schweinen eingeklemmt sind, werden systematisch geschockt. Die Schreie der Schweine sind bis zum gegenüberliegenden Friedhof zu hören, erklärt VGT-Vizeobmann David Richter.

Jetzt Petition unterschreiben!

Schlachthoftierärzte schauen zu

In der Vorstellung vieler Menschen müssten Tierschutzverletzungen in Schlachthöfen durch die Anwesenheit von amtlichen Tierärzten eigentlich verhindert werden. Doch die aktuelle Aufdeckung zeigt ein anderes Bild: Direkt an den Tierärzten vorbei werden die Schweine mit dem Elektroschockgerät getrieben – ohne Eingreifen der Veterinäre, systematisch über mehrere Stunden hinweg. Der VGT erstattete Anzeige gegen die beiden gezeigten Tierärzte wegen Amtsmissbrauchs.

Schläge, Treten und verletzte Tiere

Besonders schwer zu ertragen sind die Szenen eines Schweins mit deutlichen Gehproblemen und einem vermutlich stark verletzten Vorderbein. Dennoch wird das Tier mit dem Elektroschocker zum Gehen gezwungen. Ein Rind wird mit stark geschwollenem Bein, humpelnd angeliefert. Andere Aufnahmen zeigen Schläge in die Gesichter von Schweinen und Rindern und einen Tritt in Richtung Schweinekopf. Derartige Schläge und Tritte sind wiederum durch die Schlachtverordnung verboten. Eine umfassende Anzeige gegen die Mitarbeiter des Schlachthofs wurde der BH Leibnitz übermittelt.

Konsequenzen gefordert

Bereits 2015 sorgte der Schlachthof im Zuge des Schlachthofskandals für negatives Aufsehen. Die damaligen Vorwürfe bezüglich der Gewalt beim Treiben der Tiere spiegeln sich teilweise im aktuellen Material wider. Veränderungen seit 2015 haben offenbar zumindest in diesem Bereich nicht gefruchtet. Dass es immer noch Veterinäre gibt, die bei einem solchen Treiben nicht sofort tätig werden, ist als Versagen der behördlichen Kontrollmaßnahmen zu sehen, folgert David Richter.

Eine aktuell gestartete Petition an den Steiermärkischen Landtag fordert deshalb Konsequenzen: Genaue Ermittlungen und ggf. Strafen für die Beteiligten; Verbesserungen und Transparenz bei den amtlichen Schlachthofkontrollen (z.B. in Form von Jahresberichten); sowie eine endgültige Schließung (ohne „Neueröffnung“) des Skandalbetriebs.



Download Pressematerial

15.08.2025, Eisenstadt

Eisenstadt: 24 Std auf neuer Version des Schweine Vollspaltenbodens eine Qual!

Die von der Bundesregierung ab 2038 für alle Schweinebetriebe vorgeschriebene Firlefanz-Version des Vollspaltenbodens ist um nichts besser als die Bisherige

14.08.2025, Eisenstadt

Beginn VGT-Aktion Eisenstadt: Aktivistin 24 Stunden auf Schweine Vollspaltenboden Neu

Am Esterhazyplatz in der Landeshauptstadt des Burgenlands will sich die Tierschützerin den Qualen der Version des Vollspaltenbodens aussetzen, die weiterhin für immer erlaubt bleibt

13.08.2025, Bregenz

Nach 24 Stunden auf Vollspaltenboden: „Das ist keinem Schwein zumutbar“

Nachdem eine Tierschützerin in Bregenz 24 Stunden auf einem Schweine-Vollspaltenboden verbracht hatte, erschüttert ihr Bericht: erdrückende Enge, Schmerzen, kein Schlaf

13.08.2025, Eisenstadt

Einladung VGT-Aktion Eisenstadt: Tierschützerin 24 Std auf Schweine Vollspaltenboden

Ist der von der Regierung ab 2038 vorgeschriebene „strukturierte“ Vollspaltenboden tatsächlich „physisch angenehm“, wie es gesetzlich verpflichtend wäre?

13.08.2025, Wien

VGT zu Fiakerstudien: Pferde leiden weiter in der Hitze

Die heutige Aussendung zur Hitzetoleranz von Fiakerpferden durch die Wirtschaftskammer hat nichts mit der wissenschaftlichen Untersuchung durch die VetMed Uni Wien im Auftrag der Stadt Wien zu tun.

12.08.2025, Bregenz

Tierschützerin in Bregenz für 24 Stunden auf Schweine-Vollspaltenboden

Der Vollspaltenboden bleibt für immer – das hat die Bundesregierung in Pervertierung des Erkenntnisses des Verfassungsgerichtshofs beschlossen

12.08.2025, Österreich

Lasst die Welse in Ruhe!

Welse sind keine "Monster", sondern scheue und gefährdete Wassertiere, die unseren Schutz brauchen!

11.08.2025, Bregenz

24 Stunden auf Vollspaltenboden in Bregenz

Aktivistin will auf das Leid der österreichischen Schweine aufmerksam machen und wagt den Selbstversuch