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VGT antwortet Köstinger: Österreich ist bei Mastschweinehaltung EU-Schlusslicht!

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (14.02.2020)

Wien, 14.02.2020

Zur Herkunftskennzeichnung von Fleisch gehört auch die Kennzeichnung der Haltungsform wie bei Eiern: dazu muss der Vollspaltenboden abgeschafft werden!

Der VGT widerspricht der Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, die heute in der Tageszeitung Der Standard fälschlich behauptet, Österreich hätte die höchsten Tierwohlstandards Europas. Das ist nicht richtig, wird VGT-Obmann Martin Balluch deutlich. Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Studien zum Vergleich der Standards in der Nutztierhaltung innerhalb der EU, und Österreich ist da typischer Weise im Mittelfeld, bei der Mastschweinehaltung aber ganz hinten. Nur bei Legehennen können wir punkten, wo aufgrund der Tierschutzarbeit frühzeitig die Käfighaltung abgeschafft und der ausgestaltete Käfig nie wirklich eingeführt wurde. Wenn die Landwirtschaftsministerin schon stolz von österreichischen Tierwohlstandards schwärmt, dann sollten wir, bitteschön, die Realität an diese Behauptung anpassen und die Haltung von Schweinen auf Vollspaltenboden ohne Stroheinstreu abschaffen. Das wissenschaftliche Argument dafür ist unwidersprochen, die Praxis z.B. in Schweden zeigt, dass es geht. Es fehlt nur der Wille in der ÖVP.

Bei ihrem Interview in der Zeitung kündigt die Landwirtschaftsministerin einen Vorschlag für die Kennzeichnung der Herkunft von Tierprodukten an. Das ist ein wichtiger Schritt, keine Frage, so der VGT-Obmann dazu, allerdings fehlt ein wesentlicher Teil: die Kennzeichnung der Haltungsform. Dass ein Tierprodukt aus Österreich kommt, sagt leider noch nichts darüber aus, wie es den Tieren gegangen ist. Bei den Eiern ist es eine Erfolgsstory: jeder Mensch kennt mittlerweile den Aufdruck 2 für Boden-, 1 für Freiland- und 0 für Biofreilandhaltung. Das brauchen wir jetzt für alle anderen Produkte ebenso. Nur wäre es dafür nötig, die Haltungsbedingungen insbesondere bei Mastschweinen zu verbessern. Dann könnte das österreichische Schweinefleisch als ohne Vollspalten und mit Stroh deklariert werden. Und die AMA sollte nachziehen. Es ist nicht akzeptabel, dass ein staatliches Gütesiegel eine Haltung auf Vollspaltenboden zulässt. Die AMA Richtlinie muss, wie bei den Eiern, wo Käfighaltung schon lange keine AMA Siegel mehr bekommt, auch den Vollspaltenboden ausschließen. All das könnte Frau Ministerin Köstinger jederzeit in Angriff nehmen. Die Supermarktketten würden mitziehen, wie sie bereits erklärt haben. Es wird Zeit, nach mehr als 25 Jahren herum Lavierens, diese wichtige Änderung endlich anzugehen!

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