Tierversuchsfreie Forschung im 21. Jahrhundert - vgt

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Tierversuchsfreie Forschung im 21. Jahrhundert

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (10.05.2020)

Wien, 10.05.2020

Vortrag von Gastreferentin Dr. Tamara Zietek / Ärzte gegen Tierversuche e.V. am 12. Mai 2020 zwischen 18:30 und 19:30 Uhr als Facebook Live-Video.

Vortag und Diskussion finden am Dienstag, dem 12. Mai 2020 zwischen 18:30 und 19:30 Uhr via Live-Video auf der Facebook-Seite von VGT Austria statt!

Heutige In-vitro-Modelle, die für die biomedizinische Forschung genutzt werden, sind komplexer und physiologischer denn je. Sie reichen von dreidimensionalen Zellkulturen über Organoide bis hin zu Multi-Organ-Chips, auf denen mehrere Organmodelle kombiniert und mit einem simulierten Blut- und Urinkreislauf miteinander verbunden werden. Diese humanen Zellmodelle können aus induzierten pluripotenten Stammzellen (iPSCs) gezüchtet werden, sowohl von gesunden Spender_innen als auch von Patiente_innen. Vor allem als Krankheitsmodelle und für die Entwicklung von Medikamenten oder giftigen Substanzen sind sie hoch relevant. Als Ersatzmethoden zum Tierversuch wurden bereits viele dieser Systeme erfolgreich validiert, insbesondere für den regulatorischen Bereich wie die Sicherheitsprüfung von Chemikalien. Kontinuierliche Optimierungen, u.a. hinsichtlich der Integration von Blutgefäßen und Immunsystem, führen dazu, dass die humanbasierten In-vitro-Modelle die Problematik der mangelnden Übertragbarkeit von Tierversuchen auf den Menschen überwinden können. Die Gründe, warum immer noch so viele Tierversuche durchgeführt werden, sind nicht wissenschaftlicher Natur, sondern haben strategische Ursachen, die in erster Linie von den Gesetzgebern angegangen werden müssen.

Dr. Zietek hat in Bochum Biochemie studiert und anschließend ihre Doktorarbeit (ebenfalls in Biochemie) in Köln gemacht. Danach war sie acht Jahre lang als Forschungsgruppenleiterin und Dozentin an der TU München (Ernährungsphysiologie) tätig und hat dort auch selbst an menschlichen Mini-Därmen (Darm-Organoiden) geforscht. Seit 2018 arbeitet sie bei Ärzte gegen Tierversuche in Köln. Hier ist sie Wissenschaftskoordinatorin und Expertin für tierversuchsfreie Forschungsmethoden. Außerdem ist sie zuständig für die EU-politische Arbeit in Hinblick auf Ersatzmethoden zum Tierversuch.

Weitere Vorträge dieser Reihe

Dieser Vortrag ist der zweite in unserer, jetzt auf virtuell umgestellten, Vortragsreihe von Expert_innen, die von bahnbrechenden Entwicklungen in der tierfreien medizinischen Forschung berichten.

Am 30. April fand ebenfalls über ein Facebook Live-Video der Vortrag von Friedrich Mülln statt:

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