Teilen:

Am 21. Mai 2008 überfiel ein WEGA-Kommando das VGT-Büro und leerte es für 10 Monate

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (20.05.2020)

Wien, 20.05.2020

Der VGT erinnert an die Ereignisse vor genau 12 Jahren: 23 Hausdurchsuchungen bei Tierschützer_innen und in ihren Büros österreichweit eröffneten die Tierschutzcausa

Für Angestellte und die Aktivist_innen des VGT gab es keinerlei Anlass, irgendeine Polizeiaktion zu erwarten. Im Vorfeld war nichts Aufregendes passiert, die Kampagne für ein Verbot der Käfighaltung von Kaninchen zur Fleischproduktion war gerade erfolgreich zuende gegangen und die neue Kampagne für Tierschutz als Staatsziel in der Bundesverfassung stand in den Startlöchern. Da schlugen am 21. Mai 2008 noch im Dunkeln vermummte Polizeieinheiten bei sämtlichen Funktionär_innen und einigen Aktivist_innen des VGT und anderer Vereine mit dem Rammbock die Wohnungstüren ein, bestrahlten die Tierschützer_innen im Bett mit Scheinwerfern und richteten Schusswaffen auf ihre Köpfe! Auch in das Büro des VGT drang Polizei ein und transportierte alles, was nicht niet- und nagelfest war, mit 2 LKWs ab. Dabei wurden nicht nur sämtliche Computer, Film- und Fotokameras entwendet, sondern auch die Buchhaltung, die Mitgliederdateien und die Bankdokumente. Der VGT war danach nicht mehr in der Lage, die Mitgliedsbeiträge einzuheben oder auch nur eine Presseaussendung zu verschicken. Auch die Beweismittel für alle Prozesse wegen Tierquälerei, die der VGT angestrengt hatte, waren fort. Es sollte 10 (!) Monate dauern, bis die Polizei nach langwierigen Klagen endlich gerichtlich gezwungen werden konnte, alles zurück zu geben!

Doch das war erst der Anfang dieser Saga. Das Finanzministerium veranlasste insgesamt 3 aufeinander folgende Steuerprüfungen des VGT innerhalb kürzester Zeit. Kaum war die Buchhaltung von der Polizei zurück gegeben worden, wurde sie auch schon wieder vom Finanzamt entwendet. Gleichzeitig verweigerte die Kriminalpolizei beharrlich jede Akteneinsicht, obwohl in zuletzt 3 Gerichtsprozessen die Richter_innen jeweils urteilten, dass die Polizei komplette Akteneinsicht geben müsste. Doch wer kann sie zwingen? Bis zuletzt weigerte sie sich. "Ein Vorgehen, das mit einem rechtsstaatlichen Strafprozess nicht kompatibel ist", stand im Urteil. Und: „Der Gesetzgeber [sieht aber] nach Verletzung eines subjektiven Rechts keine weiteren Rechtsfolgen vor, insbesondere besteht keine Möglichkeit der prozessualen Durchsetzung von Beschuldigtenrechten“. So mussten auch die beiden Polizeispitzel, die bis zu 16 Monate innerhalb des VGT operiert hatten, erst durch Privatdetektive aufgedeckt werden. Die u.a. dadurch ins Astronomische gestiegenen Verteidigungskosten wurden trotz Freispruchs nie ersetzt!

Der VGT-Obmann Martin Balluch war damals Hauptangeklagter: Kaum dass ein Tag vergeht, an dem ich nicht von irgendwem gefragt werde, wie ich das damals überstanden habe. Immerhin ist heute allgemein anerkannt, dass das ein politisch motivierter Prozess war, bei dem alle Register gezogen wurden. Und das, obwohl das Innenministerium in einer Presseaussendung seinerzeit von 65 schweren Straftaten schwadroniert hatte, die den Beschuldigten zugeordnet werden müssen. Gab es nicht. So sah das auch die Richterin und sprach alle in allen Punkten wegen erwiesener Unschuld frei. Doch auf den Verteidigungskosten von rund € 500.000 blieb ich sitzen, nachdem sogar der OGH meine Schadenersatzklage abgewiesen hatte.

18.12.2025, Wien

VGT zu Totschnig: wenn wir "Nutztieren" so viel verdanken, müssen wir sie gut halten

Landwirtschaftsminister hat Studie mit Wertschöpfung aus Nutztierhaltung präsentiert – dieser Profit verpflichtet moralisch dazu, den Tieren etwas zurück zu geben: Vollspaltenverbot!

18.12.2025, Wien

Wie geht es den Tieren auf Weihnachtsmärkten?

Weihnachtsmärkte sollen für Besinnlichkeit und die Vorfreude auf Weihnachten stehen – leider jedoch häufig auf Kosten des Tierwohls! Der VGT klärt über die rechtliche Lage auf.

18.12.2025, Graz

Jäger beschuldigen Tierschützer fälschlich: heute Freispruch am Grazer Straflandesgericht

Um potenziell rechtswidrige Entenjagd zu dokumentieren, fuhr Tierschützer in Jagdgebiet und wurde von der Jagdgesellschaft blockiert – Vorwurf der Nötigung gegen den Tierschützer

17.12.2025, Wien

Kommt zur Anti-Jägerball-Demo vor die Hofburg!

Montag, 26. Jänner 2026, ab 19:00 Uhr

15.12.2025, Wien

Hummer töten – ein Tierschutzproblem, von dem niemand wissen will

Lebendiges Kochen von Krebstieren ohne vorherige Betäubung ist in Österreich verboten. Doch wen interessiert das?

11.12.2025, Wien/Dänemark

Neues Video zeigt die Schweinehaltung in Österreich ab 2034/2038 am Beispiel Dänemark

Was in Dänemark seit 2015 verpflichtend vorgeschrieben ist, wird in Österreich 2034/2038 neuer – von der Regierung hochgelobter – Mindeststandard: weiterhin ein Vollspaltenboden

10.12.2025, Wien

Tierversuche mit Fischen in Österreich - Teil 3

Der Zebrafisch hat ungewöhnliche Fähigkeiten. Deshalb ist er bei Tierexperimentator:innen sehr begehrt.

10.12.2025, Strem

Gatterjagd: Eine Begehung durch Tierschutz zeigt: auch Jagdgatter Draskovich aktiv

Wie immer, wenn es um den Schutz der Tiere geht, scheinen Gesetze keinen Wert mehr zu haben – das Gatterjagdverbot im Burgenland wird ständig gebrochen!