Teilen:

Datenbank mit 250 tierversuchsfreien Forschungsmethoden online

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (07.08.2020)

Linz, 07.08.2020

Großprojekt von Ärzte gegen Tierversuche schafft Überblick über boomende tierversuchsfreie Forschung und zeigt: JKU-Tierversuchspläne nicht zeitgemäß

Weltweit werden neue tierversuchsfreie Methoden entwickelt. Mit der NAT-Database (NAT: Non-Animal Technologies) haben Ärzte gegen Tierversuche ein Projekt realisiert, das einen Überblick über zahlreiche tierversuchsfreie Forschungsmethoden liefert. Diese neue Datenbank mit derzeit 250 tierversuchsfreien Methoden zeigt: Tierversuche sind nicht notwendig. Es gibt bessere Methoden, die eindeutig einen Fortschritt für human-relevante Forschung, Sicherheitstestung und Medikamentenentwicklung bedeuten.

Der weltweite Boom der tierversuchsfreien Forschung findet im Gleichklang mit einer immer größeren Ablehnung der Bevölkerung von Tierversuchen statt. Eine repräsentative Umfrage des britischen Marktforschungsinstituts ComRes ergab, zwei Drittel aller EU-Bürger_innen wollen das sofortige Ende aller Tierversuche.

Tierversuche sind retro. EU-Bürger_innen, Ethiker_innen und Politiker_innen quer durch die Parteien drängen nach einer gesetzlichen Perspektive zum Ausstieg aus Tierversuchen.

Gegen diesen Paradigmenwechsel arbeitet nun ausgerechnet die Johannes Kepler Universität Linz. Diese hat sich bisher als moderne, tierversuchsfreie Universität einen guten Ruf erworben und bietet eine ideale Infrastruktur zur Etablierung weiterer Methoden für die NAT-Datenbank. Auch die ursprünglichen Pläne der Medizin Fakultät versprachen den modernen, tierversuchsfreien Linzer Weg fortzusetzen. Doch aktuell steht der Bau des ersten Tierversuchslabors in der Geschichte der JKU in Planung.

VGT-Campaigner Roland Hoog fragt: Wird Rektor Lukas vom Bau eines Tierversuchslabors noch absehen und stattdessen an der Etablierung neuer Methoden für die NAT-Datenbank mitarbeiten? Wer, wenn nicht Universitäten, müssen konsequent damit beginnen, neue und bessere Forschungsmethoden voranzutreiben, anstatt schlechte und grausame Retro-Simulationen einzuführen? Und mit Bezug auf die Bundespolitik: Wird das Wissenschaftsministerium den Bundesratsbeschluss und den Mehrheitswillen der Bevölkerung doch noch berücksichtigen? Die Zukunft ist tierversuchsfrei, dazu braucht es jetzt konkrete Ausstiegspläne statt einer Förderpolitik von vorgestern!

Tierversuche bedeuten Gewalt und Schmerzzufügung am lebendigen Leib, eine Prozedur, die heutzutage keinen Platz mehr haben darf. Die NAT-Datenbank hilft Forscher_innen, bereits bei Erstellung der Forschungsfrage in die richtige Richtung zu gehen. Wer von Anbeginn tierversuchsfreie Methoden in sein/ihr Projekt integriert, erspart sich den Umweg über einen Tierkörper und kann sofort auf human-relevante Ergebnisse zurückgreifen. Das ethische Dilemma kann damit umgangen werden, doch es liegt an den einzelnen Forscher_innen, das jetzt auch zu tun und nicht erst, wenn die Gesetzeslage es ihnen verbietet. Unrecht ist es bereits jetzt.

Links

Sendung zum Thema im Tierrechtsradio

03.11.2025, Wien

OÖ Salzkammergut: VGT überrascht Singvogelfänger mit Bäumen auf Scharnieren

Statt Natur künstliche Aufbauten, Metallleitern und Bäume auf Scharnieren, die mit Fallen gespickt sind und an denen winzige Käfige mit Lockvögeln hängen

03.11.2025, Wien

Das war die große Anti-Pelz-Demo 2025!

Am Samstag, den 25. Oktober gingen 200 Menschen in Wien gegen den Pelzverkauf auf die Straße

30.10.2025, Wien

Vegansl (Veganes Gansl) 2025

Rund um Martini wird wieder in zahlreichen Lokalen das traditionelle Martini-Gansl angeboten. Doch auch Veganer:innen kommen auf ihre Kosten!

29.10.2025, Österreich

Vögel nicht mit Brot füttern!

Brot ist keine geeignete Nahrung für Vögel oder andere Wildtiere und kann sogar sehr schädlich für Tiere sein

22.10.2025, Wien

Tierpelz oder Kunstpelz?

Pelzkrägen und Bommeln an Hauben oder als Accessoires sind beliebt wie nie. Mit diesen Tipps findet ihr heraus, ob es sich um "echten" Tier- oder Kunstpelz handelt!

21.10.2025, Wien

Feldhasenseuche wütet – VGT fordert Jagdstopp

Die Viruserkrankung Myxomatose fordert in Ostösterreich bei Feldhasen derzeit zahlreiche Opfer. Diese heikle Lage sollte auch von der Jägerschaft ernst genommen werden

21.10.2025, Wien

SLAPP-Prozess von SPAR gegen den VGT: Schweine-Vollspaltenboden sei besser als Stroh

SPAR lässt Zeugen erklären, dass der Vollspaltenboden für Schweine keine Nachteile habe, eine Stroheinstreu aber schon: sie würde krank machen

20.10.2025, Bezirk Gmunden

Erneut ertappt VGT zahlreiche Vogelfänger inflagranti im OÖ Salzkammergut

Und diese haben eine neue Strategie: um Anzeigen zu entgehen, lassen sie sich mit Autos abholen, damit die Nummerntafeln ihrer Motorräder nicht fotografiert werden können