Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (24.08.2020)
Mautern/Donau, am 24.08.2020VGT konfrontiert Minister Köstinger zu Vollspaltenboden Schweine: „Alles Gute“
Auf die Frage, wie sie zum Verbot des Vollspaltenbodens in der Schweinehaltung steht, sagte die Landwirtschaftsministerin „Alles Gute Ihnen!“
Die Fakten liegen auf dem Tisch: 96 % der Menschen wollen, dass Schweine auf Stroh liegen können; 92 % der Schweine auf strohlosem Vollspaltenboden haben schmerzhaft entzündete Gelenke; die EU-Mindestrichtlinie sieht einen „physisch angenehmen […] Liegebereich“ für Schweine vor; und die Umstellung kostet im laufenden Betrieb lediglich um 30 % mehr. Tierschutzminister Anschober hat sich bereit erklärt, für die Forderung eines Verbots des Vollspaltenbodens und einer verpflichtenden Stroheinstreu zu kämpfen. Nur die Landwirtschaftsministerin Köstinger, die ein Vetorecht gegen Verordnungen des Tierschutzministeriums hat, will auf Freiwilligkeit setzen. Der Tierschutz wartet aber auf diese freiwillige Änderung seit bereits 25 Jahren. Deshalb protestierten am Wochenende einige Tierschützer_innen anlässlich eines Vortrags der Ministerin in Mautern an der Donau zur regionalen Nachhaltigkeit. Hinein schlich sie durch die Hintertür, doch als sie dort nach ihrem Vortrag wieder heraus kam, wurde sie von einer VGT-Aktivistin gefragt, wie sie zum Vollspaltenbodenverbot stehe. Darauf meinte die Ministerin beim Einsteigen in ihr Auto „Alles Gute Ihnen!“.
VGT-Obmann Martin Balluch: In Sachen Umstellung vom Vollspaltenboden auf Stroheinstreu in der Schweinehaltung kann man nicht auf Freiwilligkeit warten. Wir warten bereits 25 Jahre und es gibt keine Anzeichen, dass sich von selbst etwas ändern würde. Politische Verantwortung zu übernehmen, sieht anders aus. Sehr geehrte Frau Landwirtschaftsministerin, zeigen Sie Leadership und stellen Sie die Weichen für ein Ende des Vollspaltenbodens, wie das in Ihrem eigenen Regierungsprogramm festgeschrieben ist, statt ständig vor unseren Aktivist_innen davon zu laufen!