Teilen:

Gewalt gegen Tiere: Circus Belly fällt im Tierschutz durch

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (14.09.2020)

Großenzersdorf, 14.09.2020

Von einem Besuch dieses Zirkus wird aus Tierschutzsicht abgeraten

Kurz vor dem Corona Lock-Down im Frühjahr haben Tierschützer_innen des VGT den Circus Belly und seinen Umgang mit Tieren auf Herz und Nieren geprüft. Bedrückendes Fazit: Tierschützer_innen sollten von einem Besuch dieses Zirkus dringend Abstand nehmen.

Der VGT hat nach langer Kampagnenarbeit 2005 ein Wildtierverbot im Zirkus für Österreich errungen. Leider dürfen Haustiere (dazu gehören z.B. auch Kamele und Lamas) nach wie vor im Zirkus auftreten.

Im Zirkus Belly waren bei der besuchten Vorstellung u.a. Hunde, Pferde, Ponys und Rinder zu sehen. Für alle Tiere war die Lautstärke der Musiknummern viel zu groß. Das laute Klatschen bedeutet für die empfindsamen Tierohren zusätzlichen Stress.

Sowohl die Ponys als auch die Pferde waren viel zu kurz ausgebunden. In einem Fall wurde bei einem Pony sogar Anzeige wegen Verdachts auf Rollkur erstattet.

Auch andere Formen von Gewalt wurden während der Vorstellung von den Tierschützer_innen beobachtet und dokumentiert. Gegen ein Pony wurde die Peitsche eingesetzt, das Tier schlägt danach aus. Auch bei der Rinder-Dressurnummer kommt die Peitsche zum Einsatz. Ein Peitschenhieb gegen ein Pferd bei einer weiteren Tiernummer wurde ebenfalls auf Video festgehalten. Der VGT verurteilt derartige Dressurmethoden aufs Schärfste und hat Anzeige wegen Tierquälerei bei der zuständigen Behörde erstattet.

 

VGT-Campaignerin Heidi Lacroix ist empört: Laut Tierschutzgesetz §5 Absatz 2 Ziffer 3b ist es verboten, technische Hilfsmittel zu verwenden, die darauf abzielen, das Verhalten eines Tieres durch Härte oder durch Strafreize zu beeinflussen. Auch § 7 der Tierschutz-Zirkusverordnung verbietet die Anwendung von Ausbildungs- und Dressurmitteln, die einem Tier Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen oder es in Angst versetzen. Ich finde es unfassbar, dass derart gewaltvolle Methoden in diesem Zirkus während den Vorführungen zum Einsatz kommen. Wer weiß, mit welchen Methoden hinter den Kulissen gearbeitet wird!

Auch das Gehen auf den Hinterbeinen stellt für die Pferde eine extreme Belastung dar. Sie werden gezwungen, sich aufzubäumen und schnell im Kreis zu gehen, auch rückwärts. Auch hier ist die Peitsche immer präsent.

Ebenfalls kritisiert wird das zur-Schau-Stellen von Tieren, wie es beispielsweise mit den Rindern geschieht. Zu volkstümlicher Musik müssen die Tiere ihre Kunststücke abliefern, die Peitsche ist immer mit dabei. Während einer besonders perfiden Nummer müssen die Rinder sogar gegeneinander kämpfen, und simulieren einen „Stierkampf“. Derartige Dressurnummern sind nicht nur aus Tierschutzgründen zu kritisieren, sondern auch ethisch höchst verwerflich! Nebenbei ist es laut Tierschutzgesetz §5 Absatz 2 Ziffer 4 verboten, Tiere aufeinander zu hetzen.

Heidi Lacroix: Leider gibt es immer noch sehr viele Zirkusse, die nicht einsehen wollen, dass Tiere keine Clowns sind, sondern sensible Lebewesen mit Gefühlen. Methoden, wie sie beim Zirkus Belly angewandt werden, kritisiere ich aufs Schärfste. Allen Tierfreund_innen kann ich nur wiederholt raten, Zirkusse zu besuchen, in denen keine Tiere zum Einsatz kommen.

Der VGT hat umfassend Anzeige erstattet.


Pressefotos (Copyright: VGT/VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN)

27.11.2025, Salzburg

Hungernde Tauben, fehlende Fakten

Stadt Salzburg verfügt über keinerlei Daten zu ihrer Taubenpopulation

27.11.2025, Wien

Spiridon II-Tragödie: VGT demonstriert gegen Horror-Tiertransporte auf Hoher See

Auch Rinder von österreichischen Milchbetrieben werden per Schiff in Drittländer exportiert

26.11.2025, Wien

Nach Aufdeckung: Totschnig hält Vollspaltenboden für „hohen gesetzlichen Standard“

Er sei zwar bestürzt über Handlungen in Schweinefabrik Hardegg, aber Schweinen ginge es auf Vollspaltenboden „gut“ – VGT-Protest zum Ministerrat am Ballhausplatz in Wien

26.11.2025, Wien

Einladung: morgen Donnerstag bis Sonntag 9. Österreichischer Tierrechtskongress in Wien

Etwa 350 Teilnehmer:innen aus dem deutschsprachigen Raum werden Beiträge von 73 Vortragenden hören; dazu gibt es eine Kunstausstellung „Animal Rights Art“

25.11.2025, Wien

Einladung: Demonstration gegen Tiertransporte auf Hoher See

VGT übt anlässlich der Tragödie auf der Spiridon II Kritik am Verschiffen lebender Tiere

24.11.2025, Wien

Vegan Planet Wien 2025: Rückblick auf die größte vegane Lifestyle-Messe Österreichs

Zwei Tage voll pflanzlicher Innovation, Genuss und Aktivismus – der VGT war mit dabei!

24.11.2025, Bad Goisern

Bad Goisern: Graffiti-Künstler Raffael Strasser malt flüchtenden Singvogel auf Häuserwand

Video zeigt die Kunstaktion – Fangsaison im oö Salzkammergut hat teilweise bereits letzten Sonntag geendet, teilweise endet sie morgen und spätestens kommenden Sonntag

21.11.2025, Wien

Tierversuche mit Fischen in Österreich – Teil 2

In mehreren Forschungsbereichen werden Tierversuche mit Fischen gemacht. Der VGT hat recherchiert.