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Shitstorm gegen „Koch des Jahres“

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (17.11.2020)

Wien, 17.11.2020

Max Stiegl vom Gut Purbach wird online wegen Tierqualprodukten kritisiert

Max Stiegl wurde vergangene Woche von Gault-Millau zum Koch des Jahres 2021 ausgezeichnet. Das hat Tierschützer_innen auf den Plan gerufen. Denn sein öffentliches Auftreten wurde schon in der Vergangenheit als unethisch und problematisch bezeichnet. So lässt er sich gerne neben abgetrennten Pferdeköpfen abbilden oder schmiert sich für Coverartikel in Kochzeitschriften das Gesicht blutig an, während er in der Hand ein blutiges Organ hält (s. Fotos rechts).

Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN hat Stiegl zuletzt im Juni für die Verwendung von Schnepfenfleisch in seiner Küche kritisiert. Diese Tiere stehen in vielen Teilen Europas bereits auf der Vorwarnliste der gefährdeten Arten, ihr Bestand gilt als bedroht. Die Jagd auf das scheue Tier ist in allen Bundesländern bis auf Niederösterreich verboten. Der EuGH hat Österreich bereits für die Frühjahrsbejagung dieser seltenen Tierart gerügt.

Nun kam es erneut zu einem Aufschrei unter Tierschützer_innen, weil bekannt wurde, dass Stiegl in seiner Küche noch Stopfleber verarbeitet. Stopfleber gehört zu den schlimmsten Tierqualprodukten überhaupt. Unverständlicherweise verteidigte Stiegl das Stopfen auch noch auf seiner eigenen Facebook-Seite, was Tierfreund_innen im ganzen Land veranlasst hat, ihre Empörung kundzutun. Hunderte Kommentare wurden auf dem Facebook-Profil von Stiegl hinterlassen, wo er sich selbst als besonders nachhaltiger Koch feiert und behauptet, dass den Bauern, die die Gänse der qualvollen Stopfmast unterziehen, das „Wohl der Tiere“ am Herzen läge. Ganz konkret sagt Stiegl: 'Das [nämlich die Technik des Stopfens, Anm.] ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Praxis des Stopfens, so sie auf ein Qualitätsprodukt abzielt, von Bauern gemacht wird, denen das Wohl ihrer Tiere am Herzen liegt'. Wie Stiegl bei einer solch eklatanten Tierquälerei gleichzeitige Sorge um das Tierwohl herauslesen kann, bleibt offen.

VGT- Campaignerin Heidi Lacroix: Aus Stiegls Postings geht hervor, dass er am Stopfen von Enten oder Gänsen nichts Schlimmes findet. Dieses rücksichtslose Verhalten gegenüber Tieren ist durch nichts zu rechtfertigen. Nicht umsonst ist die Produktion von Stopfleber in Österreich verboten. Hoffentlich wird auch bald der Handel untersagt. Denn solange es uneinsichtige Menschen wie Stiegl gibt, kann nur ein gesetzliches Verbot dafür sorgen, dass dieses Tierqual-Produkt endlich nicht mehr konsumiert wird.

Nach einer schriftlichen Anfrage gibt es von Gault-Millau  bis dato keine Stellungnahme.


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