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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (24.11.2020)

Wien/Kopenhagen/EU, am 24.11.2020

Das Ende der Pelzindustrie?

Corona-Mutationen führen zu Pelzfarm-Verboten in immer mehr Ländern. VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN unterstützt EU-weites Verbot und Importstopp

Vor wenigen Wochen schockierte die Entscheidung der dänischen Regierung, alle Nerze in der Pelzindustrie „nottöten“ zu lassen, die Öffentlichkeit. Immerhin 15-17 Millionen Nerze, inklusive der Zuchttiere, müssen in Folge einer eigens geschaffenen Rechtsgrundlage getötet werden. Ihr Fell darf nicht verarbeitet werden. Die Maßnahme ist die Reaktion auf Infektionen mit mutierten Coronaviren, die in mehreren Nerzfarmen in Dänemark auftauchten. Mittlerweile ist bekannt, dass diese Mutationen bereits in etlichen weiteren Ländern grassieren.

Pelz-Hotspot Dänemark

Das kleine europäische Land ist die weltweite Drehscheibe für Pelz. Nicht nur eine enorme Menge an Pelzfarmen (rund 1500 Farmen mit etlichen Millionen Tieren), sondern auch zahlreiche Pelz-Handelsfirmen und Lobbygruppen haben sich in Dänemark angesiedelt. Aufgrund der Corona-Pandemie darf nun für mindestens zwei Jahre keine Nerzfarm in Dänemark betrieben werden. VGT-Pelz-Kampagnenleiter Georg Prinz: Dänemark ist ein High-Tech-Land in der Pelzindustrie. Doch für die Tiere selbst bedeutet das dennoch eine grausame Haltung auf Gitterböden, schreckliche Verletzungen und Kannibalismus und einen qualvollen Tod.

 

Petition: EU-weites Verbot von Nerz-Farmen

 

Pelz: Tierqualprodukt

Nerze, Füchse oder Chinchillas, die für ihr Fell in Pelzfarmen gezüchtet und gehalten werden, leiden fürchterlich. Nerze und Füchse sind in der Natur in der Regel Einzelgänger:innen und durchstreifen große Reviere. Nerze haben Schwimmhäute zwischen den Zehen und verbringen viel Zeit im Wasser. In den Farmen jedoch werden sie alle in kleinen Drahtgitterkäfigen gehalten, oft und vor allem auch in der Zuchtzeit zusammen mit mehreren Artgenoss:innen. Georg Prinz: Ähnlich wie in der Schweinehaltung gibt es auch in der Pelzindustrie ein riesiges Problem mit Kannibalismus. Die Tiere beißen sich gegenseitig blutig. Diese roten, klaffenden Wunden animieren die kleinen Beutegreifer dann zu noch mehr Aggression.

Resolutionsantrag und Importstopp

In Österreich wurden Pelzfarmen bundesweit durch das Bundestierschutzgesetz, nach langer Kampagnenarbeit des VGT, bereits 2005 verboten, die letzte Farm schloss schon 1998.Es ist jedoch immer noch erlaubt, Pelze zu importieren und zu verkaufen. Ein Importverbot ist in der EU schwer umzusetzen, solange es noch EU-Länder gibt, die Pelz produzieren. Deswegen ist ein EU-weites Pelzfarmverbot ein wichtiger Schritt hin zum Importverbot. Jede Fraktion im Nationalrat kann einen Resolutionsantrag dazu stellen und an die EU-Kommission richten, so Georg Prinz abschließend.

Sendung zum Thema im Tierrechtsradio

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