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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (16.12.2020)

Wien, am 16.12.2020

Aufgedeckt: Nerze leiden fürchterlich bei der Vergasung

Brandaktuelles Videomaterial aus Polen zeigt grausame Gastötung von Nerzen in der Pelzindustrie. Firma Linde stellte das Gas zur Verfügung.

Zig Millionen Nerze werden jedes Jahr im Herbst und Winter in Europa für die Pelzproduktion getötet. Meist passiert das mittels Kohlenmonoxid- oder Kohlendioxid-Gasen, die in Kisten eingeleitet werden. Die panischen Nerze werden brutal in diese Behältnisse gestopft und sollen in den Gasen ersticken.

Videomaterial aus dem Inneren dieser Boxen liefert aber den traurigen Beweis: Diese Tötungsart ist nicht nur grausam und äußerst langsam, sondern funktioniert in vielen Fällen auch nicht richtig. Schon 2016 wurde dies in Belgien nachgewiesen – aktuelle Aufnahmen bestätigen diese schreckliche Realität auch in Polen.

Appell an Firma „Linde“

Auf den Bildern aus Polen auch deutlich zu sehen: Die Gasflaschen der Firma Linde. Der internationale Gas-Konzern stellte offensichtlich auch das Gas für die brutale und ineffiziente Tötung von Nerzen in Pelzfarmen zur Verfügung. Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN schließt sich dem internationalen Appell an die Firma Linde Gase an: Kein Gas-Verkauf an die Pelzindustrie! Mittlerweile soll der Konzern Linde bereits zugesagt haben, polnische Pelzfarmen nicht mehr mit Gas zu beliefern.

Minutenlanges Ersticken, dann brutale Gewalt

Die neuen polnischen Aufnahmen von SOKO Tierschutz und Foundation Viva! Poland zeigen erschütternde Zustände: Nerze werden minutenlang, teilweise bis zu einer Viertelstunde, in den Gaskisten eingesperrt. Blutspuren an den Innenwänden sind traurige Beweise der Todeskämpfe der Nerze.

„Man sieht deutlich, wie lange die Tiere mit dem Ersticken kämpfen. Nerze können als Wassertiere sehr lange die Luft anhalten. Somit verzögert sich ihr Tod noch weiter. Viele Tiere überleben die Gaskisten deshalb,“ schildert VGT-Aktivistin Lena Remich. „Aufnahmen aus unterschiedlichen Betrieben zeigen brutale Gewalt gegen die überlebenden Nerze. Sie werden mit Stangen erschlagen, auf den Boden geworfen oder herumgeschleudert, bis sie tot sind.“

Pelzfarm-Verbot in Polen bereits beschlossen

Rund 5 Millionen Tiere werden in Polen derzeit noch in der Pelzindustrie gehalten. Doch diese Farmen haben ein klares Ablaufdatum. Erst in diesem Jahr wurde in Polen ein Pelzfarm-Verbot beschlossen – allerdings mit einer einjährigen Übergangsfrist.

Ein EU-weites Pelzfarmverbot ist das nächste Ziel. Der VGT ruft die Regierung und alle Parteien im Nationalrat dazu auf, einen Resolutionsantrag an die EU zu erlassen. Nach einem erfolgreichen Pelzfarm-Verbot in der ganzen EU kann auch der Import-Stopp dieser Tierqualproduktion in Angriff genommen werden.

VGT-Aktivistin Lena Remich: „Die Pelzindustrie ist von vorne bis hinten unglaublich grausam. Tiere werden zu Millionen brutal getötet – für Pelz-Bommel, Krägen und andere Applikationen. Immer mehr Länder verbieten Pelzfarmen. Aber auch Zulieferfirmen wie Linde sollten ihre Verantwortung wahrnehmen und diese grausame Industrie nicht mehr unterstützen. Die Coronakrise hat ebenfalls bereits mehr als deutlich gezeigt, dass die Nerzhaltung in Pelzfarmen keine Zukunft haben kann.“

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