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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (22.12.2020)

Wien, am 22.12.2020

Die Sinne der Rinder

5 Spannende Fakten über die Sinnesorgane von Hausrindern.

Rinder sind spannende Lebewesen. Kaum jemand weiß zum Beispiel, dass sie Gerüche 10 Kilometer weit riechen können, oder dass sie mit ihrem 330-Grad-Blick fast alles um sich herum sehen können. Außerdem können sie Ultraschall hören und auch die kleinste Fliege auf ihrer Haut spüren. Fünf spannende Fakten über die Sinnesorgane der Hausrinder sind hier zusammengefasst.

Geruchssinn

Der Geruchssinn zählt neben dem Sehen zu den Hauptsinnen der Rinder, spielt jedoch für die Nahrungsaufnahme nur eine untergeordnete Rolle.1 Rinder können wesentlich besser riechen als Menschen. So können zum Beispiel eine Kuh und ihr Kalb einander schon wenige Stunden nach der Geburt am Körpergeruch erkennen und die Mutter kann ihr Kind aus der Herde „herausriechen“. Unbekannte Gerüche werden manchmal als Bedrohung eingeordnet und können plötzliche Ablehnungs- und Fluchtreaktionen auslösen. Auch Botenstoffe in Ausscheidungen lösen unterschiedliche Reaktionen aus.2 Außerdem können Rinder Gerüche auf Entfernungen von bis zu 10 Kilometern wahrnehmen.3 Dass die Tiere sehr sensibel auf den Geruch von Ausscheidungen reagieren, macht den Einsatz von Vollspaltenböden in der Rinderhaltung umso fragwürdiger.

Sehsinn

Rinder haben eine niedrigere Sehschärfe als der Mensch, da sie die Linse ihrer Augen weniger gut akkomodieren können. Durch die seitliche Anordnung ihrer Augen haben sie einen 330-Grad-Blick,1 ihre plastische 3D-Sicht ist dadurch aber eingeschränkt. Beim Bewegungssehen nehmen sie etwa 60 Bilder pro Sekunde wahr, während Menschen nur ca. 25 Bilder pro Sekunde sehen können. Dank einer reflektierenden Schicht im Auge sehen Rinder im Dunkeln gut. Farben im Grün-Blau-Bereich können sie gut erkennen, im Rot-Bereich sehen sie dagegen eher schlecht. Außerdem sind bei Rindern die Augen, wie bei allen Säugetieren, überkreuzt mit dem Gehirn vernetzt. Daher untersuchen die Tiere neue Dinge immer erst mit dem linken Auge, um mögliche Gefahren abzuschätzen.2

Geschmackssinn

Die Zunge der Rinder kann zwischen vier Geschmacksrichtungen unterscheiden: süß, salzig, bitter und sauer. Daneben dient die Zunge außerdem als Tastinstrument, zur Nahrungsaufnahme, der Körperpflege und für Lautäußerungen. Sie besitzt zahlreiche Schmerzrezeptoren und einige Krankheiten können über die Zunge, etwa durch Verfärbung oder Bläschenbildung, diagnostiziert werden.2 Schlechte Wasserqualität können die Tiere mit ihrem Geschmackssinn wahrnehmen, was zu geringerer Wasseraufnahme führt.4

Hörsinn

Rinder haben ein viel sensibleres Gehör als Menschen. Sie hören im Bereich von 23 bis 35.000 Hertz, während Menschen nur zwischen 20 und 20.000 Hertz hören können. Außerdem sind sie in der Lage, Ultraschall wahrzunehmen. Sie können ihre Ohren unabhängig voneinander zu Geräuschen hin drehen. Auf unbekannte Geräusche reagieren Rinder oft gestresst, sie können sich aber auch gut an Geräusche gewöhnen, wie etwa an den Motor eines Traktors.2 Außerdem nehmen Rinder die Lautstärke von Tönen anders wahr, als Menschen. Bei leisen Geräuschen haben sie ein sehr empfindliches Gehör, für Menschen laute Töne können für sie bereits schmerzhaft laut sein. Klappernde, schrille oder quietschende Geräusche können sehr unangenehm für die Tiere sein. Der Einsatz von Kuhglocken ist daher für die Rinder äußerst quälerisch. Studien der Technischen Hochschule Zürich haben gezeigt, dass die Lautstärke der Glocken für die Tiere der eines Presslufthammers entspricht.5 Beim Annähern an ein Rind oder eine Herde sollte man nur mit ruhiger Stimme sprechen, um die Tiere nicht zu erschrecken. Bekannte Menschen können Rinder an ihrer Stimme erkennen, genauso erkennen die Tiere einander am Ruf, ein Kalb kann seine Mutter bereits kurz nach der Geburt an ihrer Stimme erkennen.2

Tastsinn

Die Haut von Rindern ist sehr empfindsam, die Tiere können eine Fliege am Rücken durch das Fell hindurch spüren. Um den Mund herum haben Rinder Tasthaare, die mit feinsten Nervenzellen ausgestattet sind. Damit können sie zum Beispiel ihre Nahrung befühlen.6 Viele Rinder, die an den Menschen gewöhnt sind und ihm vertrauen, lassen sich auch gerne ausgiebig streicheln. Auch sogenannte Kuhbürsten, automatische Kratzbürsten, sind bei den Tieren sehr beliebt. Für Rinder stellt außerdem die Zunge eines der wichtigsten Tastinstrumente dar. Neue Objekte werden oft erst beschnuppert und dann vorsichtig beleckt.2

Quellen

  1. Lars Schrader, Claus Mayer (2005): Verhalten. Landbauforschung Völkenrode Sonderheft 289:65-77. Bundesforschungsanschalt für Landwirtschaft (FAL), Braunschweig.
  2. Denise Hof, Jens Grote (2008): Paul: Ein Botschafter der Rinder. Stiftung Hof Butenland (Hg.)
  3. Vetstreet: 10 Interesting Facts You Didn‘t Know About Cows
  4. Fermanox: Sensorische Wasserqualität
  5. VGT: Der Presslufthammer am Ohr
  6. Bioland: Erfolgreiches Rinderhandling: wahrnehmen, verstehen, kommunizieren

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