Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (09.06.2021)
Wien, am 09.06.2021VGT-Aktion: Schweine gefangen auf dem Vollspaltenboden ohne Stroheinstreu!
Aus Sicht der Schweine muss der Vollspaltenboden so rasch wie möglich verboten werden – doch ÖVP Landwirtschaftsministerin Köstinger scheint diese Sicht nicht zu interessieren
Im berühmten Tierschutzprozess in Wiener Neustadt 2010 war eine Tierschutzaktion Teil der Anklage. Unbekannte Personen hatten die Tür einer Vollspaltenboden-Schweinefabrik geöffnet. Und blieben die Schweine begeistert in ihren Vollspaltenbuchten, weil sie sich dort laut Schweineindustrie doch so wohl fühlen? Nein! Zur totalen Überraschung jener Personen, die sich als Schweineexpert:innen aufspielen, weil sie Schweine für ihre Profite missbrauchen, gingen ausnahmslos alle Schweine vor die Tür auf die Wiese und in die Sonne. Schweine kann man nur dadurch auf Vollspaltenboden ohne Stroheinstreu halten, indem man sie dort einsperrt. Dadurch werden sie gebrochen. Ein Blick in die Augen dieser Tiere sagt alles. Ausdruckslos, antriebslos, depressiv, ein Schatten ihrer selbst. Schweine im Stroh dagegen sind lebenslustig, voller Energie, aktiv und entwickeln einen eigenen starken Willen. Um diese Gewalt zu unterstreichen, die man den Schweinen antun muss, damit sie auf dem Vollspaltenboden mit 0,55 m² pro 85 kg Schwein bleiben, hat der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN heute einen Käfig mit einem Tierschützer im Sträflingsgewand und mit Schweinemaske vor das Bundeskanzleramt gestellt. Der Obmann des ÖVP-Parlamentsclubs, August Wöginger, versprach den Tierschützer:innen vor Ort, dass die ÖVP bald reagieren werde.
VGT-Obmann Martin Balluch dazu: Ich habe beides mit eigenen Augen gesehen, das Schwein in der Tierfabrik auf Vollspaltenboden und das Schwein in der tiefen Stroheinstreu und auf der Wiese. Der Unterschied ist so groß, dass man kaum von derselben Tierart sprechen kann. Der Vollspaltenboden ist dermaßen artwidrig, dass er das Schwein seiner wesentlichen Charakteristiken beraubt. Er vernichtet die Schweineseele. Und genau da liegt der Unterschied zwischen Menschen mit Herz und Hirn auf der einen Seite, und den Betreiber:innen von Schweinefabriken und ihren Fürsprecher:innen auf der anderen: Letztere sind der Ansicht, Schweine haben gar keine Seele, und könnten diese daher auch nicht verlieren. Ich kann nur hoffen, dass diese mittelalterliche Einstellung zu Tieren in naher Zukunft einfach ausstirbt.
Pressefotos frei zum Abdruck (Copyright: VGT.at)