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Nach 12 Stunden auf Schweine-Voll­spal­ten­bo­den: schmerzhaft und alles andere als angenehm

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (22.09.2021)

Linz, 22.09.2021

Aktion direkt vor der ÖVP-Wahlkampfzentrale: einzelne ÖVP-Funktionär:innen waren bereit mit dem VGT zu sprechen und verstanden die Diskussionsverweigerung ihrer Partei nicht.

Die einen reden nur, wie toll der Vollspaltenboden nicht sei, die anderen machen die Probe aufs Exempel und verbringen einige Zeit darauf. Während die ÖVP-Jungbauernschaft einen steinharten Betonboden mit scharfkantigen Spalten für physisch angenehm hält, ihn aber nie selbst ausprobiert hat, ist das beim VGT anders. Eine oberösterreichische Tierschützerin verbrachte gestern 12 Stunden, von 9 bis 21 Uhr, mit bloßen Füßen auf echten Vollspaltenbodenelementen. Von physisch angenehm kann keine Rede sein. Die Tierschützerin klagte über Schmerzen an den Beinen und der Hüfte und stellte fest, als sie nach 12 Stunden vom Vollspaltenboden runter stieg: Ich hoffe, dass die ÖVP endlich einsieht, dass es wichtig ist, dass Schweine Stroh bekommen. Wenn sie schon unter Tierfabriksbedingungen gehalten werden, dann ist das Mindeste, was man ihnen bieten muss, Stroh, auf dem sie liegen können, mit dem sie spielen könne, mit dem sie sich beschäftigen können. Und das wünsche ich mir, dass die ÖVP das endlich begreift und sich nicht mehr quer stellt.

Die Mitarbeiter:innen und Funktionär:innen der ÖVP, die über den Tag öfter an der Aktion vorbei in die Wahlkampfzentrale gingen oder wieder heraus kamen, ignorierten mehrheitlich das Diskussionsangebot der Tierschützer:innen. Doch einige wenige waren bereit zu sprechen. Diesen war die Problematik des Vollspaltenbodens in der Schweinehaltung neu und sie wunderten sich, warum die ÖVP-Führung zu keiner Diskussion darüber bereit ist. Und darüber wundert sich auch der VGT.

VGT-Obmann Martin Balluch dazu: Es ist das eine, vom bequemen Lehnstuhl aus darüber zu diskutieren, wie angenehm der Vollspaltenboden ist. Dass eh alles in Ordnung sei, und der Betonboden mit scharfkantigen Spalten besser wäre als Stroh, sagt sich leicht. Das andere ist es, den Boden selbst auszuprobieren, wie unsere Aktivistin aus OÖ. Da kann man dann aus erster Hand erfahren, wie das wirklich bedeutet. Sie fand es furchtbar und schmerzhaft. Dabei musste sie nicht, wie die Schweine, eng zusammengedrängt mit anderen auf dem Vollspaltenboden sein, darunter befand sich auch kein Kot, und sie hatte frische Luft und konnte den Boden nach 12 Stunden wieder verlassen. Ich würde mir wünschen, dass einmal die ÖVP-Führung so einen Selbstversuch macht und danach aus eigener Erfahrung den Vollspaltenboden neu bewertet. Ich glaube, dann stünde einem Verbot nichts mehr im Wege.

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