Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (11.11.2021)
Wien, am 11.11.2021Schweine-Vollspaltenboden: bundesweit Proteste vor ÖVP-Zentralen
Die VGT-Aufdeckung von gestern macht klar, dass die Position der ÖVP unhaltbar ist: der planbefestigte Bereich in der Schweinebucht muss tief mit Stroh eingestreut werden
Dass die Haltung von Schweinen auf Vollspaltenboden ein Ende finden muss, ist sogar schon bei der ÖVP angekommen. Doch momentan verfolgt die Partei der Tierindustrie das Ziel, einfach nur Teile des Buchtenbodens ohne Spalten auszuführen. Die Schweine sollen weder mehr Platz noch verpflichtend tiefe, trockene Stroheinstreu bekommen. Doch ohne diese zusätzlichen Maßnahmen ist für die Schweine nichts gewonnen, wie 3 Aufdeckungen von Teilspaltenbetrieben gestern durch den VGT beweisen. Die Tiere schwimmen im Kot. Stattdessen muss im planbefestigten Bereich tiefe trockene Stroheinstreu vorgeschrieben werden, mit so viel Platz, dass alle Tiere dort gleichzeitig nebeneinander liegen können. Nur dann ist es für sie möglich, die verschiedenen Teile ihrer Bucht entsprechend zu nutzen: koten über den Spalten, ruhen auf dem Stroh. Um gegen diese tierfeindliche Position der ÖVP zu protestieren, versammelten sich heute früh Tierschützer:innen vor allen ÖVP-Zentralen der Bundesländer, mit Ausnahme von Salzburg.
VGT-Obmann Martin Balluch dazu: Die neue OÖ-Landesrätin für Landwirtschaft, Michaela Langer-Weninger, behauptet allen Ernstes in der Bezirksrundschau OÖ, dass 80 % der Österreicher:innen die Haltung von Schweinen auf Vollspaltenboden wunderbar fänden. Und das in jenem Bundesland, wo mit Abstand die meisten Schweinefabriken in Österreich stehen. Kann sie die Quelle vorweisen, auf die sie sich bezieht? Oder ist das wieder eine in Auftrag gegebene, gefälschte Umfrage, wie das bei der ÖVP offenbar Usus ist? Das Beinschab Tool? Der VGT hat eine professionelle Umfrage durchführen lassen, und da wollten 96 % der Menschen hierzulande, dass Schweine Stroh bekommen. Und das entspricht auch der Erfahrung bei Gesprächen auf der Straße. Vielleicht sollte Frau Langer-Weninger einmal aus ihrer Bubble heraus und nicht nur die Betreiber:innen von Tierfabriken fragen, was sie von Schweinen halten. Dass da ein nicht-repräsentativer Unsinn heraus kommt, ist ja wohl klar.
Pressefotos honorarfrei (Copyright: VGT.at)