Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (11.11.2021)
Innsbruck, am 11.11.2021VGT-Mahnwache: Tierqual zu Martini
Wie Gänse für den kurzen Gaumenschmaus leiden müssen
Am 11. 11. wird wieder der Martinstag gefeiert und viele Menschen essen zu diesem Anlass eine Martinsgans. Doch wie haben diese Lebewesen gelebt?
Der VGT Tirol veranstaltet heute, am 11. November 2021, eine Mahnwache zum Gedenken an die vielen Gänse, die für dieses Fest gequält und getötet wurden. Sie findet von 16:30 bis 18 Uhr bei der Annasäule in Innsbruck statt. Dabei soll auf das Tierleid hingewiesen werden, das Gänse in der Mast erfahren. Aber auch die vielen positiven Eigenschaften dieser faszinierenden Tiere sollen Beachtung finden!
VGT-Campaignerin Nicole Staudenherz: Gänse schließen Freundschaften, gehen gemeinsam spazieren und verbringen viel Zeit beim gemeinsamen Schwimmen. Sie nehmen auf verletzte Freund:innen Rücksicht und bleiben bei ihnen, um zu sehen, ob es ihnen gut geht. Nur wenige Lebewesen sind so loyal wie sie. Sie bleiben ein Leben lang mit ihren Tier-Partner:innen zusammen und sind sehr treu. Sie verteidigen ihre Kinder und ihre Familie, sogar gegen viel größere Menschen und Tiere. Wenn sich Partner:innen oder eines ihrer Kinder verletzen, weichen sie nicht mehr von ihrer Seite, bis es dem Familienmitglied wieder gut geht.
HOCHLEISTUNGSFLIEGER
Viele dieser faszinierenden Lebewesen verbringen die kalte oder warme Jahreszeit in unterschiedlichen Regionen der Erde. Gemeinsam fliegen sie tausende Kilometer. Durch das Teamwork und die bekannte V-Formation können sie in der Gruppe 70 % weiter fliegen, als sie es alleine könnten. Sie halten zusammen und unterstützen sich gegenseitig.
KEIN SCHÖNES LEBEN
Für den Martini-Brauch landen über 500.000 extra gezüchtete Gänse im Backofen. Drei Viertel der Festtagsvögel stammen aus dem Ausland, insbesondere aus Ungarn, wo für diese tierquälerische Spezialität
Stopfleber gezüchtet wird. Das Fleisch dieser krank gemachten Tiere landet in der Gastronomie als auch im Einzelhandel, das österr. Tierschutzgesetz (Verbot der Stopfmast) wird durch die Fleischbeschaffung aus den ungarischen Stopfmastfarmen umgangen.
STOPFMAST
Die Stopfgänse werden in körperenge Käfige gesperrt. Zwei bis dreimal am Tag wird den Gänsen mit einer Maschine Maisbrei ( ca. 850 Gramm) in den Magen gepumpt. Die Menge ist für den Menschen vergleichbar mit 13 Kilogramm Nudeln, dreimal täglich! Nach 14 Tagen können die Tiere kaum noch atmen, schnattern, oder aufstehen. Die fette, kranke Leber zerdrückt die Organe. Jedes 4. Tier stirbt an diesen Qualen.
Auch wenn man zum Fest eine Weidegans verzehrt, unterstützt man diesen Brauch und den Import von krank gemachten Tieren, die so faszinierend sind. Dabei bieten schon viele Gasthäuser zu Martini das beliebte Vegansl
an, das der Fleischvariante sehr nah kommt, aber Tierleid zu 100 % vermeidet. Der VGT erstellt jährlich eine Übersicht, wo ein Vegansl erworben werden kann – und jedes Jahr kommen neue Gaststätten dazu.
TIERFREUNDLICHE ALTERNATIVEN
Es kann gefeiert werden, und heuer einmal mit einem veganen Gulasch, anstelle des Gänsebratens. Das soll schmecken? Ja, und wie! Und man rettet Gänsen das Leben und tut auch seiner Gesundheit etwas Gutes. Die Gänse beobachten neugierig den Kochvorgang. Sie schnattern, gehen dann wieder zu ihrem Teich, wo sie gemeinsam und glücklich ihre Runden schwimmen.
REZEPT( KEINE GANS)
250 Gramm Seitan oder Tofu
1 mittelgroßer Paprika
100 Gramm Zwiebel
1 mittelgroßer Zwiebel
200 ml Gemüsebouillon
2 Zehen Knoblauch
2 EL Tomatenmark
150 Gramm Champignons
1 EL Paprikapulver
2 EL Öl 1 Prise Kümmel
2 EL Petersilie gehackt
Salz, Pfeffer 1 Prise Zucker
Zwiebel und Knoblauch in kleine Würfel schneiden. Paprika und die Zucchini in größere Würfel hacken.Champignons gut putzen und in Streifen schneiden. Öl in einem Topf erhitzen und alle Würfel sowie Pilze andünsten.Danach kommen Paprikapulver, Paprika und Tomatenmark, sowie Kümmel hinzu.Anschließend mit Gemüsebrühe ablöschen und mit Salz, Pfeffer und Zucker je nach Geschmack würzen. Bei mittlerer Hitze 10 Minuten lang schmoren lassen. Seitan in große Würfel schneiden. Kurz in einer Pfanne anbraten und dann mit in den Topf geben und alles noch einmal für 10 Minuten zum Köcheln bringen. Der Topf sollte dabei offen sein, damit genügend Flüssigkeit abziehen kann.Vor dem Servieren Petersilie drüber streuen.
Guten Appetit!