Tierschützer bei Treibjagd von Schrotkugeln knapp verfehlt - vgt

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Tierschützer bei Treibjagd von Schrotkugeln knapp verfehlt

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (16.12.2021)

Graz-Umgebung, 16.12.2021

Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gegen steirischen Fasanen-Jäger

Seit Wochen schon finden neben der Autobahn südlich von Graz Treibjagden statt. Hauptziel bei diesen Jagden sind Fasane und Hasen. Bei einem Vorfall Ende November wurde in Richtung eines Tierschützers geschossen. Nun bestätigte die Staatsanwaltschaft Graz die erfolgte Anzeige, die Polizei ermittelt.

Seit Jahren schon dokumentiert David Richter vom VGT Jagden vor allem auf Fasane und Enten, um auf die Absurdität des Aussetzens zum Abschuss aufmerksam zu machen. Am 20.11. wurde der Tierschützer erneut über eine Jagd verständigt, die einige Zeit ohne Zwischenfall gefilmt und fotografiert werden konnte.

Schuss über öffentliche Straße

Um etwa 11:45 stand David Richter auf der Pulverturmstraße in Zettling, nahe Kalsdorf und filmte und fotografierte Jäger, die in einer dichten Reihe durch die verbliebenen Gründüngungspflanzen stapften. Immer wieder flüchteten Rehe aus der spärlichen Deckung. Nach und nach flogen auch erstaunlich viele Fasane aus dem letzten Fleckchen Grünstreifen empor, mehrmals wurde über die öffentliche Straße (Pulvertrumstraße) in Richtung der flüchtenden Fasane geschossen. Dann überquerten die Jagenden, vorbei am Tierschützer, die Straße und setzten danach das Treiben und Schießen fort.

Hase versteckte sich

Die Jäger und Treiber gingen dicht nebeneinander ein Feld entlang. Ein Hase blieb versteckt und in Todesangst sitzen, die Jäger übersahen ihn. Als die Jägerreihe an ihm schon vorbeigegangen war, wollte er entgegen der Gehrichtung der Schießenden flüchten und rannte auf David Richter zu. Ein Treiber schrie und deutete auf den flüchtenden Hasen. David Richter dazu: "Ich stand entgegen der eigentlichen Schussrichtung der Jäger an einer öffentlichen Straße. Dann hörte ich den Treiber schreien und Schrotkugeln neben mir aufschlagen. Auf der Videoaufnahme hört man deutlich das Vorbeizischen der Schrotkugeln. Das war sehr knapp. Es ist erschütternd, wie unverantwortlich Jäger bei ihrem Treiben vorgehen."

Die Jagd ereignete sich in unmittelbarer Nähe zweier Gebäude, im Bereich einer öffentlichen Straße und am hellichten Tag, an einem Ort, wo auch immer wieder Radfahrer:innen, Jogger:innen, Spaziergänger:innen und Autofaher:innen vorbeikommen.

Hase schwer verletzt und grausam getötet

Der flüchtende Hase wurde von einem Jäger angeschossen. Das verletzte Tier wurde von einem Treiber aufgehoben und weggetragen. Im Gehen schlug der Mann dem Hasen einmal ins Genick, der Hase zappelte weiter, nach einigen Sekunden folgte ein zweiter Schlag. Erst nach dem dritten Schlag rührte sich der kopfüber hängende Hase nicht mehr. Diese Hasentötung war laienhaft und ineffizient. Der Hase hatte dadurch unnötige Schmerzen erleiden müssen.

David Richter abschließend: Durch Jagdbeobachtungen bekommen außenstehende Personen Einblicke in Jagdabläufe, die sonst nicht bekannt werden. Das Tierleid, das durch solche Treibjagden unnötigerweise entsteht, soll nicht länger von der Öffentlichkeit unerkannt bleiben! Das sinnlose Aussetzen von Fasanen muss endlich verboten werden, die Notwendigkeit der Jagd überprüft und gegebenenfalls Alternativen gesucht werden!

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