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Heute trifft Minister Rauch den LEH: VGT fordert Mitsprache bei Haltungskennzeichnung

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (24.06.2022)

Bezirk Korneuburg, 24.06.2022

Aufgedeckte Missstände in Vollspalten-Schweinebetrieb selbst von Schweinebauern-Verband als „skandalös“ bezeichnet; neue Fotos dieses Betriebs von Jänner 2022 mit toten Tieren

Heute trifft Tierschutzminister Rauch die Vorstände der wichtigsten Supermarktketten, um über eine Haltungskennzeichnung zu sprechen. Zwar gibt es von allen vier öffentliche Bekenntnisse dazu, doch sollen sowohl die Art der Bezeichnung am Tierprodukt als auch die Kriterien für die Zuordnung zu den 5 Haltungsstufen von der AMA bestimmt werden. Der VGT fordert, dass auch die Expertise der Tierschutzorganisationen einbezogen wird. Die neue Aufdeckung der skandalösen Missstände in einem weiteren AMA-Betrieb zeigt, dass auf die AMA kein Verlass ist, wenn es um Tierwohl geht.

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch wird konkret: Die Kennzeichnung der Haltungsform auf Tierprodukten ist ein sehr wichtiger Schritt zur Transparenz für Konsument:innen und zur Absicherung eines Verbots des Vollspaltenbodens. Allerdings darf das nicht zu erneuter unlauterer Werbung missbraucht werden. Eine schlechte Haltung muss als solche benannt und erkennbar sein, z.B. durch eine rote Farbe und ein trauriges Smiley. Weiters muss die mittlere Stufe 3 eine Haltungsform bezeichnen, die zumindest eine gewisse Lebensqualität mit Ausgang ins Freie bietet und nicht nur eine marginale Verbesserung zum Minimalstandard des Tierschutzgesetzes. Wichtig ist ein Gremium für die Haltungskennzeichnung und deren Weiterentwicklung, in dem auch der Tierschutz paritätisch vertreten ist.

Unterdessen hat selbst der Schweinebauern-Verband VÖS die aufgedeckten Missstände in dem Schweine-Vollspaltenbetrieb als skandalös bezeichnet. Dabei galt, wie man hört, dieser Betrieb in der Region als vorbildlich. Die VÖS schiebt aber die Verantwortung auf das Management des Betriebsleiters und nicht auf das verwendete Vollspaltenbodensystem ohne Stroheinstreu.

Dazu Balluch: Auf Vollspaltenboden ist eine hohe Todesrate vollkommen normal, wie wissenschaftliche Studien zeigen. Auf neuen Fotos vom Jänner 2022 vor demselben Betrieb sind ebenfalls tote Schweine zu sehen. Und auch die Verletzungen, wie sie in dem Betrieb zu erkennen waren, sind eine zwingende Folge des Haltungssystems. Die VÖS sollte davor nicht die Augen verschließen. Der einzige Unterschied: bei ‚gutem‘ Management werden die Toten rasch entfernt und die Verletzten isoliert oder ebenfalls ausgeschieden. Im vorliegenden Fall hat man die Todesfälle einfach akkumulieren lassen.

Und Balluch endet mit einem Appell an die Regierung: In den nächsten 2 Wochen soll die Reform des Tierschutzgesetzes im Parlament beschlossen werden. Bis jetzt steht nichts drin, was derartige Vorfälle in der Zukunft verhindern würde. Wir brauchen ein Ende der Haltung von Schweinen auf Vollspaltenboden, wir brauchen einen tief eingestreuten Liegebereich für die Tiere und wir brauchen ausreichend Platz, sodass alle Tiere gleichzeitig dort liegen können, aber auch gleichzeitig andere Funktionsbereiche, wie jene zum Essen und Koten, benützen können. Die Alternativen gibt es bereits und sie sind etabliert. Was es jetzt braucht, ist den Mut der politisch Verantwortlichen im Landwirtschafts- und Tierschutzministerium, die gesetzlichen Weichen zu stellen. Über 90 % der Menschen in Österreich wollen diese Änderung und die Konsument:innen werden mitziehen!

Neue Fotos vom Jänner 2022 (Copyright: privat)

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