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VGT deckt auf: grauenhafter Vollspaltenboden Schweinebetrieb mit AMA Gütesiegel

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (23.06.2022)

Bezirk Korneuburg, 23.06.2022

Aufnahmen aus einstreuloser Schweinefabrik im Bezirk Korneuburg, NÖ, bestätigen VGT-Kritik am Vollspaltenboden: viele verletzte und tote Tiere in verschiedenen Verwesungsstadien

Dass der einstreulose Vollspaltenboden für Schweine eine Tierquälerei ist, beweisen zahlreiche Aufdeckungen des VGT in den letzten Jahren. Doch die Politik hat bisher nicht darauf reagiert. Das geplante Tierschutzpaket der Regierung sieht lediglich eine kosmetische Änderung für die Schweine bei Neu- und Umbauten vor. Deshalb veröffentlicht der VGT jetzt wieder Aufnahmen aus einer einstreulosen Vollspaltenboden Schweinefabrik, diesmal im Bezirk Korneuburg in NÖ, die dem VGT zugespielt worden sind.

 

Der Betrieb hat etwa 2000 Mastplätze. Wieder sind die Zustände katastrophal, es gibt Tiere mit Verletzungen und abgebissenen Schwänzen. Aber was bei den Aufnahmen besonders ins Auge sticht, sind die zahllosen toten Tiere in verschiedenen Verwesungsstadien, auch mitten am Gang zwischen den Buchten. Knochenreste beweisen, dass die Betreiber:innen die toten Tiere sehr lange nicht entfernen. Der VGT hat eine umfassende Anzeige erstattet.

Besonders pikant ist, dass der Betrieb unter dem AMA Gütesiegel vermarktet. Wieder einmal zeigt sich, dass dieses Siegel in Wahrheit keine bessere Tierhaltung garantiert. Wenn derart verweste Schweineleichen in den Gängen liegen und nicht auffallen, versagt das Kontrollsystem total. Die AMA will, von der Schweinebranche unterstützt, bei der anstehenden Festlegung einer Haltungskennzeichnung von Tierprodukten die Kriterien alleine bestimmen und die Meinungen von Tierschutzseite ignorieren. Diese Aufdeckung zeigt erneut, dass aber der AMA nicht zu trauen ist. Wer solche Betriebe unter einem Gütesiegel vermarkten lässt, der darf nicht die Kriterien der österreichweit gültigen Haltungskennzeichnung alleine bestimmen können.

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch kommentiert: Anfang Juli will die Regierung eine Reform zum Tierschutzgesetz beschließen. Jener Entwurf, der im Mai in Begutachtung gegangen ist, lässt aber die Schweine im Regen stehen. Diese Aufdeckung zeigt einmal mehr, wie groß der Handlungsbedarf ist. Wir brauchen ein Ende der Schweinehaltung auf einstreulosem Vollspaltenboden. Der VGT hat bereits mehrfach diesbezüglich die Zusammenarbeit angeboten.

Und weiter: Diese Aufdeckung beweist die hohen Todeszahlen auf Vollspaltenboden. Normalerweise verschwinden die verstorbenen Schweine in geschlossenen Behältern und werden von der Tierkörperverwertung abgeholt. Wenn sie aber liegen bleiben, wie in diesem Betrieb, dann wird erst das Ausmaß dieses sinnlosen und qualvollen Sterbens offensichtlich.

 

Zur Petition


DDr. Balluch schließt: Tierschutzminister Rauch will morgen Freitag mit dem Lebensmitteleinzelhandel über eine Haltungskennzeichnung verhandeln. Momentan werden von der Schweinebranche Kriterien favorisiert, die von der AMA erarbeitet wurden, ohne Mitsprache von Tierschutzseite. Diese Aufdeckung zeigt auch, dass das nicht der richtige Weg ist. Die Haltungskennzeichnung muss objektiv sein und die Belastung der Tiere unter den jeweiligen Haltungssystemen widerspiegeln. Die AMA ist nicht die geeignete Institution, solche Kriterien ohne Mitsprache von Tierschutzorganisationen zu erarbeiten.

Das Material wurde dem VGT von anonymen Tierschützer:innen zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt beim VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN (VGT.at):

Pressefotos Aufdeckung

Medienvideo

Jetzt gerade findet ein Protest des VGT vor dem Schweinebetrieb statt! Fotos von der Demo werden im Presseordner laufend ergänzt:

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