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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (17.03.2023)

Wien, am 17.03.2023

Amphibienwanderstrecken in Wien

In der Nähe von Teichen und Tümpeln queren im Frühjahr zahlreiche Amphibien die Straßen, die ihnen den Weg abschneiden. Der VGT fasst die wichtigsten Gefährdungszonen zusammen

Der VGT hat sich in den vergangenen Jahren auf die Verbesserung der Bedingungen für Amphibien während der Frühjahrswanderung speziell in den westlichen Wien-Bezirken konzentriert. Daher stehen uns derzeit auch nur für diese Zonen gesicherte Informationen zur Verfügung. In den anderen Bereichen (Simmering, Prater, Bisamberg, Donaufeld) gibt es andere engagierte Vereine, der VGT stellt bei Interesse gerne den Kontakt her.

Die Amphibien (Kröten, Frösche, Molche, Salamander) suchen ab Anfang März die Laichgewässer auf, legen dort die Eier/Larven ab und wandern dann z.T. wieder zurück. Pro Jahr gibt es aber noch mehr Wanderungen - die fertigen Babyfrösche und -kröten verlassen gegen Ende Juni die Gewässer und wandern ans Festland ab, im Herbst suchen die Amphibien dann die Winterquartiere auf. Strategisch betrachtet kann nur bei der Frühjahrswanderung sinnvoll beim Überqueren der Straße geholfen werden, fixe Tunnelsysteme (Leitanlage mit Untertunnelung) wären die Lösung, um ALLE Wanderungen ohne so hohe Verluste für die Amphibien zu ermöglichen. Auch andere Kleintiere wie Igel Dachse, Schlangen, etc. profitieren von solchen Systemen und die Anzahl der Verkehrstoten wird drastisch reduziert. Auch für den Menschen sinkt so die Unfallgefahr! Bitte fahren Sie speziell bei Regen ab Einbruch der Dunkelheit überall dort, wo Sie das grüne Amphibienwarnschild sehen, besonders achtsam und vorsichtig!

Mithilfe der Zaun-Kübel-Methode wird ermittelt, an welchen neuralgischen Punkten Untertunnelungen sinnvoll sind und in welchem Bereich genau die Straßenüberquerungen stattfinden. Die Tiere werden nach Art und Geschlecht dokumentiert und statistisch erfasst. Nur fixe Tunnelanlagen gewährleisten, dass die Amphibienpopulation im Wienerwald stabil bleibt. Tierschützer:innen helfen punktuell, können aber niemals langfristig alle Streckenabschnitte betreuen. Das ist viel zu zeitintensiv (die Kübel müssen 2x täglich entleert werden, das bedeutet hunderte Stunden Arbeit UND Gefährung der Helfer:innen, da die Autos in der Früh um 6 und in der Dunkelheit mit sehr hohen Geschwindigkeiten unterwegs sind und trotz Sichtbarkeit der Freiwilligen NICHT bremsen!)

Mit Verlust des natürl. Lebensraums, dem Tod auf den Straßen und Klimawandel (Begünstigung von Pilzerkrankungen, Nahrungsangebot, Trockenperioden) ist es absolut essentiell, die noch bestehenden Amphibienpopulationen nachhaltig zu schützen und zu erhalten!

In Wien-West tritt an folgenden Abschnitten im Frühjahr ein verstärktes Amphibienaufkommen auf:

Hanslteich (Neuwaldegger Straße ab Marswiese stadtauswärts bis zum Parkplatz Klee):

Diese Strecke wird vom VGT seit 2020 mittels Zaun-Kübel-Methode betreut, wobei die Stadt Wien - Umweltschutz Ende Februar den Zaun aufstellt und ihn gegen Anfang Mai entfernt. Tausende Tiere konnten hier so schon gerettet werden. Die Strecke ist speziell weil abschüssig und dadurch sehr schwierig zu begehen (Ausrutschgefahr, wer stolpert landet direkt auf der Straße). Erdkröten, Frösche, Feuersalamander und sogar mehrere Alpenkammmolche wandern hier. 2022 konnte erstmals ein Anstieg der Population verzeichnet werden, das Projekt zeigt bereits erste Wirkung! Die durch die Klimakatastrophe bedingte Trockenheit setzt den wechselwarmen Tieren stark zu. Sie wandern nur bei hoher Luftfeuchtigkeit. Regnet es nicht, kommen sie nicht aus ihren Erdverstecken und können nicht ablaichen! Auch sterben die Nachkommen, weil der Wasserpegel des Hanslteichs immer wieder so stark abfällt, dass die Kaulquappen qualvoll vertrocknen. Speziell am Hanslteich wäre ein fixes Tunnelsystem von sehr hoher Bedeutung. Ca. 70% der Tiere werden beim Überqueren der Straße überfahren. Wenn wir nicht jetzt handeln, ist in den nächsten 10-20 Jahren in dieser Region bereits mit einem kompletten Artenverlust zu rechnen.

Mehr zum Projekt unter vgt.at/amphibienschutz

Schottenhof:

Hier gibt es auf einer Straßenseite eine permanente Schutzanlage, die aber nur wenig hilft. Zum einen müsste sie nach unten stadteinwärts verlängert werden, zum anderen ist sie nur von einer Seite begehbar, bei der Rückwanderung wird die Mehrheit der Tiere dann überfahren. Auf Initiative des VGT hin wird seit 2022 die Strecke in Absprache mit der MA22 von Ehrenamtlichen aus Penzing betreut. Es gab dort eine sehr große Amphibienpopulation die aber von Jahr zu Jahr kleiner wird. Eine Erweiterung der bestehenden Anlage, die einfach nie fertiggestellt wurde, ist von sehr großer Bedeutung für den Amphibien- und Artenschutz! Danke an den Amphibienschutz Wienerwald, der diese Strecke mit großen Engagement betreut!

Mauerbachstraße:

Ein weiteres Sorgenkind des Tierschutzes. Die Tiere kommen aus den Wäldern nordöstlich des Schloss Laudon und müssen die Mauerbachstraße überqueren, um zum Teich innerhalb des Schlossparks zu gelangen. Wie am Schottenhof auch spielt sich dort jedes Jahr zur Wanderzeit ein regelrechtes Massaker ab. Nur wer nach Einbruch der Dunkelheit bei Regen vor Ort ist, sieht, wie die überfahrenen und schwer verletzten Tiere die Straße bedecken. Ein blutiges Schlachtfeld, das nur nicht für mehr Aufregung in der Bevölkerung sorgt, weil die Tiere nicht schreien können. In der Früh, wenn tausende Autos über die toten Tiere hinweggefahren sind und die Straße getrocknet ist, ist nichts mehr sichtbar!! Seit vielen Jahren ist in diesem Abschnitt ein Radweg in Planung, aber die Amphibien können nicht so lange warten. Früher gab es dort noch Molche, die werden jetzt nicht mehr gesichtet. Auch hier ist ein Tunnelleitsystem das Non-Plus-Ultra, wenn wir in den nächsten 10- 20 Jahren dort noch Amphibien sehen wollen. Ab März 2024 betreut dort der NABU mithilfe der Zaun-Kübel-Methode in Kooperation mit der Stadt Wien - Umweltschutz.

Rosentalgasse:

Ein Holzzaun und eine Verschalung entlang der Schutzplanke, 2 Unteführungen. Hier wurde etwas für die Amphibien unternommen, jedoch wird die Anlage nur sporadisch gewartet. Erst auf mehrmaliges Bitten des VGT hin wurden die vom Regen unterspülte Schiene und der marode Holzzaun saniert. Diese Strecke muss, so wie alle Strecken mit fixen Bauten, jedes Jahr VOR der Wanderung auf Schäden kontrolliert und ausgebessert werden! Leider passiert das offenbar nicht, wenn keine:r darauf schaut. Ob und wie gut die Anlage funktioniert, ist fragwürdig. Denn auch hier finden sich in Regennächsten zahlreiche überfahrene Tiere auf der Straße. D.h. der Zaun funktioniert nur BEDINGT, dennoch ist es gut, dass überhaupt eine Maßnahme gesetzt wurde.

Im gesamten Wienerwald ist besonders im Frühjahr und bei Nässe ein starkes Amphibienaufkommen zu verzeichnen. Bitte fahren Sie langsam und achten Sie auf querende Tiere!

Weitere Wanderstrecken befinden sich im

  • 2. Bezirk: Aspernalle im Prater (Zufahrt zum Lusthaus vom Handelskai)
  • 11. Bezirk: Simmeringer Haide, Wildpretstraße, Oriongasse, Kaiserebersdorfer Straße und Zinnergasse
  • 14. Bezirk:  Amundsenstraße (im Bereich Schottenhof), rund um den Dehnepark (Steinböckengasse, Sofienalpenstraße beim Adalbert-Stifter-Denkmal)
  • 17. Bezirk: Exelbergstraße beim Schwarzenbergpark (fixer Tunnel), Amundsenstraße nach dem Kreisverkehr Richtung Schottenhof (bis Hanslteich) (Zaun-Kübel-Methode durch VGT) sowie am Schottenhof (Amphibienschutz Wienerwald, 1 Tunnel + Zaun-Kübel)
  • 21. Bezirk: Senderstraße beim Bisamberg sowie Donaufelder Straße/ Ecke Alfred-Nobel-Straße und Nordmanngasse zwischen Dückegasse und Floridusgasse sowie An der Schanze zwischen Dückegasse und Fultonstraße im Donaufeld

Kontaktmöglichkeiten zu den in Wien betreuten Amphibien-Projekten finden sich auf der Seite der Wiener Umweltanwaltschaft.

Der VGT wird sich weiterhin für einen verbesserten Amphibienschutz einsetzen!

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