Teilen:

Demo gegen Behördenwillkür vor BH St. Pölten: Räumung Weideschweine droht

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (08.11.2023)

St. Pölten, 08.11.2023

Die Weideschweine haben Sonnenlicht, frische Luft, eine Suhle, grüne Pflanzennahrung und tiefe Stroheinstreu, aber die BH will den Betrieb schließen und Vollspaltenfabriken stehen lassen

Die Fotos aus Schweinefabriken mit Vollspaltenboden, die vom VGT regelmäßig verbreitet werden, entsetzen die Bevölkerung. Keine Lebensqualität für die Tiere, 92 % haben schmerzhaft entzündete Gelenke, die Luft ist unerträglich und aus den Güllebecken, die erbärmlich stinken, entweicht Methan, das die Atmosphäre zerstört. Mitten drin der Pionierbetrieb Hubmann. Auch die Familie Hubmann hat einen Vollspaltenboden-Schweinebetrieb, hat aber nach einer Alternative gesucht und diese auch gefunden: die Wechselweidehaltung mit Zelt. Die Hubmann-Schweine haben Sonnenlicht, frische Luft, eine Suhle, grüne Pflanzennahrung, Baumstämme als Beschäftigungsmaterial und tiefe Stroheinstreu zum Wühlen. Der Kot und Urin der Schweine wird getrennt und die Stroheinstreu mit Pilzen und Mineralien versetzt. Nach 4 Monaten wechselt das Gehege auf eine andere Weide und der Kot wird mit dem Stroh kompostiert. 6 Wochen später wird daraus ein wohlriechender Humus, der Kohlenstoff bindet.

Preisfrage: welchen Betrieb will die BH räumen? Den mit Lebensqualität für die Schweine, der Kohlenstoff bindet und die Natur nicht belastet? Oder den, in dem die Schweine extrem leiden, der Methan in die Atmosphäre bläst und die Natur zerstört? Man kann es kaum glauben: der Vollspaltenbetrieb darf bleiben, die Wechselweidehaltung wird verboten! Begründung: der Boden könnte mit Nitrat belastet werden. Dafür sprechen keine Fakten, dagegen zwei Gutachten, die Hubmanns erstellen ließen und keine Nitratbelastung des Bodens nachweisen.

Gegen diese Behördenwillkür hat der VGT heute vor der zuständigen BH in St. Pölten protestiert. Der Hubmann Schweinebetrieb ist die größte Hoffnung für den Tierschutz in der Schweinebranche. Ein konventioneller Betrieb, der extrem viel mehr Lebensqualität bietet und keine Investition braucht. Wer das Hubmann-System übernimmt, braucht sich nicht bei Raiffeisen verschulden. Das wäre ein Modell, auf das die gesamte konventionelle Schweinebranche umsteigen könnte. Aber dieser Pionierbetrieb soll abgedreht werden!

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch hat den Hubmann Betrieb schon mehrmals besucht und steht heute persönlich vor der BH: Die Verordnung zur Haltung der Schweine schreibt einen physisch angenehmen Boden vor. Was sagt die BH dazu? Ist der Vollspaltenboden physisch angenehm? Oder nicht vielmehr die tiefe Stroheinstreu bei Hubmanns? Das Tierschutzgesetz schreibt eine Bodenbeschaffenheit vor, die den Bedürfnissen der Tiere entspricht. Trifft das auf den Vollspaltenboden zu, oder eher auf die Stroheinstreu bei Hubmanns? Die BH hätte die Pflicht, wenn sie gesetzeskonform handelt, die Vollspaltenbetriebe zu schließen und Hubmann eine Genehmigung zu erteilen. Der Betrieb Hubmann ist der einzige in der Umgebung hier, der sich an das Tierschutzgesetz und seine Verordnungen hält. Die angedrohte Räumung von Hubmanns ist reine Behördenwillkür. Die Schweineindustrie will aber keine simple und billige Alternative zum Vollspaltenboden vorgezeigt bekommen. Deshalb muss Hubmann weg. Darum geht es wirklich!

Pressefotos (Copyright: VGT.at)

15.12.2025, Wien

Hummer töten – ein Tierschutzproblem, von dem niemand wissen will

Lebendiges Kochen von Krebstieren ohne vorherige Betäubung ist in Österreich verboten. Doch wen interessiert das?

11.12.2025, Wien/Dänemark

Neues Video zeigt die Schweinehaltung in Österreich ab 2034/2038 am Beispiel Dänemark

Was in Dänemark seit 2015 verpflichtend vorgeschrieben ist, wird in Österreich 2034/2038 neuer – von der Regierung hochgelobter – Mindeststandard: weiterhin ein Vollspaltenboden

10.12.2025, Wien

Tierversuche mit Fischen in Österreich - Teil 3

Der Zebrafisch hat ungewöhnliche Fähigkeiten. Deshalb ist er bei Tierexperimentator:innen sehr begehrt.

10.12.2025, Strem

Gatterjagd: Eine Begehung durch Tierschutz zeigt: auch Jagdgatter Draskovich aktiv

Wie immer, wenn es um den Schutz der Tiere geht, scheinen Gesetze keinen Wert mehr zu haben – das Gatterjagdverbot im Burgenland wird ständig gebrochen!

09.12.2025, Wien

Das war der 9. Österreichische Tierrechtskongress 2025 des VGT

Über 300 Teilnehmer:innen besuchten die viertägige Veranstaltung und sammelten Motivation und neue Impulse für die Tierrechtsarbeit!

04.12.2025, Wien

Fiakerpferd kommt am Heldenplatz zu Sturz

VGT mahnt: Fluchttiere haben im hektischen Stadtverkehr nichts verloren

04.12.2025, Linz

Landesverwaltungsgericht OÖ hebt 30 Genehmigungen zum Singvogelfang auf

Da alle 370 Genehmigungen für den Singvogelfang praktisch gleichlautend sind, sind damit ausnahmslos alle Genehmigungen (wissentlich!) rechtswidrig erstellt worden

03.12.2025, Gattendorf

Treibjagd auf Hasen trotz Myxomatose: Tierschutzkameras lösen Polizei-Großeinsatz aus

Während diese schreckliche, von Menschen absichtlich eingeführte Seuche für Hasen grassiert, vergnügen sich Jäger:innen dennoch beim Abschuss dieser Tiere