Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (10.11.2023)
Wien, am 10.11.2023Treibjagd-Massaker mit Bleischrot an Hasen und Fasanen in Wien
Das Volksbegehren für ein Bundesjagdgesetz, das gerade Unterstützungserklärungen sammelt, fordert ein Ende dieser Jagden, die für die Tiere großes Leid bedeuten
Nördlich des Stammersdorfer Friedhofs trafen sich Donnerstag Nachmittag bis zum Sonnenuntergang etwa 20 Jäger:innen zur fröhlichen Treibjagd auf Fasane und Hasen. Dem Geballer mit Bleischrot fielen zahlreiche Tiere zum Opfer. Letztlich hingen etwa 30 Feldhasen und einige Fasane am sogenannten Galgenwagen der Treibjagdgesellschaft. Aufgebrachte Anrainer:innen beschwerten sich nicht nur darüber, dass ohne Warntafeln mit scharfer Munition auf einem Wanderweg geschossen wurde, sondern auch darüber, dass so viele Tiere sinnlos und qualvoll sterben mussten. Sie gaben dem VGT ihre Fotos und Videos von der Treibjagd weiter.
Der VGT hat zusammen mit anderen Organisationen ein Volksbegehren für ein Bundesjagdgesetz initiiert, siehe vgt.at/bundesjagdgesetz, und ruft zu Unterstützungserklärungen auf. Darin wird u.a. ein Ende der Jagd mit Bleischrot gefordert, wie bei dieser Treibjagd. Blei ist ein schweres Gift, das bei jedem Schuss mit Schrot in Form von kleinen Kügelchen in der Landschaft verteilt wird. Es gibt bei Blei keine Obergrenze, unter der es keine Gefahr darstellen würde. Auch in kleinster Dosierung ist Blei giftig. Wenn nun Hasen mit Bleischrot getroffen werden, aber verletzt entkommen, dann sterben sie später an Bleivergiftung. Die toten Hasen werden u.U. von Greifvögeln gegessen, die dann wiederum das Blei aufnehmen und ebenfalls an einer Vergiftung sterben. Deshalb muss die Jagd mit Bleischrot enden!
Zusätzlich fordert das Volksbegehren eine Ökologisierung der Jagd, weg von der Abschießbelustigung, wie bei dieser Treibjagd, hin zur Jagd im öffentlichen Interesse zum Erhalt von Ökosystemen und einer Biodiversität. Der Abschuss zahlreicher Hasen und Fasane ist ökologisch nicht notwendig. Meist werden die Feldhasen für solche Jagden intensiv gefüttert und sämtliche Beutegreifer der Reviere werden verfolgt und getötet. Das sind schwere Eingriffe in das Ökosystem, die es schädigen, nur um eine möglichst große Strecke
von Beutetieren zu haben. Beutegreifer sind für ein intaktes Ökosystem aber sehr wichtig.
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch hat selbst oft solche Treibjagden dokumentiert: Wir sind den Anrainer:innen dankbar dafür, dass sie den Mut hatten, diese Jagd zu dokumentieren, und dass sie uns darüber informieren. Derartige Jagden bedeuten unfassbares Tierleid für die Hasen. Wenn sie von der Schrotgarbe getroffen werden, sind sie meistens nicht tot, sondern versuchen verzweifelt, zu entkommen. Da hetzt man Jagdhunde auf sie, die sie beißen und zurück bringen sollen. Dabei schreien die Hasen laut wie Kinder. Es ist kaum erträglich das zu hören und da zuzusehen. Diese abscheulichen Jagden müssen ein Ende finden. Deshalb sollten alle, die das auch so sehen, das Volksbegehren für ein Bundesjagdgesetz unterschreiben!
Pressefotos (Copyright: VGT.at)