Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (23.11.2023)
St. Pölten, am 23.11.2023VGT protestiert in St. Pölten gegen Räumung Schweine Wechselweidebetrieb Hubmann
Demo vor der Landwirtschaftskammer NÖ, die ihre Landwirte, die Brüder Hubmann, einfach im Regen stehen lässt und nichts gegen die Räumung unternimmt
Der Schweinebetrieb Hubmann ist revolutionär. Er bietet den Tieren eine ganzjährige Haltung im Freien, nur von einem weit offenen Zelt geschützt, und ist dabei konventionell, also massentauglich. Die Umstellung in diese Haltungsform bedarf keiner Investitionen, man muss sich nicht bei Raiffeisen verschulden. Die Hubmanns kommen ohne Subventionen aus. Und dennoch, oder gerade deswegen, wird den Schweinen eine bemerkenswerte Lebensqualität mit Tiefstroh, Suhle und Grünfutter geboten, neben der frischen Luft und dem Sonnenlicht. Wenn man mit der Technisierung an den Rand des Abgrunds gerät, muss man umdrehen und zur einfach Haltungsform zurückkehren, und nicht noch weiter technisieren. Vielleicht ist es diese Einfachheit, die die Schweineindustrie an der Haltung bei Hubmanns so auf die Barrikaden steigen lässt. Vielleicht hat sich die Landwirtschaftskammer NÖ deswegen gegen diesen Betrieb positioniert. Weil wenn Hubmanns Erfolg haben, dann gibt es keinen Grund mehr, weiter beim Vollspaltenboden zu bleiben. Dann wäre der Umstieg ganz leicht zu schaffen.
Um gegen diese tierfeindliche Politik der Landwirtschaftskammer NÖ zu protestieren, hat der VGT heute auf der Wienerstraße in St. Pölten vor deren Büro demonstriert. Der Betrieb Hubmann sollte zumindest eine 3-jährige, temporäre Genehmigung erhalten, während dessen eine wissenschaftliche Studie die Auswirkungen dieser Haltungsform untersucht. Stattdessen schaltet die BH St. Pölten weiterhin auf stur und will nur aufgrund des Bauchgefühls eines ihrer Experten, der den Betrieb nie besucht hat, die Räumung durchsetzen.
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch fordert eine faire Behandlung: Die umliegenden Schweinefabriken haben einen Protestbrief gegen Hubmanns an das Tierschutzministerium geschickt. Am Stammtisch, so hört man, sind die Brüder Hubmann auch nicht mehr willkommen. Und jetzt hört die BH auf diese Unkenrufe jener, die nicht bereit sind, ihre Schweinehaltung zu ändern. Propheten, so heißts, sind im eigenen Land nicht willkommen. Dabei wären die Ideen der Brüder Hubmann wert, genau analysiert zu werden!
Pressefotos (Copyright: VGT.at)