Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (04.03.2024)
Leibnitz, am 04.03.2024VGT protestiert vor BH Leibnitz: Bezirkshauptmann schützt Skandal-Schweinefabrik
Die BH lässt Anzeigen gegen durch den VGT aufgedeckte Vollspalten-Schweinefabriken im Bezirk Leibnitz ins Leere laufen
Schwer verletzte, blutende und humpelnde Schweine, Maden am Boden und Vollspaltenboden in jeder Bucht. Das ist die Kurzzusammenfassung des vom VGT verbreiteten Aufdeckungsvideos einer Vollspalten-Schweinefabrik im Bezirk Leibnitz. Es ist nicht der erste Skandal-Betrieb, den der VGT im Bezirk Leibnitz aufdecken musste. Doch Bezirkshauptmann Walch wiegelt ab, relativiert und suggeriert in Interviews, es werde womöglich gar kein Verwaltungsstrafverfahren geben. Nur beim Beschäftigungsmaterial gäbe es Verbesserungsbedarf. Als ob mangelndes Beschäftigungsmaterial kein schwerwiegender Mangel wäre
, ist VGT-Obmann DDr. Martin Balluch erbost, immerhin haben die armen Schweine in diesen Vollspalten-Tierfabriken absolut nichts zu tun, sodass sie völlig verzweifeln. Und die schweren Verletzungen der Tiere sind mehrheitlich genau darauf zurück zu führen, dass Schweine aufgrund der absolut stimulationslosen Umgebung zubeißen. Abgesehen davon schreibt das Gesetz seit Sommer 2022 einen Zugang zu einem physisch angenehmen Liegebereich für alle Schweine vor, und das routinemäßige Schwanzkupieren ist verboten. Beides wird in diesem Betrieb grundsätzlich ignoriert. Bezirkshauptmann Walch aber ist diesbezüglich völlig blind. Für ihn müssen gesetzliche Bestimmungen zum Schutz von Schweinen offenbar nicht ernst genommen werden. Wenn es um Tiere geht, gibt es im Bezirk Leibnitz keinen Rechtsstaat.
Nach Ansicht des VGT und der großen Mehrheit der Bevölkerung muss ein Betrieb, dessen Schweine derart leiden, Konsequenzen tragen und für Gesetzesübertretungen auch bestraft werden. Insbesondere, wenn es sich um Betreiber:innen handelt, die hohe Funktionen in der Branche haben und es eindeutig besser
wissen müssten. Verbesserungsaufträge müssen folgen, denn ohne Änderung wird derselbe Zustand regelmäßig wieder auftreten.
Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, protestierten Tierschützer:innen des VGT heute vor der BH in Leibnitz in der Südsteiermark.
VGT-Balluch weiter: Der in unseren Filmen gezeigte Zustand ist häufig in Vollspalten-Schweinefabriken anzutreffen. Aber das kann ja nicht heißen, dass man derartige Qualen dulden muss. Das heißt vielmehr, es muss etwas Grundsätzliches geändert werden. 92 % der Menschen in Österreich wollen eine weiche Stroheinstreu für Schweine, wie das Eurobarometer vom März 2023 ergeben hat. Die ÖVP in der Bundesregierung muss jetzt endlich angesichts der Bilder aus der Schweinefabrik dem Willen der großen Mehrheit entsprechend die Haltung auf Vollspaltenboden beenden und durch einen weich eingestreuten Liegebereich ersetzen.
Pressefotos (Copyright: VGT.at)