


Messgerät zur Wasserverschmutzung bei Hubmanns Freilandschweine Alternative installiert
Um gegen die ständigen wasserrechtlichen Verfahren der BH St. Pölten vorzugehen, wird nun, vom VGT unterstützt, 90 cm unter Schweinen im Boden 4x täglich der Nitrateintrag gemessen.
Das sei ohne Gefährdung des Grundwassers nicht machbar, tönt es von Seiten der ÖVP, der Schweineindustrie und dem Bauernbund. Tatsächlich gab es bereits Räumungsbescheide und wasserrechtliche Verurteilungen mit tausenden Euros Strafe gegen die Brüder Hubmann, weil diese ihre Schweine statt auf Vollspaltenboden ganzjährig im Freien auf dem Acker im Zelt halten. Eine sehr zukunftsträchtige Haltung, weil die Investition zur Errichtung praktisch Null ist: man braucht nur ein Zelt und zwei Zäune, sowie einen Acker. Der Managementaufwand hält sich ebenfalls in Grenzen. Formal ist das weder eine Freiland- noch eine Biohaltung, aber für die Tiere eine unendliche Verbesserung mit frischer Luft und Sonne, Suhle, viel Platz zur Bewegung und tiefe Einstreu zum Wühlen. Und genau deshalb wird diese Haltungsform von der Schweinefabriksindustrie massiv bekämpft. Und das, obwohl die angebliche Grundwasserbelastung durch den Nitrateintrag nie nachgewiesen wurde.
Deshalb hat der Betrieb Hubmann jetzt mit Unterstützung des VGT ein Messgerät dauerhaft 90 cm unter einem der Schweinegehege installiert. Dieses misst 4 Mal täglich eine Reihe von Werten, darunter Temperatur, Feuchtigkeit, den Nitrateintrag und die Leitfähigkeit des Bodens. Die Werte können extern abgelesen werden. Man kann also alle 6 Stunden mitverfolgen, wie sich die Werte verändern. Die Familie Hubmann ist überzeugt, dass damit bewiesen werden kann, dass ihre Schweinehaltung keine Gefahr für das Grundwasser darstellt. Ob das die Behörde und die offizielle Schweinefabriksvertretung überzeugen wird, ist aber eine andere Frage, da diese ideologisch motiviert scheinen.
VGT-Obperson DDr. Martin Balluch war bei der Installation dabei: Wir von Tierschutzseite sehen in dieser Haltungsform eine große Chance für die Zukunft der Schweinehaltung in Österreich. Das kann im großen Stil betrieben werden und ist keine exotische Nische von Schweinefleisch für Bobos. Alle konventionellen Betriebe Österreichs, und insbesondere die mit Vollspaltenboden, könnten morgen schon umsteigen, und zwar ohne lange Übergangsfrist, weil es keiner Investition bedarf. Man könnte diese Messgeräte auch unter jedem Schweinegehege installieren und sogar jede halbe Stunde ablesen, wenn man will. Dadurch könnte eine Wasserverschmutzung erkannt werden, bevor sie akut wird. Also gibt es jetzt keine Ausrede mehr, diese Haltungsform nicht sofort zu bewilligen und als Ausstieg aus dem Vollspaltenboden zu propagieren. Die zukunftsträchtige und nachhaltige Lösung für die Schweinebetriebe ist gefunden. Und die Konsument:innen ziehen garantiert mit, wenn sie diese Haltungsform einmal selbst gesehen haben.