

VGT rettet sterbende Krötenpopulation im Wienerwald
Amphibienschutzprojekt „Hanslteich“ mit erfolgreichem aber besorgniserregenden Saisonabschluss
Das 6. Jahr in Folge bewahrten Ehrenamtliche des VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN auch heuer hunderte Kröten, Frösche und Molche vor dem Überfahrenwerden. Das erfolgreiche Amphibienschutzprojekt Hanslteich
wurde 2020 ins Leben gerufen, um die Amphibien, die in Neuwaldegg Höhe Marswiese auf dem Weg zu ihrem Laichgewässer die stark befahrene Neuwaldegger Straße queren müssen, zu retten. Mittels Zaun-Kübel-Methode wurde heuer über 10 Wochen lang früh morgens zu Sonnenaufgang und abends nach Sonnenuntergang ein 1,5 km langer Zaun kontrolliert. Entlang des Zaunes stehen 84 Kübel, in die die Amphibien hineinfallen. Der Zaun wird von der Stadt Wien – Umweltschutz zur Verfügung gestellt. Über 600 Stunden freiwilliger Arbeit wurden so dieses Frühjahr unter der Koordination des VGT geleistet.
Keine gute Prognose
So erfreulich es ist, dass auch heuer insgesamt 692 Tiere gerettet werden konnten, so besorgniserregend sind die Zahlen in der Gesamtentwicklung zu sehen. Während heuer insgesamt 399 Erdkröten über die Straße gebracht wurden, waren es zu Start des Projekts noch 3x so viele Tiere. Insgesamt wurden heuer zusätzlich zu den Kröten 137 Springfrösche, 38 Grasfrösche, 17 Teichmolche, 11 Bergmolche und 90 Feuersalamander gerettet. Ein fixes Tunnelleitsystem, das ohne die jährliche, sehr aufwändige Betreuung durch fast hundert Helfer:innen auskommt, ist die einzige Möglichkeit, die Amphibienpopulation in diesem Abschnitt des Wienerwalds nachhaltig zu schützen. SPÖ Hernals-Bezirksvorsteher Peter Jagsch hat die Errichtung so eines Leitsystems bereits in Aussicht gestellt. Auch die Stadt Wien bestätigt das Bauvorhaben.
Projektleiterin Mag.a Heidi Lacroix zeigt sich zuversichtlich: Wir haben in Wien ein sehr reiches Amphibienvorkommen und können uns darüber glücklich schätzen. In Zeiten von Verbauung, Klimawandel und immer weiter sinkenden Zahlen ist es notwendig, Maßnahmen zu setzen, um die jetzt noch verbleibenden Tiere zu bewahren. Ein fixes Tunnelleitsystem beim Hanslteich würde dafür sorgen, sämtliche Amphibienarten, darunter auch den seltenen Alpenkammmolch, zu schützen. Es ist jetzt die Aufgabe der Stadt Wien und vom Bezirk Hernals, den Bau einer solchen Anlage in die Wege zu leiten.
Pressefotos (Coyright: VGT.at)