Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (07.10.2014)
Wien, 07.10.2014
Brandneu erschienen, 220 Seiten, EUR 17,90 im Promedia Verlag, erhältlich im VGT-Shop!!
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Tierschutz- und Tierrechtsbücher gibt es mittlerweile viele. Für manche davon ist der Ausgangspunkt das Tierleid, insbesondere von sogenannten Nutztieren oder von Tieren in Tierversuchen. Andere wiederum schildern die unglaublichen Intelligenzleistungen von Wildtieren wie Schimpansen, Delfinen oder Elefanten. Martin Balluchs neues Buch ,,Der Hund und sein Philosoph" stellt das Verhältnis des Autors zu seinem Hund Kuksi ins Zentrum. Die beiden wandern durch die weite Wildnis der skandinavischen Arktis, durch die Taiga in Finnland und einsame Bergtäler in den Karpaten und Alpen. Dabei führen sie eine egalitäre Beziehung auf gleicher Augenhöhe, wie sie oft für das Verhältnis von Hund und Mensch nicht für möglich gehalten wird.
Balluch schildert viele gemeinsame Erlebnisse und Abenteuer, so begegnen sie wilden Bären, geraten in eine Lawine, kämpfen mit einem Auerhahn und einem Steinbock, und müssen wütenden Kühen und Stieren entkommen. Dabei handelt Kuksi der Hund auffallend autonom, als gleichwertiger Partner. Er folgt nicht einfach nur seinen Impulsen und Affekten, manchmal bezähmt er diese, um sich bewusst anders zu entscheiden. Der Autor zitiert dabei auch wissenschaftliche Literatur, wenn er nachweist, dass Hunde mittels Spiegelneuronen Mitgefühl empfinden und durch die Ausschüttung von Oxytocin ihre Liebe belegen. Kuksi geht es bei weitem nicht nur um hedonistische Freuden, für ihn hat vielmehr die Beziehung zu seinem Freund höchste Priorität, der alles andere untergeordnet wird.
Der Philosoph Immanuel Kant sah Tiere nur als Sachen an, als Mittel für menschliche Zwecke. Noch heute basiert das Zivilrecht auf seinen Einsichten. In einer Vorlesung über Tierethik an der Vet Uni Wien stellt sich die Lektorin uneingeschränkt hinter diese Ansicht: Tiere seien lediglich fühlende Biomaschinen, die daher zurecht als Sache gesehen werden, lediglich Spielbälle ihrer Instinkte und Antriebe. Balluch, selbst ausgebildeter Philosoph und voller Achtung vor Immanuel Kants Ethik, liest nun diesen Autor neu. Aufbauend auf seinen Erlebnissen mit seinem Hund erkennt er, dass Kuksi sich ebenfalls bewusst und frei Zwecke setzen kann. Daher muss man ihn, gerade wenn man Kants Argumenten folgt, auch als Zweck an sich respektieren. Balluch plädiert nun für eine Multi Spezies Gesellschaft, in der Hunde Bürgerrechte erhalten und in einer Weise mit ihren menschlichen FreundInnen leben können, die ihnen eine maximale Entfaltung ihrer Persönlichkeit und Autonomie gewährleistet.
Sie können dieses neue Buch, aber auch die ersten drei Bücher von Martin Balluch, im VGT-Shop bestellen.