Teilen:

Gestern Verhandlung Straflandesgericht Graz: 2 Hunde wurden erschossen, Jäger wegen Tierquälerei verurteilt – 1.200 Euro Strafe|Zwei Hunde erschossen: Jäger wegen Tierquälerei verurteilt

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (05.04.2017)

Graz, 05.04.2017

2. Verhandlungstag; Widersprüche der JagdzeugInnen konnten nicht aufgelöst werden; Ein Gutachter widerspricht klar der Version des Angeklagten; Schuldspruch wegen Tierquälerei und Sachbeschädigung; Jäger legt Berufung ein, Urteil somit nicht rechtskräftig|Widersprüche der JagdzeugInnen konnten nicht aufgelöst werden

Am Dienstag den 04. April 2017 fand der 2. Verhandlungstag gegen einen Jäger im Straflandesgericht Graz statt - der VGT hatte berichtet. Dem Jäger wurde vorgeworfen, im April des Vorjahres die beiden Hunde Jamie und Senta ungerechtfertigterweise erschossen zu haben. Laut Aussage des Jägers soll ihm das sogar mit einem einzigen „Tausend-Gulden-Schuss“ gelungen sein, also beide Hunde mit 1 Patrone bei der Verfolgung eines Hasen. Seiner Ansicht nach hätten die beiden seit Tagen, und auch zum Zeitpunkt des Abschusses, gewildert. Treffen wollte er zudem lediglich den Größeren der beiden Hunde, der kleinere wurde dabei jedoch „unabsichtlich“ ebenfalls von der gleichen Kugel getroffen. Allerdings fand man die Tiere direkt neben der Straße und eine Obduktion ergab, dass sich im Magen der Hunde kein Wildfleisch befand. Zudem konnten AnrainerInnen bezeugen, dass die Tiere unmittelbar vor dem Schuss neben der Straße gespielt haben. Ein ballistisches Gutachten widersprach der Version des Jägers klar. Demnach sei es unmöglich, dass beide Tiere im Laufen von einer Kugel getroffen wurden. Ein solcher Treffer wäre nur möglich gewesen, wenn die Hunde gesessen wären und in unterschiedliche Richtungen geschaut hätten. Wahrscheinlicher ist es aber wohl, dass beide Hunde jeweils mit einem eigenen Schuss getötet wurden, also zwei Schüsse abgegeben wurden.

Zur Petition: Schluss mit der Jagd auf Haustiere!

Die Richterin ging daher nach Würdigung sämtlicher Beweismittel schließlich davon aus, dass die Hunde beim Schuss lediglich am Straßenrand gesessen sind und verurteilte den Jäger zu einer Geldstrafe von 1.200 €. Zudem sprach sie den HundehalterInnen 400 € Schadenersatz und Schmerzengeld zu. Da der Jäger Berufung einlegte, ist das Urteil nicht rechtskräftig.

Zusätzlich wird ein weiteres Strafverfahren gegen einen zweiten Jäger eingeleitet. Es gab von Anfang an Verdachtsmomente, dass dieser bei der Tötung der Hunde ebenfalls bereits anwesend war und er vielleicht sogar einen Schuss auf die Hunde abgegeben haben könnte. Dies wird nun ebenfalls ein Gericht klären.

Der VGT ist jedenfalls erfreut über diese Entscheidung. Es wurde Zeit, dass ein Jäger wegen Tierquälerei verurteilt wird, wenn er willkürlich auf Hunde ballert, auch wenn das Urteil für die HundehalterInnen nur ein schwacher Trost ist, bringt es ihnen ihre geliebten tierlichen MitbewohnerInnen schließlich nicht wieder zurück. Erwähnenswert sind auch die klaren Worte, welche die Richterin bei der Urteilsverkündung fand. So hob sie extra hervor, dass die Hunde mutwillig, also unnötig, getötet wurden, da es genügend andere Möglichkeiten gegeben hätte, mit der Situation umzugehen. Der Abschuss wäre weiters nur gerechtfertigt gewesen, wenn die Hunde wildernd und zusätzlich abseits von Wegen aufgefunden worden wären - ihrer Meinung nach lag jedoch keiner der beiden Punkte vor.
Und: JägerInnen sollte gesagt sein, dass sie nicht einfach so Hunde abknallen können, denn auch diese haben ein Recht auf Leben!!

04.12.2025, Wien

Fiakerpferd kommt am Heldenplatz zu Sturz

VGT mahnt: Fluchttiere haben im hektischen Stadtverkehr nichts verloren

04.12.2025, Linz

Landesverwaltungsgericht OÖ hebt 30 Genehmigungen zum Singvogelfang auf

Da alle 370 Genehmigungen für den Singvogelfang praktisch gleichlautend sind, sind damit ausnahmslos alle Genehmigungen (wissentlich!) rechtswidrig erstellt worden

03.12.2025, Gattendorf

Treibjagd auf Hasen trotz Myxomatose: Tierschutzkameras lösen Polizei-Großeinsatz aus

Während diese schreckliche, von Menschen absichtlich eingeführte Seuche für Hasen grassiert, vergnügen sich Jäger:innen dennoch beim Abschuss dieser Tiere

03.12.2025, Wien

VGT vor Ministerrat: nach Aufdeckung Hardegg echtes Vollspaltenbodenverbot nötig

Demo „Wann bekommen Schweine endlich Stroh“ am Ballhausplatz – Antrag der Grünen gegen Förderungen für Firlefanz-Vollspaltenboden schon wieder vertagt

02.12.2025, Bildein

VGT zeigt Beweisfotos: Treibjagden im Mensdorff-Jagdgatter am 8. und 11. November 2025

VGT beantwortet Mensdorff-Behauptung: jeder Mensch kann das Jagdgatter am Zaun entlang gehen und wird feststellen, dass der Zaun rundum geschlossen ist

02.12.2025, Bad Goisern

Tierschutz dokumentiert Ausstellung von 120 wildgefangenen Singvögeln in Bad Goisern

Trotzdem die Vogelfänger ihre Ausstellung geheim halten wollten und in eine Mittelschule verlegt hatten, konnten Tierschützer:innen das traurige Schicksal der Vögel filmen

02.12.2025, Salzburg

Salzburg: Kundgebung für verhungernde Stadttauben

Tierschützer:innen machen vor dem Schloss Mirabell auf die dramatische Lage für schutzbedürftige Tiere aufmerksam und nehmen die Stadt in die Pflicht

01.12.2025, Salzburg

Einladung: Kundgebung für verhungernde Stadttauben vor Salzburger Schloss Mirabell

VGT plädiert für tierschutzkonforme Lösung für Stadttauben bis zur Errichtung der Taubenschläge